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Historisches Tagebuch

Was passierte wann und wo in Attendorn? Mit dem Historischen Tagebuch möchten wir Sie teilhaben lassen an den vielen kleinen, aber auch einschneidenden Ereignissen der Vergangenheit.

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01.06.1695 Zinngeschirr auf der Burg Schnellenberg

Zinn-Inventar der Burg Schnellenberg:
"Teller von einem Schlag 4 Duts undt 6 Stück; ein ander Schlag 2 Duts; große Schüsselen 3 ; Cardinale 2; Siebe 12 Stück; kleine Schüsselen vor die Reisigen 6 Stück; große vor die Reysingen 4 Stück, 1 Zinnenkump, 1 Saltzvaß, Leuchter 11, Laforß 2, Bettepotte 14.

Item ist von den 206 1/2 Pfundt Zinnen, so auff Collen geschickett, undt umbgoßen worden, kommen wie folget:
große Schüsselen 4; darnechst 12; kleine Schüsselen 12; kleine Cardinale 12; darnechst 3; große 2; Teller 6 Dutz.

Item seindt von Herdringen kommen 1 ½ Duts sage andert halb Duts."

1069, Blatt 7

20.06.1695 Das Ewiger Jagdrecht

Protokoll über die Untersuchung des Jagdrechtes des Klosters Ewig, das nunmehr auch das adelige Haus Ewig gekauft hat. Die Untersuchung fand statt am Gogericht in Attendorn unter dem Vorsitz des Gografen Caspar Theodor Burghoff im Beisein der Schöffen Georg Kespe und Johannes Sasse. Zur Sache werden folgende Zeugen vernommen: Dietrich Korte (54), Jäger des Grafen von Plettenberg zu Lenhausen. Er sei in den Jahren 1662-1664 Knecht des Herrn von Heggen zu Amecke gewesen und habe mit diesem des öfteren Ewig besucht, dort aber niemals gejagt. – Gerhard Gerke (über 80), Bürger der Stadt Attendorn: Ihm sei nicht bekannt, dass der Herr von Heggen, der oft auf dem Haus Ewig gewesen sei, jemals gejagt habe. Allerdings hätten die Bewohner des Klosters gejagt, mal mit Garnen, mal mit Stricken. Während der Kriegszeit hätten sie auch Rehe gefangen. Einmal sei er mitgewesen, man habe damals ein Reh und einen Wolf gefangen; das Reh sei im Kloster geblieben, den Wolf habe er und Jakob von Windhausen mitnehmen dürfen. – Dietrich Hoberg (68), Bürger von Attendorn: Sagt, habe bey 50 Jahr hier in der Statt gewohnet, undt seye vielmahlen mit denen alten undt jungen Schützen auff der Jagt geweßen, niemahlen aber gesehen, oder gehört, dass die Herren des Closters Ewig mit Garn, oder sönsten geiaget, habe sönsten von seinem Schwager Bmr.[= Bür-germeister] undt Secretario Frantz Joanvahrs vor 40 undt mehr Jahren gehört, dass ermelte Ewiger Herren mit Garn im Langenohl, undt ahm Kragen geiaget. Der Herr von Heggen sei oft auffm Richstein bey ihm Zeugen undt Bmr. Joanvahrs im Hause gewesen, undt habe ermelter Bmr. demselben die Rhente von dem adelichen Hause zu Ewig auffgehoben, niemahlöen aber von Jagen gehört. Etwa um das Jahr 1650, als Dietrich Wulf das adelige Haus Ewig gepachtet hatte, hat dieser oft gejagt. Man habe ihn zwar oft aufgelauert, aber niemals fassen können. – Jakob Gertmann (68), Bürger der Stadt Attendorn: Er sagt aus, dass die Herren des Klosters Ewig ihre Hasengarne am Rau-tersbeul und um das Kloster herum aufgestellt hätten; allerdings hätten sie sonst kein Jagdrecht gehabt. Allerdings seien er und andere oftmals bewaffnet durch den Bürgermeister aus der Stadt ge-schickt worden, um die Ewiger Knechte aufzuspüren und ihnen die Gewehre abzunehmen, wenn sie wieder einmal unberechtigterweise jagen sollten. Gertmann äußert sich ebenfalls zum Pächter Dietrich Wulf. Dieser habe ständig unberechtigterweise gejagt. Man habe ihn allerdings niemals auf fri-scher Tat ertappen können. Man sei derart erbost über ihn gewesen, dass man ein Kopfgeld in Höhe von 20 Goldgulden auf ihn ausgesetzt hätte, um ihn lebendig oder tot herbeizuschaffen. – Johann Köbbekus (81), Bürger der Stadt Attendorn: Vor 60 Jahren habe er auf der Burg Waldenburg bei Bernhard von Heiden gewohnt. In dieser Zeit hätten die Ewiger Herren Hasengarne am Rautersbeul, in der Wesmecke und an der Zipperburg aufgestellt; das grobe Jagdrecht hätten sie nicht besessen. – Nellies Korff (65), Bürger der Stadt Attendorn: Er sei 50 Jahre lang mit auf der Jagd gewesen. Dabei habe er wohl gesehen, dass die Ewiger Herren am Schabernack und in der Schottenau Hasengarne aufgestellt hatten, allerdings seien sie nicht berechtigt gewesen, mit dem Gewehr zu jagen. Dann äußert er sich zum unglaublichen Verhalten des Pächters Dietrich Wulf. Diesen habe man in Attendorn, Plettenberg, Herscheid und Valbert für vogelfrei erklärt, dies sei dreimal von den Kanzeln verkündet worden. Schließlich habe man ihn in Attendorn gefasst und des Landes verwiesen. – Georg Greve (74), Bürger der Stadt Attendorn: Er sei vor ungefähr 50 Jahren Koch im Kloster Ewig gewesen und sei in dieser Zeit zweimal mit dem Komtur Gisbert von der Capellen zu Waldenburg auf der Jagd gewesen. – Jakob Heer (65), Bürger der Stadt Attendorn: Er sei einmal mit Dietrich Wulf auf der Jagd gewesen, aber bei Hespecke wieder umgekehrt, weil er es mit der Angst zu tun bekam. – Theodor Joanvahrs (56), Vikar der Vikarie SS. Michaelis et Crucis, sagt aus, dass der Herr von Heggen oft im Hause seines Vaters und Bürgermeisters Franz Joanvahrs logiert habe.
Unterschrieben vom Gerichtsschreiber, Peter Koch.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 3171, Blatt 73.

06.07.1695 Jagen verboten

Johann Adolf von Fürstenberg verbietet erneut das Jagen unter Strafandrohung. – Öffentlich verlesen durch Gograf Caspar Dietrich Burghoff und den Gerichtsfronen Caspar Schulte auf dem Kirchhof in Attendorn.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1769, Blatt 132.

07.07.1695 Marmorsteinbruch entdeckt

Wilhelm von Fürstenberg bekundet seine Freude darüber, dass man in unmittelbarer Nähe der Burg Schnellenberg einen "Marmelsteiner bruch" gefunden habe. Dies sei von großem Vorteil, da man den Stein nicht von weit her holen müsse wie beim Bau der Adolfsburg. Dort habe man den Haustein von Frankenburg her´beifahren lassen.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, AFH 213, Blatt 193

05.08.1695 Wo liegt der Marmorsteinbruch?

Ferdinand von Fürstenberg beantwortet in einem Brief an seinen Oheim und Patron Wilhelm von Fürstenberg zu Salzburg dessen Brief vom 7. Juli, in dem Wilhelm darum gebeten hatte, den Ort des Marmorsteinbruchs zum Schnellenberg näher zu beschreiben, "worauf gehorsambst berichte, daß er in einem Berg nechst der Bige an dem Wasser gelegen, undt sich der Hollerbrinck nenne, allernechst unter dem Hause, gefunden worden, undt wirdt jetz ein grosser Camin mitt Pilaren davor verfertigett, so sehr groß undt sehr schon von anderen seyn wirdt."

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 213, Blatt 223.

28.10.1695 Neue Uhr für den Schnellenberg

Uhrmacher Christoph Richter quittiert den Empfang von Lohn für die Aufstellung der Viertel- und Stundenschlag-Uhr auf Schnellenberg.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1724, Blatt 425.

12.11.1695 In Dünschede wurde das Bier "schwarz" gebraut

Der Richter Johann Eberhard Höynck zu Bilstein teilt Ferdinand von Fürstenberg folgendes mit: Die Dünscheder hätten zur Fastnacht 1694 Bier gebraut, um sich damit lustig zu machen. Gelage seien aber durch die Synodal- und Polizeiverordnung verboten. Deshalb habe der Gerichtsfrone den Auftrag erhalten, das Bier zu beschlagnahmen und zu verkaufen. Das Geld solle unter die Armen verteilt werden. Nun habe der Pastor von Helden gebeten, bei einer eventuellen Beschlagnahme 1695 das Geld für die Beschaffung von Kircheninventar zur Verfügung zu stellen. Der Freiherr von Fürstenberg wird um eine Entscheidung gebeten.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 213, Blatt 307.

28.11.1695 Neuer Eigentümer auf Fischers Gut in Ennest

1695 November 28
Johann Hermann Bischopink, Richter zu Eslohe und Reiste, setzt den Heinrich Leistenschneider, Bürger und Kaufhändler zu Siegen, kraft kurfürstlicher Vollmacht und Urteil des Hofgerichtes in den Besitz des Fischers Gutes zu Ennest, einen Acker im Schwalbenohl, die Wiese im Keckelenkamp und eine Hausstätte in Attendorn ein, die die Erben des Johannes Christiani zu Attendorn sich widerrechtlich angeeignet hatten. Dazu gehören auch noch zwei Gärten auf der Tränke, ein Gartenblech hinter der Spülbrücke, ein Land am Schilde, ein Land auf dem Stürzenberg und eine Wiese hinter der Niedersten Mühle.
Papiersiegel des Johann Hermann Bischopinck.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 3154.

30.12.1695 Landverkauf am Schilde

Henrich Leistenschneider, Bürger und Kaufhändler in Siegen, verkauft dem Freiherrn Ferdinand von Fürstenberg ein Land von 6 Müddescheid am Schilde, ein Land von 5 Müddescheid am Stürzenberg und das Fischers Gütgen zu Ennest. Aus den beiden Ländern sind zur Attendorner Schatzung 11 ½ Stüber zu zahlen.
Die Urkunde wurde am 11. Februar 1696 durch den Offizial des Hofgerichts Arnsberg zu Werl, Jo-hannes Schmall senior, bestätigt.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1556, Blatt 25f.

14.01.1696 Lehnsbrief für Dietrich Potthoff

Maximilian Franz Freiherr von und zu Weichs zur Wenne belehnt Dietrich Potthoff zu Attendorn mit 3 ½ Müddescheid Land am Stürzenberg zur Hälfte, so wie dies zuvor Christoph Zeppenfeld zu Lehen getragen hat.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1509.

06.02.1696 Belehnung in Maumke

1696 Februar 6
Dietrich Hermann von Bruch belehnt des Hans Knöpe zu Bilstein mit einem sicheren Gütchen zu Maumke, woraus er jährlich 5/4 Hafer und 2 Hühner als Pacht zu empfangen hat. 1556 hat diesen Gut Heinrich Knope als Lehen empfangen, dieser hat das Lehen aber nicht ständig erneuert, sodaß das Gut an den Lehnsherr zurückgefallen ist. Zeugen sind der kurfürstliche Rentmeister zu Bilstein Johann Eberhard Höynck und Valentin Fincke auf der Schwartmecke. Lacksiegel des Dietrich Her-mann von Bruch beschädigt. Rückvermerk: Die Eheleute Hans und Christina Knope haben das Lehen am 15.01.1700 an Jost König weitergegeben.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1170.

20.02.1696 Wird Schnellenberg Hauptsitz der Fürstenberger?

In einem Brief des Domdechanten Wilhelm von Fürstenberg zu Salzburg an seinen Bruder schreibt er: "Schließlich erfreue ich mich, daß der Bau woll zum Schnellenberg vonstatten gehe; dieser Sitz muß mit der Zeit Basis unserer Familiengüter sein, und dahin getrachtet werden, alles demselben beizulegen und zu erkaufen, was nur kann feil gemacht werden."

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akten AFH 215, Blatt 29.

14.03.1696 Getreidelieferungen zur Waldenburg sind mangelhaft

Ferdinand von Fürstenberg notiert: Henrich Cöster, Verwalter auf Waldenburg, beklagt sich über die schlechte Ablieferung des Korns, insbesondere der Haferpacht durch die waldenburgischen Kolonen. Das Getreide sei schlecht, faul und naß. Er habe in der Waldenburg keinen Platz, das Getreide zu konservieren und bittet um weitere Anweisung. - Ferdinand von Fürstenberg ordnet daraufhin folgendes an: Jeder, der nasses oder schlechtes Getreide liefert, soll abgewiesen werden. Ersatzweise sind pro Malter Attendorner Maß 2 Reichstaler zu zahlen; für jede Mütte Roggen oder Gerste kann 1 Reichstaler gezahlt werden.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte 6824/2.

16.03.1696 Lehnsgut Trilling in Saalhausen

Lehnsrevers des Adolf Hanses genannt Trilling zu Saalhausen über das Hanses Gut zu Saalhausen.
Beigefügt ist ein Liegenschaftsverzeichnis des Hanses Gutes zu Saalhausen. Zum eigentlich Hof gehören ein Wohnhaus, ein Backhaus, ein Schweinestall, ein kleiner Keller und Schoppen sowie ein Schafstall.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1392.

19.03.1696 Erneut Marmorfunde bei Schnellenberg

Brief des Johann Adolf von Fürstenberg an seinen Bruder Wilhelm zu Salzburg: "Zum Schnellenberg finden sich von tag zu tag grösere und längere Marmel stücker, daraus man grose Altar formiren könnte. Der vorplatz ist schon halb gedeckt, ist wahrhafftig ein groß undt schönes Gebäw."

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 214, Blatt 36.

09.04.1696 Marmorvorkommen bei Schnellenberg

Wilhelm von Fürstenberg, Domdechant in Salzburg, freut sich in einem Brief über die Marmorvorkommen an der Burg Schnellenberg. Da das Portal am Eingang an der Brücke aus kleinen Würdinghauser Steinen gemacht wurde, sollte man überlegen, ob man es gegen den neuen Marmor austauschen könnte. Wilhelm möchte weiter wissen, was aus dem Platz geworden ist, auf dem das alte Viehhaus stand, und ob die große Linde neben dem großen Stall stehengeblieben sei.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, AFH 215, Blatt 49.

25.04.1696 Jede Menge Bretter für Schnellenberg

Abrechnung mit Christian Jorgens über die Lieferung von 15.932 Fuß Bretter zum Schnellenberg. – Auch 1698 bis 1700 liefert Jorgens nochmals 4.598 Fuß Bretter.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 2337.

25.05.1696 Ist der Jäger des Klosters ein Wilddieb?

Protokoll über die Vernehmung von Wilhelm Fernholz (66) zu Fernholte und Johannes Droste (45) auf dem Hebberg. Beide berichten über die Tatsache, dass der Jäger des Klosters Ewig ein Reh geschossen habe. – Im weiteren Verlauf wird der Jäger des Klosters Johann Fischer durch Bürgermeister und Ratsdeputierte zu Attendorn gefangen genommen und zum Haus Bilstein gebracht. Dort findet die Vernehmung des Jägers statt.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 3171, Blatt 133.

26.05.1696 Die Märkischen beteiligen sich

Die Eingesessenen des kölnischen Teiles des Gerichtes Valbert versprechen, alle künftig auf dem Hofe Langenohl im Kirchspiel Attendorn fallenden Landschätzungen und Kirchspielbeschwerden zu tragen, worin dieselben für 560 Rtl., wovon 500 Rtl. an dem am Gogericht Attendorn und Kirchspiel Valbert haftendem Kapital ad 2.000 Rtl. abgekürzt, 60 Rtl. aber bar ausgezahlt sind.
Siegel v. Fürstenberg, v. Westphalen, Honekamp Arnsberg, Gericht Attendorn, Gericht Valbert.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Urkunde 22922.

06.06.1696 Ewiger Jäger verhaftet und gedemütigt

Blatt 145
1696 Mai 28
beschwere man sich beim Kurfürsten.

Blatt 169
1696 Juni 6
Kurfürst Josef Clemens von Köln bestätigt den Empfang der Beschwerde des Klosters Ewig vom 28. Mai. Prior, Subprior und sämtliche Konventualen des Klosters Ewig hatten sich an diesem Tag an den Kurfürsten gewandt, um sich über das Verhalten des Amtsdrosten in Bezug auf die Gefangennahme ihres Jägers zu beklagen. Dieser sei im Attendorner Weinhaus gefangen genommen und mit gefesselten Händen zum Gefängnis im Amtshaus Bilstein gebracht worden. Dort habe er auf Befehl des Amtsverwalters Höynck im Gefängnis, einem abscheulichen Loch, verbringen müssen, trotzdem er gebeten habe, auf der Wachstube bleiben zu dürfen. Zweimal habe er mit nacktem Oberkörper durch eine Reihe von 24 Schützen laufen müssen. Dieses Spießrutenlaufen sei wegen der Schande schlimmer gewesen als die zugefügten Schmerzen. Im übrigen habe der Jäger auf uraltem Jagdgebiet des Klosters gejagt. – Johann Adolf von Fürstenberg berichtet daraufhin in seiner Eigenschaft als neutraler Vermittler dem Kurfürsten am 26. Juli. – Es kommt am 7. November 1696 zu einem Vergleich zwischen dem Freiherrn Ferdinand von Fürstenberg zu Schnellenberg, der Stadt Attendorn und dem Kloster Ewig, in dem die Rechte des Klosters beschrieben und die Grenzen der Jagd bestätigt werden. Unterschrieben vom Prior Heinrich Krückeldorf und Senior Sebastian Schelle zu Ewig, Bürgermeister Ferdinand Brunabend, Gograf Caspar Dietrich Burghoff, Proconsul Franz Gertmann, Kämmerer Johannes Dietrich und Ratsverwandter Johannes Sasse.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 3171, Blatt 145 ff.

02.07.1696 Schnellenberger Besitz erweitert

Wilhelm von Fürstenberg, Domdechant in Salzburg, begrüßt den Ankauf eines Hofes im Kirchspiel Valbert für 560 Rtl. als Erweiterung des Schnellenberger Besitzes. Weitere Ankäufe sollten folgen, z.B. sollte man sich im Raum Wipperfürth, auf halbem Wege nach Köln, bemühen, einen Hof zu bekommen.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, AFH 215, Blatt 119.

21.08.1696 Schatzkammer auf Schnellenberg

Wie schon in vielen anderen Vermerken, haben wir es auch heute wieder mit einem kleinen Mosaiksteinchen zur Schnellenberger Baugeschichte zu tun. So ist die Schatzkammer der Burg beschrieben, von der wir heute nicht mehr wissen, wo sie gelegen hat.

Johann Adolf von Fürstenberg teilt seinem Bruder Wilhelm von Fürstenberg in Salzburg mit, dass man die 15.000 Dukaten Wilhelms auf Schnellenberg in eine gesonderte eiserne Tonne gegeben habe. Diese Tonne habe man in einen Raum gestellt, der doppeltes Gewölbe, sowie doppelte eiserne Türen und Fenster habe.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 214, Blatt 114.

24.08.1696 Heimtückischer Mord durch Ewiger Mönche

Brief Ferdinands von Fürstenberg an Dr. Schlösser, Hofrat zu Bonn:

"Hochedeler undt hochgelehrter, insonders hochgeehrter Herr
Wie ich längst besorget, also ist nunmehr die frucht, welche das ärgerliche tägliche Auslaufen der ohn-rührigen Münche zu Ewig hervorbringen sollen, endlich zeitig und aus dem regular ein irregular orden worden. Indem ich benachrichtiget werde, dass zwei Münche vorgestern mit gewehrter Hand auf die Jagd herausgelaufen, und als dieselbe auf einem gemeinen kleinen Wässerlein einen schlechten Bauersman angetroffen, hätten sie denselben unterm irrigen Vorwand, daß dieses ein freies und ihrem Closter allein zu fischen gebührendes Wasser sei, zweimal nacheinander ohne Mitleiden erbärmlich geprügelt, und nachdem sich dieser endlich losgerissen und die Flucht genommen, ein Münch namens Christianus Graes die Flinte angeschlagen und denselben dergestalt durchgeschosen, daß er nach wenig Stunden verschieden und eine grobschwängere Frau nebst 3 lebendigen Kindern hinterlassen, über welchen kläglichen Fall die grobschwängere Frau sich so sehr alterirt haben solle, daß ahn der bei sich getragenen frucht und der Frauen Aufkommen selbst will gezweifelt werden. Hieraus ist dann abzunehmen, mit was andächtigen Geistlichen das Closter versehen und wie gefährlich deren Nachbarschaft sei." ...

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte 214

12.09.1696 Hospitalkirche wird neu ausgestattet

Kopie des Testamentes von Rector Hospitalis und Vikar der Pfarrkirche Anton Witte. Darin teilt er mit, dass er ein Land am Schilde besitze, dass er von seiner Nichte Margaretha Witte erhalten habe, um es zeitlebens nutzen zu dürfen. Das Land hat einen Wert von 90 Rtl., hierzu legt er weitere 10 Rtl. "Von diesen 100 Rtl. sölten 90 Rhlr. angewendt werden zum newen Altar auffm Hospitall, vor die übrige 10 Rhlr sollte gemacht werden ein weiß seiden Rock für das Miraculösbildt B.M.V." Das Land soll sein Patenkind Anton Witte, Sohn des Bürgers Johann Dietrich Witte zu Olpe, bekommen. Zeugen sind Christian Dünnewald, Vikar SS. Jacobi et Andreae zu Attendorn, und Bürgermeister Ferdinand Brunabend.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1509.

19.09.1696 Adolfsburger Haferregister

Register der zum Haus Adolfsburg gehörenden und erworbenen Haferrenten sowie der übrigen Einkünfte.
"Der H. Graff von Berleburg hat vor dießem von einem Capitali ad 1.000 Rhlr. loco interesse durch seine Unterthanen jährlich auf Martini Episcopi in Berleburgischer Maß lieferen lassen 41 Malter Habern, weilen aber ged. Capital mediante Domino Quaestore Bilsteiniensi ohnlengsten abgelöset worden, sic imposterum cessat.
NB: Ich weiß zwar nicht, quibus conditionibius das erlegte Capitale sey angenohmen worden, so viell habe doch gehört, daß man loco der sonst schuldigen Lage einige hundert Fueß Bretter von denen Berleburgischen habe empfangen sollen, worüber der tempore relictionis herausgegebene Revers kann nachgesehen werden."
Abgaben aus Melmecke: Hans auf dem Knappe 3 Scheffel; Johannes auf dem Paul 2 Scheffel; Jakob Trost 1 Malter; Johann auf den Höfen 2 Scheffel; Tigges und Wilhelm Schefer coniunctim 2 Scheffel, Jakob Höffelmann 3 Scheffel.
Saalhausen: Kaspar Schleime 4 Scheffel; Jost Frohne genannt Henneke 4 Scheffel; Walburg in der Schmiede 1 Scheffel; Zens Wüllenberger 1 Scheffel; Tigges Zenses 2 Scheffel.
Heinsberg: Löcker 2 Scheffel.
Bracht: Tönnis Brächtgen 1 Malter, Hans Gödeken 1 Malter 3 Scheffel; Hüster 1 Malter 3 Scheffel; Peters 3 Scheffel; Toß 1 Malter; Eberhard Zenses 3 Scheffel.
Burbecke: Hammecke 1 Malter; Schröer 1 Malter.
Niederberndorf: Vunstewald 3 Scheffel; Göbel 1 Malter; Schröer 1 Malter.
Oberberndorf: Püttmann 4 Scheffel.
Arpe: Sasse 1 Malter.
Oedingerberg: Jakob Frohne auf dem Berge zu Oedingen 3 Scheffel.
Beckmart: Witwe Esleben 1 Malter.
Marmecke: Stöver 1 Malter ab 1693.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1539, Blatt 41

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