Häftlinge der Justizvollzugsanstalt haben das Loch mit Bohlen verrammelt. Doch der Einstieg in die "Fledermaushöhle" neben der Landstraße am Ahauser Stausee soll nicht auf Dauer verschlossen bleiben. Das Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Münster hat einen Schutzbau angekündigt. Damit steht drei Jahre nach ihrer Entdeckung fest: Diese 1971 bei Straßenbauarbeiten lautstark mit Dynamit aus ihrem Dornröschenschlaf geweckte und freigesprengte Höhle wird nicht verplompt wie die fünf Eingänge der unweit gelegenen "Bärenhöhle" oder gar verfüllt.
Zwar muß noch manches Detail geklärt werden - so z.B. die Frage: Wer zahlt den elektrischen Strom? Wer hat einen Schlüssel zum Schutzbau und wer gibt Erläuterungen? Doch der Bau mit einer in die Höhle hineingeschobenen Aussichtskanzel, mit Schautafeln, evtl. auch mit Tonbändern ist beschlossene Sache. Kosten: 30.000 Mark.
Für Professor Dr. Wolfgang Schirmer vom geographischen Institut (Abt. Geologie) der Universität Düsseldorf ist das nicht gerade ein umwerfender Betrag, wenn man weiß, daß der Straßenbau an dieser Stelle allein für die Gestaltung der Felswand eine etwa siebenstellige Summe verschlungen hat. Der Professor hat mit Frau und Freunden von Februar bis in den Juli 1972 hinein samstags und sonntags hier gegraben. Ein Raum über dem Kuhstall des benachbarten Gutshofes von Spee wurde zum Behelfsquartier.
Der Wissenschaftler zum Aussehen seines Forschungsprojektes: "Es ist keine Höhle zum A-Sagen." Entdecker-Erwartungen, die auf eine Neuauflage der "Atta"-Höhle oder auf eine Verbindung zum unterirdischen Rennomierstück der benachbarten Hansestadt spekulierten, wurden enttäuscht. Es bedurfte auch des Einsatzes von Beziehungen zur oberen Naturschutzbehörde, ehe sich seinerzeit die Auffassung durchsetzte: diese Höhlenforschung sollte auch finanziell gefördert werden.
Und das wurde nun gefunden: schlecht erhaltene Knochenfragmente, die nur durch weitere Präparation in einen erkennbaren Zustand versetzt werden können. Skeletteile von Klein- und Großsäugern - so z. B. von den mindestens seit 10.000 Jahren ausgestorbenen Höhlenbären, Reste von Steinwerkzeugen und Holzkohle. Dr. Schirmer: menschliche Spuren etwa ab 8.000 vor heute. In den z. T. auch ortsfremden Steinen liest der Geologe von Wanderungen und Entwicklungen. Der Professor: "Unsere Steine leben."
Höher noch als solche Details aber bewertet er die Tatsache, daß hier erdgeschichtliche Zusammenhänge mit den verschiedenen Phänomenen von Warm- und Kaltzeiten über einen Zeitraum von einigen hunderttausend Jahren hinweg an einer Wand überschaubar werden. Das scheint Grund genug für die Erhaltung.
Zwar muß noch manches Detail geklärt werden - so z.B. die Frage: Wer zahlt den elektrischen Strom? Wer hat einen Schlüssel zum Schutzbau und wer gibt Erläuterungen? Doch der Bau mit einer in die Höhle hineingeschobenen Aussichtskanzel, mit Schautafeln, evtl. auch mit Tonbändern ist beschlossene Sache. Kosten: 30.000 Mark.
Für Professor Dr. Wolfgang Schirmer vom geographischen Institut (Abt. Geologie) der Universität Düsseldorf ist das nicht gerade ein umwerfender Betrag, wenn man weiß, daß der Straßenbau an dieser Stelle allein für die Gestaltung der Felswand eine etwa siebenstellige Summe verschlungen hat. Der Professor hat mit Frau und Freunden von Februar bis in den Juli 1972 hinein samstags und sonntags hier gegraben. Ein Raum über dem Kuhstall des benachbarten Gutshofes von Spee wurde zum Behelfsquartier.
Der Wissenschaftler zum Aussehen seines Forschungsprojektes: "Es ist keine Höhle zum A-Sagen." Entdecker-Erwartungen, die auf eine Neuauflage der "Atta"-Höhle oder auf eine Verbindung zum unterirdischen Rennomierstück der benachbarten Hansestadt spekulierten, wurden enttäuscht. Es bedurfte auch des Einsatzes von Beziehungen zur oberen Naturschutzbehörde, ehe sich seinerzeit die Auffassung durchsetzte: diese Höhlenforschung sollte auch finanziell gefördert werden.
Und das wurde nun gefunden: schlecht erhaltene Knochenfragmente, die nur durch weitere Präparation in einen erkennbaren Zustand versetzt werden können. Skeletteile von Klein- und Großsäugern - so z. B. von den mindestens seit 10.000 Jahren ausgestorbenen Höhlenbären, Reste von Steinwerkzeugen und Holzkohle. Dr. Schirmer: menschliche Spuren etwa ab 8.000 vor heute. In den z. T. auch ortsfremden Steinen liest der Geologe von Wanderungen und Entwicklungen. Der Professor: "Unsere Steine leben."
Höher noch als solche Details aber bewertet er die Tatsache, daß hier erdgeschichtliche Zusammenhänge mit den verschiedenen Phänomenen von Warm- und Kaltzeiten über einen Zeitraum von einigen hunderttausend Jahren hinweg an einer Wand überschaubar werden. Das scheint Grund genug für die Erhaltung.