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Von jeher galt der zünftige Schmied als der Mann mit den stärksten Bizeps. Das ist heute nicht anders, als Herr Linne die Attendorner Schmiede am Huhlenmarkt betrat. Immer noch loht die alte Esse, wenn auch der Blasebalg gegen ein elek-trisches Luftgebläse eingetauscht ist. Diesem Handwerk hat auch die Technisierung nicht den Garaus machen können. Bisher wurde keine Maschine erfunden, die den Kalt- und Warmblütern die Eisen unter die Hufe setzt. Das muß immer noch vom Schmied und seinen Leuten höchst eigenhändig besorgt werden.

Alle Wochen bringen die Bauern und Fuhrunternehmer der Stadt und der Umge-bung ihre Pferde zum Meister Linne. An Hufnägeln gibt es wieder genug. Man braucht sie nicht mehr wie vor nicht allzulanger Zeit noch gegen Eier und dgl. einzuhandeln. Auch über die Lieferung von Hufeisen braucht der wackere Schmie-demeister nicht mehr zu klagen. Der stille Helfer des Bauern könnte man sagen, denn auch in vielen Dingen ist die Schmiede immer noch die zuverlässige Reparaturstelle. Laufende Reparaturen an Pflügen, Eggen, Walzen, Kultivatoren und anderen landwirtschaftlichen Maschinen werden hier ausgeführt. Außerdem lassen die Stellmacher auf das fertiggestellte Rad den glühenden Reifen aufziehen. Die Schmiede im Huhlenmarkt ist seit Jahrzehnten immer im Familienbesitz geblieben und hat alte Handwerkstradition stets hochzuhalten gewußt. Vielen älteren Attendornern werden noch die bunten Handwerkerfestzüge in guter Erinnerung sein, in denen auch die Schmiedemeister stets vertreten waren.