Das erste Postwärteramt in Attendorn
Erstmals wurde 1817 in Attendorn ein eigenes "Postwärteramt" eingerichtet. Bis dahin hatten die Stadt Attendorn und der Freiherr von Fürstenberg einen regelmäßigen Botendienst nach Köln und Arnsberg eingerichtet. Weitere Postboten gingen täglich von Attendorn nach Bilstein, um wichtige Dienstpost zum Amtssitz des Drosten zu überbringen. Die ältesten namentlichen Erwähnungen heimischer Postboten finden sich im Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, vor allem werden hier die Familien Joanvahrs und Laymann genannt.
Ab 1830 fuhr zweimal wöchentlich ein Postwagen von Meinerzhagen über Attendorn nach Plettenberg, 1842 wurde eine tägliche Fahrpostverbindung nach Bilstein und ab 1850 eine tägliche Personenpost von Attendorn nach Olpe eingerichtet. Zu diesem Zweck unterhielt die Attendorner Poststation sieben Pferde und drei Postillione. Der letzte Postwagen fuhr am 31. März 1899 zum Kölner Tor hinaus; danach wurde die Fahrpost an die Eisenbahn angeschlossen.
Bis 1898 befand sich der Postbetrieb im Hause des Bürgermeisters Richard Heim in der Kölner Straße, danach im heutigen "Gasthaus" in der Niedersten Straße. In diesem Hause wurde 1898 mit acht Anschlüssen der Fernsprechbetrieb eröffnet.
Da eine Erweiterung im Postgebäude gegenüber der Kirche nicht möglich war, entschloss man sich zum Ankauf des ehemaligen Besitzes Plange. Dort wurde 1925 mit dem Neubau eines Postgebäudes begonnen.
Durch die Neustrukturierung des Postwesens in den letzten Jahren gab die Post das Gebäude auf. Dies war für die Hansestadt Attendorn die Gelegenheit, im Zuge des Innenstadtentwicklungskonzeptes das gesamte Gelände 2015 zu erwerben, um hier einen sogenannten "Frequenzbringer" für die Innenstadt etablieren zu können. So wurde das Gebäude nun vollständig saniert und einer neuen Nutzung, teilweise in Form eines Gastronomiebetriebes, zugeführt. Gleichzeitig wurde der Vorplatz neu gestaltet.