Historisches Tagebuch
Was passierte wann und wo in Attendorn? Mit dem Historischen Tagebuch möchten wir Sie teilhaben lassen an den vielen kleinen, aber auch einschneidenden Ereignissen der Vergangenheit.
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Es wurden 4678 Einträge gefunden15.11.1682 Glanzvolle Hochzeit des Ferdinand von Fürstenberg
Gästeliste der zur Hochzeit Ferdinands von Fürstenberg geladenen Personen. Insgesamt wurden 100 Gäste geladen, 65 Männer und 35 Frauen, die ausschließlich adeliger Herkunft waren. U.a. waren geladen die Abgesandten des Königs von Frankreich, der Erzbischöfe von Mainz, Trier (= Wilhelm von Fürstenberg), Köln, des Bischofs von Fulda (Johann Adolf von Fürstenberg), des Deutschmeisters, der Domkapitel zu Paderborn, Münster, Hildesheim und Osnabrück.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 284, Blatt 447.
29.12.1682 Neuer Hochaltar des Bildhauers Gröninger
Johann Mauritz Gröninger, Bildhauer zu Münster, beantwortet ein Schreiben des Küsters des Paderborner Observantenklosters, Heinrich zur Mohlen, vom 7.12. und teilt mit, der Hochaltar [des Domes zu Münster oder der Observantenkirche?] aus Baumberger Stein werde etwa 6.700 Rtl. kosten. Der Altar wird 10 große Columnen haben, die alle 12 Fuß [= ca. 4 Meter] lang sind ohne die Kapitelle und aus einem Stück gearbeitet sein sollen. Auch hat der Altar etliche große Figuren. Die acht kleinen Columnen sollen samt Kapitellen aus Nordhauser Alabaster gefertigt werden. Gröninger rät von der Verwendung von Marmor ab, da dieser je nach Witterung viel zu viel schwitzt. Oben im Altar wird ein sitzendes Muttergottesbild in einem schönen Compertement sein [vgl. auch AFH 286, Blatt 5].
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 284, Blatt 591.
01.01.1683 Hochaltar für den Dom zu Münster
Franz Heinrich zur Möllen in Paderborn bittet Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg um Bezuschussung der Kosten für einen Hochaltar im Dom zu Münster, der von dem Bildhauer Mauritz Gröninger gefertigt wurde. Er teilt mit, dass die Rechnung Gröningers beigefügt sei [Die Rechnung ist aber nicht beigefügt.].
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 286, Blatt 5.
14.01.1683 Private Ratschläge
Der Salzburger Domdechant Wilhelm von Fürstenberg empfiehlt seinem Bruder Johann Adolf, falls Bischof Ferdinand [ebenfalls ein Bruder Wilhelms und Johann Adolfs] die Welschen Beken und die Waldenburger Güter dem Hause Schnellenberg bzw. der Familie zuführen sollte, diesen Vorgang genauestens zu beobachten, damit der gewünschte Zweck erreicht werde.
Falls Bischof Ferdinand seine Ämter nach und nach jemand anderem übertragen sollte, muss man darauf achten, so Wilhelm, dass er sich nicht ganz dem Müßiggang ergibt, das würden sicherlich Kurfürst und Volk nicht gern sehen.
Wilhelm von Fürstenberg empfiehlt weiter, für Adolfsburg und Schnellenberg alles zu kaufen, was man bekommen könne. Die Häuser selbst sind so herzurichten, dass dort jederzeit hohe Gäste empfangen und bewirtet werden könnten. Insbesondere sei der mögliche Erwerb des Hauses Langenei für die Adolfsburg anzustreben.
Falls Bischof Ferdinand seine Ämter nach und nach jemand anderem übertragen sollte, muss man darauf achten, so Wilhelm, dass er sich nicht ganz dem Müßiggang ergibt, das würden sicherlich Kurfürst und Volk nicht gern sehen.
Wilhelm von Fürstenberg empfiehlt weiter, für Adolfsburg und Schnellenberg alles zu kaufen, was man bekommen könne. Die Häuser selbst sind so herzurichten, dass dort jederzeit hohe Gäste empfangen und bewirtet werden könnten. Insbesondere sei der mögliche Erwerb des Hauses Langenei für die Adolfsburg anzustreben.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte 286, Blatt 37.
15.02.1683 Langenei zu teuer
Johann Adolf von Fürstenberg schreibt seinem Bruder Wilhelm nach Salzburg, dass er herzlich gern Langenei kaufen wolle, doch "der reformirte Plettenberger", der sich in Holland niedergelassen habe, verlange einen Kaufpreis von 7.000 Rtl.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 286, Blatt 169.
22.02.1683 Neuigkeiten aus Salzburg
Wilhelm von Fürstenberg teilt aus Salzburg dem Bruder Johann Adolf von Fürstenberg mit, dass er die versprochenen Pirschrohre in Kisten habe verpacken und zur Frankfurter Messe habe schicken lassen wie auch zwei silberne Lampen, "die eine vor den H[errn] bruderen Landcombturen nacher Mülheimb, die andere vor den Herrn bruderen nacher Oberhundem vor das hochstwürdigste Gutt des sacramentz deß Altareß" ... Wilhelm von Fürstenberg bittet die Sachen in Frankfurt abholen zu lassen.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 286, Blatt 205.
12.04.1683 Schornsteine sind zu eng
Wilhelm von Fürstenberg warnt vor den zu engen und falsch positionierten Kaminen in Adolfsburg und Schnellenberg und bittet um Abänderung, um drohender Brandgefahr vorzubeugen.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, AFH 286, Blatt 287.
21.04.1683 Verkauf des Rittergutes Langenei an den Paderborner Fürstbischof
Kaufbrief. Damit verkauft Caspar Dietrich von Plettenberg das Rittergut Langenei an den Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg zu Paderborn. Nebst Notariatsinstrument über die Besitzergreifung am 4. Mai 1683. Bei der Besitzergreifung wurde ein Span aus der Haustür geschnitten, das Feuer aus der Küche auf einen Stuhl gesetzt, auf der Hofwiese eine Frase ausgestochen und ein Zweig vom Apfelbaum überreicht. Außerdem erschienen sämtliche Pächter, die dem neuen Besitzer ihre Treue bekannten. Dann wurde die Fischerei und Jagd besichtigt; erstere geht vom Totenohl bis an die Kicken-bacher Brücke. Dann wurden sämtliche Grundstücke besichtigt, inventarisiert und deren Wert und Ertrag beschrieben. Zeugen waren die Gerichtsschöffen des Amtes Bilstein: Peter Cordes von Marmecke und Johann Hütman aus Albaum. Beglaubigt durch den Notar und Gerichtsschreiber zu Bilstein, Georg Vasbach.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 2877.
20.05.1683 Maler Anton Splithoven
Bestätigung der Pfarrer unterschiedlicher Kirchengemeinden über ausgeführte Arbeiten durch den Maler Anton Splithoven: Illuminierung des Orgelgehäuses in der Pfarrkirche zu Neuhaus, Altar in der Kreuzkapelle zu Altenbeken, Altar in Driburg, Kanzel in Lichtenau, Altar in Amerungen, Altar in der Agathakapelle zu Gehrden, Altar zu Virrup, Altar in Wünnenberg, Kanzel in St. Lucia zu Ettelen.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 281.
31.05.1683 Hof Hofkühl verpfändet
Caspar Dietrich Christiani und Gertrud seine Ehefrau bekennen, von dem Peter Hoff zu Niederhelden ein Darlehen von 10 Reichstaler erhalten zu haben. Sie verpflichten sich, zukünftig jährlich ½ Taler Pension zu entrichten und verpfänden als Sicherheit ihren Hof zu Hofkühl. Zeuge ist der Heldener Pfarrer Henning Duncker.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 3143.
09.07.1683 Spende für die Franziskaner
Das Franziskanerkloster Attendorn, vertreten durch den Vikar Fr. Jacobus Gillenfeld, "tempore capituli Praeses", bedankt sich bei Johann Adolf von Fürstenberg für eine Spende von 100 Rtl., die dieser dem Kloster übergeben hatte, um für seinen verstorbenen Bruder, Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg, Seelenmessen zu lesen.
Siegel mit Unterschrift des Attendorner Gografen Lambert Bischopinck.
Siegel mit Unterschrift des Attendorner Gografen Lambert Bischopinck.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 944, Blatt 175.
15.07.1683 Wilhelm wird kein Bischof
Wilhelm von Fürstenberg, Domdechant von Salzburg, weigert sich, die Paderborner Bischofsstelle anzunehmen und schlägt als Nachfolger seines verstorbenen Bruders Ferdinand den Friedrich Christian von Plettenberg vor.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, AFH 286, Blatt 543.
09.08.1683 Neuer Teich für die Burg Schnellenberg
Franciscus Ferber zu Schnellenberg schließt mit dem Deichgräber Meister Martin Hopp aus dem Kirchspiel Olpe einen Vertrag über das Ausgraben eines Teiches "boben dem Wege in der Engelsbecke."
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 493, Blatt 737.
21.09.1683 Kauf des Zehnten zu Ennest
Johann Gertmann, Prior des Klosters Ewig, sowie Senior, Prokurator und Kapitulares des Augustinerchorherren-stiftes Ewig bestätigen, daß sie den Zehnten zu Ennest vom St.-Georg-Stift zu Köln gekauft haben. Unterschrieben von Prior Johannes Gertmann, Senior Wilhelm Lechenigh, Procurator Theodor Eßling, Sebastian Schelle, Paulus Rückes, Johannes Busche, Everhardus Bresser, Augustinus Stemel, Henricus Brinkeldorf.
Ausgefertigt von Christoph Zeppenfeld, Gerichtsschreiber in Attendorn.
Siegel des Klosters Ewig.
Ausgefertigt von Christoph Zeppenfeld, Gerichtsschreiber in Attendorn.
Siegel des Klosters Ewig.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Urkunde 23060.
20.10.1683 Verordnung über die Abgabe von Wildpret
Johann Adolf von Fürstenberg zu Schnellenberg macht den Einwohnern der Gerichte Olpe, Drolshagen und Wenden bekannt, dass es bislang üblich war, dem verstorbenen Richter von Stockhausen eine Hinterkeule von jedem erlegten Stück Wild abzuliefern. Dieser Brauch wird nun nach dem Tod des Richters wieder dahingehend geändert, dass zukünftig die Hinterkeulen an das Haus Schnellenberg zu liefern sind.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 3165, Blatt 243.
04.12.1683 Fassbinderarbeiten auf Schnellenberg
Rechnung des Johannes Reutz, Vassbender, über die für Ferdinand von Fürstenberg ausgeführten Arbeiten an den Brunnenröhren und am Brunnen; außerdem wurden etliche Fässer gebunden. Die Arbeiten wurden am 4.2.1682 begonnen.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 493, Blatt 741.
10.12.1683 Der Waldbesitz der Adolfsburg
"Specificatio undt Auffgang deren zum Hauß Adolphsburg gehöriger Hage- und Heidtberge.
Wahr- und eydthaftter Außgangh undt Verzeichnis deren vormahls zur Neuhoffer, Erwigs undt Brucher oder Waltmanß Güther zu Oberhundem, nunmehr aber zum Hauß Adolphsburg gehörige Hagen, wie dieselbe die eltesten deß Dorfs, benentlich Jacob Brers undt Hanß Henrich Heinemans eydtlich specificirt undt angegeben, geschehen im Jahr nach der heilsamen Gebuhrth unsers Erlosers undt Sehlichmachers ein Tausendt sechshundert achtzig undt drey den 10 Xbris [= Dezember]:
Zum ersten haben oben gemelte beyde alte Menner bey ihrem Gewissen außgesagt, eß legten drey Hagen an Gerdtes Hagen hart bowen ein ander, einer zur Erwiz, ander zur Neuhoffs undt dritter zur Brucher Guth gehörig, untenher stoßent an die Dorffs Hagen undt sonsten an derzeiten langs die Theilberge zu einem Malter zusahmen groß.
Zum anderen liegen auff dem Heisterenberge auff der Geleichheitt drey Hagen oder alte Lander an einander, so auch zu den anderen Hagen gehörig wehren, welche an einer Zeiten an die Marck stoßen undt gehet ein Wegh dar durch hinauff unten her hetten die Stellborner Hagen biß an Petz Kampf zusahmen ad uhngefehr ein Malter, welches sie dah eigentlich nicht wissen können, massen selbige Hagen vordigem Heidtberge gelegen undt gehackt worden, wehren jetzo aber mitt Gelster bewachsen.
Zum dritten liegen drey Hagen in der Homerth oberhalb Stelborn in Fohren undt Mühlen zu vier Scheffel ungefehr stoßende unten auff die bowen der hohlen Strassen gelegene Wiese undt an den untersten Seithen an Steinhaus Hagen, welche auch zu den dreien Hoffen gehörig weren.
Viertens daß gantze Sengers Holtzgen, gehoret zu den dreyen Hoffen undt gränset an die Seiten der Trifft an daß Bachlein oben her an die Sandtkuhle undt streichet von dannen die Schnad ferner herunter hinter dem Holtzgen hinab uber die Wasserwage nach dem Rinsberg.
Funftens ist gelegen oben in der lutken Rinsbecke unter dem Heinsberger Wege ein Hage oder viellmehr Heittberg gehorig zu Erwiz Guth, stoset obenher an die Wasserwage undt unten herauff der Seithen an Kramers undt Brinkers Hahgen, hierin ist oben an der Wasserwage oben ein Theil groß Geholtz.
Zum sechsten am letzten gemelte Hagen liegt noch ein Hage von Brocher Guth so untenher an Brinckers Hagen undt obenher an die Wasserwage stosset.
Zum siebenten ligt noch ein Hagen hinter dem Rinsberge von Erwitz Guth so an letzt benenten Hagen ruret undt an Zeithen der lutken Rinsbecke mitt einer Ekken an daß Pastors undt an seithen der Rinsbeke an Cordes Peter undt Wreden Hagen stosset zu ungefehr acht Scheffelches.
Weiters undt zum achten liegt noch eion Hagen hinter dem Rinsberg von Neuhoffs Guth geleich an vorgemeltem Hagen, welcher auch einerseith an Pastors undt anderseith an den Rinsberger Hagen stoßet iundt meistens auff der Wasserwagen gelegen, ist zu zwey Scheffeln ungefehr groß.
Zum neunten ist gelegen hinter dem Rinsberge ein Hagen an seiten der lutken Rinsbecke zu Neuhoffs Guth gehorig ad 3 Scheffelchen ungefehr groß, oben Pastors Haubt an Brinker, Erwitz und Brucher Hagen.
Zum zehenten liegt ein Hage oben am Rinseberg an Zeithen nach Oberhundem unter der Leggen zu einem Malterscheidt groß, welchen vormahls die drey Schulten unter sich vertheilt, oben an der Wasserwagen, an Wreden undt Cordes Peter, unten an Neuhoffs iundt Erwitz Hagen stoßende.
Zum elften liegt am Rinsberge an seithen Dorffs Oberhundem ein Hagen zu zwey Scheffelen groß, so an letz genendte Hagen an der Leggen, item an dem Steinhagen undt dem Rinsberge zu gehorigen kleinen Hagen ruren.
Zwolfftens liegt ein Hagen zu Erwitz Guth gehorig ad 3 Scheffel groß vor dem Steinhagen, so untenher an Ludwigs Kosters undt Beermanns Hagen stosset.
Zum dreuzehenden liegt ein Hagen am Rinsberg von Neuhoffs Guth ad 3 Malter groß unter dem Hagen unter den Leggen untenher an Beermans undt Ludwichs Hagen gelegen.
Zum vierzehenten liegt noch ein Hagen am Rinseberge an seithen des Dorffs Oberhundem zu Brokers Guth gehorig ad vier Scheffelgen groß, bey dem eichenen Baum bowen Judenkopffshagen undt an Brinkers Hagen stosend.
Zum funffzehenten liegt noch ein Hagen an dieser seith unten am Rinsberg von Brocher Guth zu drey Vioertelschet, stosent iunten an Schneiders, obenher an Annebrinks undt von Haupt an Judenkopffs Hagen.
Zum sechzehenden liegt noch ein Hagen an dieser Seith deß Rinsebergs von Erwitz Guth zu zwey Scheffeln groß, einerseits an Judenkopffs, anderseits an Linwichs.
Zum siebenzehenten liegt noch ein Stück Hagens an Seithen der Hundeme am Bockhagen geleich an dem Erlhoffer Heidtberge, welcher auff der Wasserwagen an dem alda befindtlichen Mahlbaume scheidet.
Zum achtzehenden liegt noch ein Hage auff der Hundeme eunter der querent Lanß, die Wiese herab, so oben an daß Elemingheimer Holtzgen stosset undt v or hin zu Brücher Guth gebraucht worden.
Zum neunzehenten mitt der Markung oder gemein Theilung Berg zu Oberhundem hatt eß die Beschaffenheitt, daß, wan ab den Theilbergen ein Orth zu hawen außgetheilt, derselbe allezeith in drey Parten oder Theile geschlagen werde, darüber geloffet undt una tertia dem Hauß Adolphsburg anfalle dieser dritte Theill wirdt demnechst in Ihren Marken oder Parten wieder getheilet, darüber geleichfalß sortirt undt dem Ludwich Boemer undt ubrigen Interessenten darab fünf undt ein halber Theil zugegeben, ubrige vier undt ein halber Theil aber zum Hauß behalten, dabey kommet dan auch noch von dem gemeinen Theill eine Ruthe."
Bestätigt von Johann Eberhard Höynck
Es folgt der Vermerk, dass der Dompropst Johann Adolf von Fürstenberg ein Orth Hagens im Boddeß von Tonnesen Schloemen zu Sahlhausen gekauft habe. Da in diesem Stück bereits junge Eichen standen, hat der Freiherr beschlossen, dieses Stück zum Wald zu erklären und wachsen zu lassen.
Ebenso verhält es sich mit einem Stück am Rhenakken, an die Langeneyer Berge stossend, das er von Adolf Hanses zu Saalhausen gekauft hat.
Ein weiteres Waldstück hat er in der Oberhundemer Mark, so von Kramers Guth herrürig bon Wittiben Müllers zu Böninghausen angekauft, dessen Hälfte zu dem Häuschen, das bei dem Kirchhof auf dem Kampe gebaut wurde, gehört.
Das Verzeichnis wird am 23.02.1693 durch Georg Vasbach als richtig bestätigt.
Wahr- und eydthaftter Außgangh undt Verzeichnis deren vormahls zur Neuhoffer, Erwigs undt Brucher oder Waltmanß Güther zu Oberhundem, nunmehr aber zum Hauß Adolphsburg gehörige Hagen, wie dieselbe die eltesten deß Dorfs, benentlich Jacob Brers undt Hanß Henrich Heinemans eydtlich specificirt undt angegeben, geschehen im Jahr nach der heilsamen Gebuhrth unsers Erlosers undt Sehlichmachers ein Tausendt sechshundert achtzig undt drey den 10 Xbris [= Dezember]:
Zum ersten haben oben gemelte beyde alte Menner bey ihrem Gewissen außgesagt, eß legten drey Hagen an Gerdtes Hagen hart bowen ein ander, einer zur Erwiz, ander zur Neuhoffs undt dritter zur Brucher Guth gehörig, untenher stoßent an die Dorffs Hagen undt sonsten an derzeiten langs die Theilberge zu einem Malter zusahmen groß.
Zum anderen liegen auff dem Heisterenberge auff der Geleichheitt drey Hagen oder alte Lander an einander, so auch zu den anderen Hagen gehörig wehren, welche an einer Zeiten an die Marck stoßen undt gehet ein Wegh dar durch hinauff unten her hetten die Stellborner Hagen biß an Petz Kampf zusahmen ad uhngefehr ein Malter, welches sie dah eigentlich nicht wissen können, massen selbige Hagen vordigem Heidtberge gelegen undt gehackt worden, wehren jetzo aber mitt Gelster bewachsen.
Zum dritten liegen drey Hagen in der Homerth oberhalb Stelborn in Fohren undt Mühlen zu vier Scheffel ungefehr stoßende unten auff die bowen der hohlen Strassen gelegene Wiese undt an den untersten Seithen an Steinhaus Hagen, welche auch zu den dreien Hoffen gehörig weren.
Viertens daß gantze Sengers Holtzgen, gehoret zu den dreyen Hoffen undt gränset an die Seiten der Trifft an daß Bachlein oben her an die Sandtkuhle undt streichet von dannen die Schnad ferner herunter hinter dem Holtzgen hinab uber die Wasserwage nach dem Rinsberg.
Funftens ist gelegen oben in der lutken Rinsbecke unter dem Heinsberger Wege ein Hage oder viellmehr Heittberg gehorig zu Erwiz Guth, stoset obenher an die Wasserwage undt unten herauff der Seithen an Kramers undt Brinkers Hahgen, hierin ist oben an der Wasserwage oben ein Theil groß Geholtz.
Zum sechsten am letzten gemelte Hagen liegt noch ein Hage von Brocher Guth so untenher an Brinckers Hagen undt obenher an die Wasserwage stosset.
Zum siebenten ligt noch ein Hagen hinter dem Rinsberge von Erwitz Guth so an letzt benenten Hagen ruret undt an Zeithen der lutken Rinsbecke mitt einer Ekken an daß Pastors undt an seithen der Rinsbeke an Cordes Peter undt Wreden Hagen stosset zu ungefehr acht Scheffelches.
Weiters undt zum achten liegt noch eion Hagen hinter dem Rinsberg von Neuhoffs Guth geleich an vorgemeltem Hagen, welcher auch einerseith an Pastors undt anderseith an den Rinsberger Hagen stoßet iundt meistens auff der Wasserwagen gelegen, ist zu zwey Scheffeln ungefehr groß.
Zum neunten ist gelegen hinter dem Rinsberge ein Hagen an seiten der lutken Rinsbecke zu Neuhoffs Guth gehorig ad 3 Scheffelchen ungefehr groß, oben Pastors Haubt an Brinker, Erwitz und Brucher Hagen.
Zum zehenten liegt ein Hage oben am Rinseberg an Zeithen nach Oberhundem unter der Leggen zu einem Malterscheidt groß, welchen vormahls die drey Schulten unter sich vertheilt, oben an der Wasserwagen, an Wreden undt Cordes Peter, unten an Neuhoffs iundt Erwitz Hagen stoßende.
Zum elften liegt am Rinsberge an seithen Dorffs Oberhundem ein Hagen zu zwey Scheffelen groß, so an letz genendte Hagen an der Leggen, item an dem Steinhagen undt dem Rinsberge zu gehorigen kleinen Hagen ruren.
Zwolfftens liegt ein Hagen zu Erwitz Guth gehorig ad 3 Scheffel groß vor dem Steinhagen, so untenher an Ludwigs Kosters undt Beermanns Hagen stosset.
Zum dreuzehenden liegt ein Hagen am Rinsberg von Neuhoffs Guth ad 3 Malter groß unter dem Hagen unter den Leggen untenher an Beermans undt Ludwichs Hagen gelegen.
Zum vierzehenten liegt noch ein Hagen am Rinseberge an seithen des Dorffs Oberhundem zu Brokers Guth gehorig ad vier Scheffelgen groß, bey dem eichenen Baum bowen Judenkopffshagen undt an Brinkers Hagen stosend.
Zum funffzehenten liegt noch ein Hagen an dieser seith unten am Rinsberg von Brocher Guth zu drey Vioertelschet, stosent iunten an Schneiders, obenher an Annebrinks undt von Haupt an Judenkopffs Hagen.
Zum sechzehenden liegt noch ein Hagen an dieser Seith deß Rinsebergs von Erwitz Guth zu zwey Scheffeln groß, einerseits an Judenkopffs, anderseits an Linwichs.
Zum siebenzehenten liegt noch ein Stück Hagens an Seithen der Hundeme am Bockhagen geleich an dem Erlhoffer Heidtberge, welcher auff der Wasserwagen an dem alda befindtlichen Mahlbaume scheidet.
Zum achtzehenden liegt noch ein Hage auff der Hundeme eunter der querent Lanß, die Wiese herab, so oben an daß Elemingheimer Holtzgen stosset undt v or hin zu Brücher Guth gebraucht worden.
Zum neunzehenten mitt der Markung oder gemein Theilung Berg zu Oberhundem hatt eß die Beschaffenheitt, daß, wan ab den Theilbergen ein Orth zu hawen außgetheilt, derselbe allezeith in drey Parten oder Theile geschlagen werde, darüber geloffet undt una tertia dem Hauß Adolphsburg anfalle dieser dritte Theill wirdt demnechst in Ihren Marken oder Parten wieder getheilet, darüber geleichfalß sortirt undt dem Ludwich Boemer undt ubrigen Interessenten darab fünf undt ein halber Theil zugegeben, ubrige vier undt ein halber Theil aber zum Hauß behalten, dabey kommet dan auch noch von dem gemeinen Theill eine Ruthe."
Bestätigt von Johann Eberhard Höynck
Es folgt der Vermerk, dass der Dompropst Johann Adolf von Fürstenberg ein Orth Hagens im Boddeß von Tonnesen Schloemen zu Sahlhausen gekauft habe. Da in diesem Stück bereits junge Eichen standen, hat der Freiherr beschlossen, dieses Stück zum Wald zu erklären und wachsen zu lassen.
Ebenso verhält es sich mit einem Stück am Rhenakken, an die Langeneyer Berge stossend, das er von Adolf Hanses zu Saalhausen gekauft hat.
Ein weiteres Waldstück hat er in der Oberhundemer Mark, so von Kramers Guth herrürig bon Wittiben Müllers zu Böninghausen angekauft, dessen Hälfte zu dem Häuschen, das bei dem Kirchhof auf dem Kampe gebaut wurde, gehört.
Das Verzeichnis wird am 23.02.1693 durch Georg Vasbach als richtig bestätigt.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1538.
04.03.1684 Wasserleitung für die Burg Schnellenberg
Vertrag zwischen Ferdinand von Fürstenberg und Meister Hermann Pitthan zu Siegen über die Lieferung von 400 gegossenen Röhren für die Schnellenberger Wasserleitung. Jede Röhre soll 4 ½ Fuß lang und 1 ½ Zoll weit sein. Insgesamt kosten die Röhren 40 Rtl.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, AFH 7903, Blatt 79.
12.03.1684 Gut auf dem Springe zu Oberveischede beschlagnahmt
Zwischen dem Pächter Jost auf dem Springe zu Oberveischede, der seit sechs Jahren das besagte Gut gepachtet, aber keinen Pfennig Pacht bezahlt hat, und dem Freiherrn Vogt von Elspe wird vereinbart, dass dem Freiherrn Vogt von Elspe das Gut zufällt. Zeuge ist Dietrich Rose.
Archiv des Freiherrn von Plettenberg-Bamenohl, Akte 166.
29.04.1684 Schelmeskamp
Besitzurkunde über den "Kamp unter der lütgen Brücke".
[Randvermerk: Schelmskampfs betr.]
"Wir Gogräff und Schäffen des Churfürstl. Cöllnischen weldlichen Gerichts Attendorn thuen in und krafft gegenwärtigen Documenti apprehensa possessionis gegen männiglichen öffentlich kundt und zu wissen, daß heut dato untengem. Vor uns kommen und erschienen der ehrenvest und wohlgelährter Franciscus Ferber, Verwalter des freyadlichen Haußes Schnellenberg, und vermittelst vorbrachten glaubwürdigen vidimirten extractus aus des hochwürdigen Herren Dietherich von Fürstenberg hochseel. Andenckens gewesenen Commissarius in spiritualibus zu Fritzlar in ao 1678 den 12ten Febr. Errichteten ohnlängst nach dero tödtlichen Hintritt eröffneten Testaments erhalten und bewehret, daß unter anderem ein Kampff und Acker, der Schelmeskampff genant, allhier vor der Stadt Attendorn jenerseiths dem Bichgenstrohms unter der lütgen Brücken gelegen, hochgen. Sr. Hochwürd. Hochgeehrten Herren Vetteren, dem hochwohlgeb. Freyherrn von Fürstenberhg, an obbesagtes dero Hauß Schnellenberg erb- und ewiglich vermacht, donirt und besetzet worden; und nachdemahlen Comparent intentionirt und bedacht Nahmens und von wegen Hochged. Seiner gnädigen Herren Principalen von Fürstenberg zu würcklicher Apprehension und Besitzergreiffung berührten Kampffs zu schreiten, welchen Actum auch gerichtlich zu solennisiren begehrt; Als hatt mehrged. Comparent zu Contestirung solcher seiner Intention mehrerwehnten Kampff mit desselben Betrettung in seine befuegte Gewalt genohmen, und durch uns die Schäffen und abgeordneten Gerichtsschreibern, ferner in corporalem possessionem induciret worden, soforth mit Außstechung und Einhändigung einer Erdfrasen demselben würcklich tradirt und überantwortet, dardurch sich allerdings sothanenen Besitzes und Possession, immassen der Herr Testator seel. Dieselbe gehabt, Pfächte und Rhenten derwegen erhoben, unterfangen und zumahlen eingenohmen, und sintemahlen Comparent über solchen Actum schrifftlichen Schein, gestalt sich dessen erheischender Nothdurfft nach zu gebrauchen, begehret; alß haben wir Gogräff und Schäffen obgem. darüber gegenwärtiges Documentum unter des Gerichts uns anvertrawten gewöhnlichen Insigel wissentlich ertheilet, so geschehen am neun und zwantzigsten Monathstag Aprilis des Jahrs dausend undt sechshhundert achtzig vier.
L.S. Christoph Zeppenfeldt, Gerichtschreiber extraxit."
[Randvermerk: Schelmskampfs betr.]
"Wir Gogräff und Schäffen des Churfürstl. Cöllnischen weldlichen Gerichts Attendorn thuen in und krafft gegenwärtigen Documenti apprehensa possessionis gegen männiglichen öffentlich kundt und zu wissen, daß heut dato untengem. Vor uns kommen und erschienen der ehrenvest und wohlgelährter Franciscus Ferber, Verwalter des freyadlichen Haußes Schnellenberg, und vermittelst vorbrachten glaubwürdigen vidimirten extractus aus des hochwürdigen Herren Dietherich von Fürstenberg hochseel. Andenckens gewesenen Commissarius in spiritualibus zu Fritzlar in ao 1678 den 12ten Febr. Errichteten ohnlängst nach dero tödtlichen Hintritt eröffneten Testaments erhalten und bewehret, daß unter anderem ein Kampff und Acker, der Schelmeskampff genant, allhier vor der Stadt Attendorn jenerseiths dem Bichgenstrohms unter der lütgen Brücken gelegen, hochgen. Sr. Hochwürd. Hochgeehrten Herren Vetteren, dem hochwohlgeb. Freyherrn von Fürstenberhg, an obbesagtes dero Hauß Schnellenberg erb- und ewiglich vermacht, donirt und besetzet worden; und nachdemahlen Comparent intentionirt und bedacht Nahmens und von wegen Hochged. Seiner gnädigen Herren Principalen von Fürstenberg zu würcklicher Apprehension und Besitzergreiffung berührten Kampffs zu schreiten, welchen Actum auch gerichtlich zu solennisiren begehrt; Als hatt mehrged. Comparent zu Contestirung solcher seiner Intention mehrerwehnten Kampff mit desselben Betrettung in seine befuegte Gewalt genohmen, und durch uns die Schäffen und abgeordneten Gerichtsschreibern, ferner in corporalem possessionem induciret worden, soforth mit Außstechung und Einhändigung einer Erdfrasen demselben würcklich tradirt und überantwortet, dardurch sich allerdings sothanenen Besitzes und Possession, immassen der Herr Testator seel. Dieselbe gehabt, Pfächte und Rhenten derwegen erhoben, unterfangen und zumahlen eingenohmen, und sintemahlen Comparent über solchen Actum schrifftlichen Schein, gestalt sich dessen erheischender Nothdurfft nach zu gebrauchen, begehret; alß haben wir Gogräff und Schäffen obgem. darüber gegenwärtiges Documentum unter des Gerichts uns anvertrawten gewöhnlichen Insigel wissentlich ertheilet, so geschehen am neun und zwantzigsten Monathstag Aprilis des Jahrs dausend undt sechshhundert achtzig vier.
L.S. Christoph Zeppenfeldt, Gerichtschreiber extraxit."
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1556, Seite 24 ff.
05.05.1684 Brunnenröhren für Schnellenberg
Vertrag zwischen Freiherr von Fürstenberg und dem Brunnenmeister und Bürger Conrad Wilhelm Hundt zu Siegen zwecks Lieferung von 1.000 Brunnenröhren für 103 Rtl.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 7903.
05.05.1684 Neue Brunnenröhren für Schnellenberg
Vertrag zwischen Freiherr von Fürstenberg und dem Brunnenmeister und Bürger Conrad Wilhelm Hundt zu Siegen zwecks Lieferung von 1.000 Brunnenröhren für die Burg Schnellenberg zum Preis von 103 Rtl.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akten AFH 7903.
01.06.1684 Turmbau zu Schnellenberg
Abrechnung über die Stein-, Kalk- und Sandfuhren zum Bau des neuen Turmes der Burg Schnellenberg mit den Fuhrleuten Hermann Bichener, Schulte zu Ennest, Markus Schnüttgen, Eckeren zu Milstenau, Windhaus, Vogt zu Milstenau, Teipel zu Milstenau, Hennemann von Dörnholthausen, Klauke und Hessmann, Rauterkus, Hermann Dämer, Schulte zu Windhausen, Schulte zu Ennest, Auwermann zu Heggen, Korte und Halbfass zu Ennest, Schwarte zu Sange, Wilhelms und Kayser zu Dünschede, Gante zu Heggen, Hoffnagel zu Ennest, Cornelius Sangermann.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, AFH 1731, Blatt 211 ff.
31.07.1684 Adolfsburger Malerrechnung
"Meister Jacoben dem Mahleren von Limburg, welcher 4 Wochen alhier gemahlet und wochentlich zwey Rtl. gefordert, zahlt 8 Rtl."
Am gleichen Tag die Post von Köln bezahlt, die für die Malerei 4 Pfund Bleiweiß, ½ Viertel Pfund deutsche Asche, 2 Dutzend mittelmäßige und 2 Dutzend kleine Pinsel mitgebracht hat = 1 Rtl. 29 ß 9 Pfg.
Am gleichen Tag die Post von Köln bezahlt, die für die Malerei 4 Pfund Bleiweiß, ½ Viertel Pfund deutsche Asche, 2 Dutzend mittelmäßige und 2 Dutzend kleine Pinsel mitgebracht hat = 1 Rtl. 29 ß 9 Pfg.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1730, Seite 265.
10.09.1684 Bildhauer Sasse hilft Bielefelder Maler
Johannes Sasse quittiert für den Bielefelder Maler den Empfang von 3 Rtl. für das Abwaschen von 24 Schildereien. Sasse stellt die Quittung eigenhändig aus, weil der Maler wegen großer Krankheit nicht in der Lage war zu schreiben.
Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen, Akte AFH 1726.