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Freudentaumel an der Vogelrute: Architekt Christian Szukay holte mit dem 110. Schuß die letzten Reste der hölzernen Trophäe von der Stange. Noch bis zur Feuerpause hatte man an einen neuen Vogelkönig namens Johannes Viegener geglaubt. Aber nun spielte das Heeresmusikkorps „So ein Tag...“, und Freunde und Bekannte des Attendorner Architekten freuten sich inbrünstig auf das zu erwartende Freibier.
Zu den eifrigsten Bewerbern um die Königswürde zählte auch Winfried Schmidt, der den hölzernen Vogel selbst anfertigte. Ihm hatte seine Frau mit auf den Weg gegeben: “Komm bitte ohne Musik nach Hause.“ So gestaltete sich der Endkampf zu einem Architekten-Wettbewerb zwischen den Berufskollegen Bernd Greitemann und Christian Szukay. Nach dem königlichen Schuß galt die Sorge des neuen Königs seiner Frau. „Nehmt ihr Klosterfrau Melissengeist mit“, rief er einem Vorstandsmitglied zu, das den Auftrag hatte, die Frau von der Königswürde ihres Mannes zu informieren. Das war aber nicht mehr nötig. Mit einem Funksprechgerät hatte die Freiwillige Feuerwehr, die auf der Vogelrute anwesend war, die Nachricht an den Krankentransport übermittelt, der Klärchen Szukay dann per Draht die Meldung machte: “Ihr Mann hat den Vogel... geschossen!“
Zu den ersten Gratulanten zählten seine Kollegen vom Schützenvorstand und die Altersturner des Turnvereins 1900, bei dem der neue König aktiv und im Vorstand tätig ist. Besonders stolz ist der Kegelclub „Kille, Kille“, der nach Rudi Beul und Erich Droste mit Christian Szukay den dritten Vogelkönig stellt. Der Saunaclub fehlte auch nicht bei den Gratulanten. Als zweiter Vorsitzender der SGV-Abteilung und Zunftrichter der Bauzunft ist Christian Szukay in allen Kreisen der Bevölkerung ein bekannter Mann.
Spannungsgeladen ging es beim anschließenden Scheibenschießen zu. Sieben Schützen kristallisierten sich mit „Zwölfer-Schüssen“ aus der Menge der Bewerber. Im zweiten Stechen standen sich Bernd Greitemann, der hier wie an der Vogelstange sein Glück versuchte, Freiherr von Schorlemer und Walter Müller gegenüber. Alle drei schossen eine 10. Im erforderlichen dritten Stechen erreichten wiederum Bernd Greitemann und Freiherr von Schorlemer eine 10, während Walter Müller (20) mit einem Elferschuß Scheibenkönig des Jahres 1967 wurde.