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Historisches Tagebuch

Was passierte wann und wo in Attendorn? Mit dem Historischen Tagebuch möchten wir Sie teilhaben lassen an den vielen kleinen, aber auch einschneidenden Ereignissen der Vergangenheit.

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Es wurden 4678 Einträge gefunden

29.08.1690 Eheversprechen Heidschötter-Siepe

Eheversprechen zwischen Fritze Heutschotter von Welschen Ennest und Clara Siepe von Rieflinghausen. Das Brautpaar nimmt seine Wohnung in Heitschötters Haus zu Welschen Ennest, woraus die Braut nach dem Tode ihres Mannes nicht vertrieben werden darf. Es gibt bereits 4 Kinder, von denen das älteste 8 Jahre alt, das jüngste Kind gerade ein Jahr alt ist. Stirbt einer vor dem anderen, so erhält die Braut 40 Rtl., der Bräutigam 20 Rtl..
Zeugen von Seiten des Bräutigams: Tillmann Heitbrinck, Michael Berendts von Kruberg; von Seiten der Braut Peter Heller aus Rieflinghausen, Adam Siepe von Rieflinghausen.

Pfarrarchiv Helden, Verlobungsregister B 6, Seite 21.

31.08.1690 Ankauf von Waldenburg und Ahausen?

Der Salzburger Domdechant Wilhelm von Fürstenberg schreibt an seinen Bruder, dass der Domdechant von Paderborn ihm geschrieben habe, daß er und sein weltlicher "Her Bruder denen von Schaden zum Grevenstein zugesprochen, ihr Gut Aahausen meiner Familien zu verkauffen." Die Familie von Schade habe dieses Ansinnen aber abgelehnt. Man müsse nun andere Wege finden, Druck auszuüben, so Wilhelm, zum Beispiel in der Form eines Prozesses wegen der Ahauser Schlacht. Desweiteren schreibt Wilhelm, er habe gehört, dass das Haus Malenburg im Vest Recklinghausen mit dem Deutschen Orden gegen Waldenburg vertauscht werden solle. Man möge aufpassen, dass man nicht "in einen Korb melcke und sich Prozesse an den hals hencke." Gleichwohl müsse das Haus Waldenburg aber unbedingt erworben und zum Schnellenberg geschlagen werden.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 208, Blatt 263.

22.09.1690 Grundstücksverkäufe in der Engelsbocke

Die Eheleute Rötger Fernholz und Catharina Odenthal zu Attendorn verkaufen Ferdinand von Fürstenberg ihre große Wiese und Länderei in der Engelsbocke, ferner einen Berg daselbst mit jungen Eichen, ein Ländchen hinter dem Rappelsberg und ein Berg in der Engelsbocke mit Erlen. Das Dokument enthält das Attendorner Gogerichtssiegel und ist unterschrieben von Caspar Dietrich Burghoff, Gograf und Richter zu Valbert, Johann Sasse, Gerichtsschöffe, Georg Keespe, Gerichtsschöffe, Peter Koch, Gerichtsschreiber.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Urkunde 22452.

26.09.1690 Waldenburger Belehnung

Die Äbtissin der Reichsabtei Herford belehnt den westfälischen Verwalter Simon Johann Reesen zu Herford als Bevollmächtigten des Heinrich von Boeselager, Komtur zu Waldenburg, mit dem Amt Schönholthausen nebst Zubehör und der Kollation der Pastorat.
Zeugen: Johann Henrich von Wahden und Arnold Gravius.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Urkunde 21441.

13.11.1690 Handlangerdienste abgerechnet

Wilhelm Lüling bestätigt den Empfang von 25 Rtl. 5 Schillingen 3 Pfennige als Lohn für geleistete Handlangerarbeiten, die er selbst, Boris Berniger, Heinrich Beilenschmidt und Hermann Simon im Zeitraum vom 02.10.-12.11.1691 zum Tagessatz von 11 Schillingen auf der Burg Schnellenberg erbracht haben.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 4602

02.12.1690 Lehnstag auf dem Hause Bruch

Johann Eberhard Höynck als Bruch’scher Lehnsnrichter stellt fest, dass Dietrich Hermann von und zum Bruch ihn zum Lehnsrichter bestellt habe; er habe ihn darüber informiert, daß Knobbe und Korte zu Bilstein, Huffnagel, Struck, Schröer, Heidschötter und Duwenhögger zu Maumke und Höffelmann zu Breidenbruch Lehnsleute des Hauses Bruch seien. Diese sollen am 12.12. aufs Haus Adolfsburg geladen werden, wo das Lehnsgericht gehalten werden soll. Hierzu sind die ältesten und neuesten Lehnbriefe mitzubringen. Siegel und Unterschrift des Lehnsrichters. – Es folgt das Protokoll des Lehnsgerichtes.

Christ. Korte, Bürger zu Bilstein, entschuldigt das Fernbleiben von Christ. Müller genannt Knobbe, der einige Zeit nicht zu Hause gewesen sei. Ein neuer Termin wird für Müller in 4 Wochen anberaumt.

Johannes Heidschötter zu Maumke sagt aus, daß er und sein noch lebender Vater Jakob sich keinem Lehen unterwerfen könnten, da sie keinerlei Unterlagen hätten. Daraufhin legt der Lehnsherr einen Lehnbrief von 1591 vor. Johannes Heidschötter erbittet sich 8 Tage Bedenkzeit.

Jakob Duwenhögger zu Maumke präsentiert einen Einspruch der Erben Burghoff aus Attendorn. Letztere sollen aufgefordert werden, innerhalb von acht Tagen Kopien sämtlicher Unterlagen des Duwenhöggers Gutes vorzulegen.

Johann Schröder zu Maumke präsentiert einen Lehnsbrief von 1606, hat aber keinen von der letzten Belehnung und beantragt erneut die Belehnung. – Es erfolgt die Belehnung mit der Auflage, innerhalb von 3 Wochen 3 Taler zu zahlen.

Hans Struck zu Maumke weiß nichts von einer Lehnsgerechtigkeit des Hauses Bruch. Daraufhin werden ihm die Dokumente von 1573 und 1606 präsentiert. – Er bekommt 8 Tage Zeit, die vorhandenen Urkunden beizubringen.

Jorgen Erlenkamp zu Maumke berichtet über den Streit zwischen ihm und Johann Heidschötter und Johann Schröder über die Lehnsanteile am Hufnagels Gut in Maumke. – Es wird 8 Tage Zeit gegeben, den Streit zu beenden und die Lehnsgerechtigkeit nachzuweisen.

Tönnis auffm Bredenbruch ist nicht erschienen und muß in 8 Tagen unter Androhung des Lehnsverlustes erscheinen.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, AFH 1181.

12.12.1690 Streit in Maumke

Georg Erlenkamp wendet sich mit einer Beschwerde an das Bruch’sche Lehnsgericht und teilt mit, daß er nach dem Tode seines Sohnes Johannes Hoffnagel genannt Erlenkamp mit einigen Verwandten über die Nutzung des Hoffnagels Gutes in Maumke einen Prozess führe. Darin gehe es um den Anspruch der Lehnsgerechtigkeiten.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1172.

25.12.1690 Spielleute verschönern das Weihnachtsfest auf der Adolfsburg

Verzeichnis der Ausgaben, u.a. für die Spielleute in Höhe von 1 Rtl., die auf Weihnachten auf der Adolfsburg gespielt haben.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1730, Seite 465.

08.01.1691 Die Rechte des adeligen Hauses Bruch sollen geklärt werden

Johann Adolf von Fürstenberg lädt folgende Personen für den 16.01. auf die Adolfsburg ein, um über die Bruch’schen Pertinentien zu sprechen: Vikar Christian Molitor zu Bilstein, Erben Sohrs wegen des Selbeckischen Zehnten sowie die Erben Pieper und die Erben Stempers zu Würdinghausen.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1182.

20.01.1691 Lehen des Hauses Bruch

Hartmann aufm Bredenbruch bestätigt die Belehnung mit folgenden zum Hause Bruch gehörenden Pertinentien durch den Lehnsherrn Hermann Dietrich von und zum Bruch: Haus und Hof, eine Wiese unter dem Bredenbruch, ein Bruch vor den Eichen, ein Land vor der Aßmicke, ein Garten, ein Hageberg, eine Forsthölzchen, so, wie dies 1591 Heinemann bereits empfangen hat.
Geschrieben, unterschrieben und gesiegelt durch Johann Eberhard Höynck, Rentmeister zu Bilstein.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1171.

25.01.1691 Ausbau der Burg Schnellenberg

Domdechant Wilhelm von Fürstenberg zu Salzburg schreibt an Ferdinand von Fürstenberg zum Schnellenberg: Er möchte gern wissen, wie es mit dem Prozess um die Ahausische Schlacht stehe. Außerdem möchte er wissen, wie weit der Ausbau der Burg Schnellenberg vorangekommen sei, zum Beispiel die Einschließung des Vorhofs oder die Anlegung des Gartens. Er schlägt vor, das ganze Haus Schnellenberg mit Lenhauser Kalk zu verputzen, was einerseits dem Hause zur Zierde dienen, andererseits die Mauern schützen würde.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 210, Blatt 27.

29.01.1691 Was man heute kann besorgen ...

Domdechant Wilhelm von Fürstenberg zu Salzburg ermahnt seinen Neffen Ferdinand von Fürstenberg zu Herdringen, seine auf-schiebende Handlungsweise zu ändern. Auch der Herr Bruder Dompropst zu Paderborn habe dieses von den Eltern ererbte Laster. Was man heute erledigen könne, solle man nicht auf morgen verschieben. Gerade bei der Führung von Prozessen sei Eile geboten, sonst könne man sie nicht gewinnen.

Archiv des Freikherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 210, Blatt 37.

14.02.1691 Schnellenberger Bauarbeiten kommen voran

Ausführlicher Bericht Ferdinands von Fürstenberg an Wilhelm von Fürstenberg über den Fortgang der Bauarbeiten auf Schnellenberg. Man hätte wegen der hohen Kosten den Bau erst gar nicht beginnen sollen. – Der Ankauf der Waldenburg verzögert sich, da man sich über den Preis noch nicht einig werden kann. - Auf Schnellenberg ist man dabei, das Vorwerk zu errichten, teilweise sind die Außenmauern schon 50-60 Fuß hoch. Die 24-Fuß-breite Brücke vor der Oberburg ist bereits fertig und mit Geländern versehen, so daß man sie ohne Gefahr befahren und bereiten kann.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 210, Blatt 67.

23.02.1691 Reiseverbot ins Wittgensteinsche

Johann Adolf von Fürstenberg schreibt an seinen Vetter, dass er im Amt Bilstein bei Leib-und-Leben-Strafe verboten habe, ins Wittgenstein’sche zu reisen, da dort eine böse Krankheit grassiere.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, AFH 299, Blatt 58.

05.03.1691 Neubau Schnellenberg

Wilhelm von Fürstenberg, Domdechant zu Salzburg, dankt seinem Bruder Ferdinand von Fürstenberg für die ausführliche Berichterstattung über den Fortgang der Bauarbeiten auf Burg Schnellenberg. Allerdings, so Wilhelm, würden die Arbeiten wohl "schlefferich hergehen", wenn Ferdinand nicht persönlich anwesend sein werde.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte 210.

04.04.1691 Verkauf eines Waldes hinter der Vogelstange

Georg Richert zu Attendorn und dessen Ehefrau Elsa Zeppenfeld verkaufen erblich an Ferdinand von Fürstenberg einen Ort Berges "Eselsberg genannt hinter der Vogelstangen gelegen, der vorn, unten und an der Seite an Ferdinand von Fürstenbergs Berg, oben aber an den Hospitalsberg anstößt." Zeugen sind Gograf Caspar Dietrich Burghoff zu Attendorn, gleichzeitig Richter in Valbert (Siegler) und Gerichtsschreiber Peter Koch.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Urkunde 22523

21.05.1691 Waldenburg soll gekauft werden

Wilhelm Freiherr von Plettenberg zu Mühlheim teilt Ferdinand von Fürstenberg zu Herdringen mit, dass die Verhandlungen zum Ankauf der Waldenburg begrüßt würden; eine Besichtigung und Konferenz sei für den 25. Mai angedacht.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 210, Blatt 169.

07.06.1691 Ankauf der Waldenburg durch die Familie von Fürstenberg

Wilhelm von Fürstenberg, Domdechant zu Salzburg, empfiehlt seinem Bruder Ferdinand wegen des Ankaufs der Waldenburg, dem Deutschen Orden eine feste Summe Geldes zu zahlen, womit dann der Orden das Gut im Vest Recklinghausen kaufen könne. Wilhelm rät davon ab, zuerst das Gut zu kaufen, um es dann mit Waldenburg zu vertauschen. Die Fürstäbtissin von Herford müsse als Lehnsherrin in die Verhandlungen eingebunden werden. Durch die Nähe der Stadt Attendorn und die Tatsache, dass Köln nur eine Ta-gesreise entfernt sei, könne durch den Kauf der Waldenburg die Stellung von Schnellenberg erheblich an Bedeutung gewinnen.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, AFH 210, Blatt 183.

11.06.1691 Warum ist der Ankauf der Waldenburg interessant?

Johann Adolf von Fürstenberg teilt seinem Vetter mit, er habe gestern [10.6.1691] ausführlich mit dem Landkomtur über den Ankauf der Waldenburg geredet. Man sollte nicht mehr als 30.000 Rtl. [Reichstaler] aufwenden, da das Haus Waldenburg nicht über 14.000 Rtl. wert sei. Außerdem seien "die geringen Saurlendischen Hoffe" fast alle lehnbar. Hinzu komme die schlechte Bebaubarkeit des Bodens aufgrund der rauhen sauerländischen Verhältnisse. Außerdem würden die Höfe oftmals wüst, falls ein Bauer wegen der hohen Abgaben resigniere. Auch das Gehölz sei nicht sonderlich interessant, da man wenig Bauholz aus ihm gewinnen könne; auch könne man die Waldungen nicht zur Mast nutzen, da diese fast jährlich verfriere; auch die Fischerei werfe nicht sonderlich viel ab. Offensichtlich seien die Vertreter des Deutschen Ordens als derzeitige Besitzer der Meinung, dass die Familie von Fürstenberg gezwungen sei, das relativ unbedeutende Gütchen Waldenburg zu erwerben, deshalb treibe man den Preis nach oben.

[Diese Angaben bestätigen die bisherige Annahme, dass der Ankauf der Waldenburg nur deshalb erfolgte, um den Besitz der Freiherren von Fürstenberg abzurunden, nicht aber etwa aus strategischen oder oder wirtschaftlichen Gründen.]

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, AFH 299, Blatt 89.

05.07.1691 Ankauf der Waldenburg darf nicht am Geld scheitern

Wilhelm von Fürstenberg ermahnt Ferdinand von Fürstenberg, den Kauf der Waldenburg nicht scheitern zu lassen, zumal die preislichen Vorstellungen nur 4.000 Taler auseinandergehen. Während der Deutsche Orden 36.000 Taler fordert, habe die Familie von Fürstenberg 32.000 geboten.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 210, Blatt 209.

16.08.1691 Ankauf der Waldenburg nicht aus den Augen verlieren

Wilhelm von Fürstenberg ermahnt den Bruder Johann Adolf von Fürstenberg, den Kauf der Waldenburg nicht aus den Händen gleiten zu lassen. Zu Zeiten des Bischofs Dietrich sei schon mal der Kauf der Herrschaft Mellrich an einer Bagatellsumme gescheitert; dies dürfe sich nicht wiederholen. Auch der Ankauf von Ahausen dürfe nicht aus den Augen verloren werden. Zur Arrondierung von Schnellenberg sei dies wichtig.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 210, Blatt 243.

07.09.1691 Ankauf der Waldenburg verschoben

Ferdinand von Fürstenberg teilt seinem Onkel Wilhelm von Fürstenberg mit, dass der Ankauf der Waldenburg für 31.800 Reichstaler verschoben wurde. Es gebe Schwierigkeiten in Bezug auf die Hörde’sche Erbschaft.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 210, Blatt 299.

29.10.1691 Auf die lange Bank geschoben

Domdechant Wilhelm von Fürstenberg zu Salzburg macht seinem Unmut Luft, da die Verkaufsverhandlungen zum Ankauf der Waldenburg immer noch nicht abgeschlossen seien. Die Erträge der zur Waldenburg gehörenden Allodialgüter würden jährlich nicht mehr als 30 Rtl. an Ertrag abwerfen. Wenn also seitens des Deutschen Ordens als Verkäufer der Burg weitere Forderungen aufgestellt würden, sollte man von dem Kauf zurücktreten und sich lieber um andere Güter bemühen. Der Kauf sei sowieso zu teuer und sowohl der Bruder als auch der Neffe Ferdinand hätten ihn besser mal früher in Kenntnis der Zahlen gesetzt. Vielleicht könne man ja den Zehnten des Kölner Georgstiftes oder das Haus Bruch erwerben.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 210, Blatt 351.

17.12.1691 Waldenburger Lehnsbrief

Lehensherrlicher Consens der Fraw Abtissinnen zu Hervorde Hochfürstl. Dhlt. de dato 17 Xbris 1691.
Wir von Gottes Gnaden Charlotta Sophia Hertzogin in Liefflandt, zu Churlandt undt Semgallen, des Keyserl. Freyweltlichen Stifftes Hervorde Abtissin pp. uhrkunden und bekennen hiemit vor unß und unsere Nachkommen an obbem. Stifft; Demnach uns der wohlehrwürdig und wohledler Henrich von Böselager teutschen Ordens Ritter der Balley Westphalen Capitular und Commenthur zu Waldenburg unterthänigst zu verstehen gegeben, wie daß er vermög uns hiebey vorgezeigter Vollmacht de dato den 10 Xrbis 1691 zu der Compturey Waldenburg bessern Nutzen und auffnehmen aus erheblichen Motiven und Ursachen entschlossen wäre, die von unß und unserem Stifft recogniscirte Ledhengüter, nemblich das Amb Schönholthaußen, item die Collation des Pastoraths daselbst mit Zubehör, wie solche nun die nechste Jahren hero die zeitliche Compturen zu Waldenburg und vorhin der von Heiden zu Lehen getragen, ahn den Freyh. Von Fürstenberg zu transportiren und überzulassen, und unß demnach unterth. ersuchet, Wir über sothanen Transport unseren lehenherrl. Consens in Gnaden ertheilen, und erm. Freyh. von Fürstenberg pro Vasallo gnädigst wieder annehmen wolten; Daß wir darauff solchem unterthänigstem petito in Gnaden deferirt, consentiren und willigen auch krafft dieses, daß der teutsche Rittersorden die vorhabende Handlung wegen obgedachten Lehens mit dem Freyherrn von Fürstenberg zur Hand nehmen und schließen möge, jedoch unser und unsers Stiffts Lehngerechtigkeit, Pflicht, Pfacht, und alle übrige Zuständnissen austrücklich vorbehalten, insbesondere auch, daß der Freyherr von Fürstenberg a dato innerhalb vier Monathen, entweder selbst, oder durch einen genugsamen Gevolmächtigten an unsere Fürstliche Abtey erscheinen, die Lehn gebührend gesinnen, vollkommene legale richtige, und umbständliche pflichtmäßige Verzeichnis aller und jeder Lehnpertinentien einbringen, praestitis praestandis newe Belehnung empfangen und gewöhnlichen Revers extradiren solle; zu mehrerer Urkundt haben wir dieeses eigenhandig unterschrieben, und mit unserem fürstl. Insiegel wissentlich corroboriren lassen; so geschehen auff unser fürstl. Abtey Herford den 17. Decembris 1691.
Charlotta Sophia.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1537, Blatt 11.

24.12.1691 Kauf der Waldenburg

Der Domdechant zu Salzburg, Wilhelm von Fürstenberg, bringt gegenüber seinem Bruder Johann Adolf von Fürstenberg seine Freude über den Ankauf der Waldenburg zum Ausdruck.

Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 210, Blatt 445.

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