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Historisches Tagebuch

Was passierte wann und wo in Attendorn? Mit dem Historischen Tagebuch möchten wir Sie teilhaben lassen an den vielen kleinen, aber auch einschneidenden Ereignissen der Vergangenheit.

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Es wurden 4678 Einträge gefunden

09.05.1975 Firma Kutsch jetzt in der Stesse

Zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens waren zu Gast bei der Firma Metallwerke M. Kutsch, die ihr neues Werk im Indust-riegebiet Stesse in Attendorn vorstellte. Vertreter der IHK, der Gewerbeaufsicht, des Arbeitsamtes und der Gewerkschaft hatten sich ebenso eingefunden wie Planer und Architekten sowie der Beirat und leitende Herren des Unternehmens.
Mit Unterstützung der Kommune, so stellte Firmenleiter Mathias Kutsch in seiner Begrüßung heraus, seien die langjährigen Be-mühungen des Unternehmens zur Verlagerung aus der Enge der Stadtmitte heraus in das neue Industriegebiet verwirklicht worden. Endlich hätte die Firma 1970 allgemeine Unterstützung gefunden und einen Neubau in Angriff nehmen können.
Bei der anschließenden Betriebsbesichtigung erläuterte der Produktionsleiter Prokurist Stumpf, unterstützt von den Meistern, das neue Werk und die Prinzipien, nach denen es geplant und errichtet wurde: Zügiger Arbeitsfluß, Übersicht, Anpas-sungsfähigkeit und Erweiterungsmöglichkeit. Das neue Werk nimmt zur Zeit rund ein Viertel des vier Hektar großen Betriebs-geländes ein.
Ein Empfang auf der Burg Schnellenberg schloß sich dann an.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung.

11.05.1975 Spiel ohne Grenzen in Attendorn

Bürgermeisters Hammer richtete folgendes Grußwort an die Öffentlichkeit:
"Als sich die Stadt Attendorn beim WDR um die Teilnahme am "Spiel ohne Grenzen" beworben hat, konnten wir nicht ahnen, daß sie schon für 1975 als Austragungsort ausgewählt würde. Wir freuen uns auf die Spiele der Mannschaften aus Pulheim und Attendorn am 10. Mai 1975 in unserer Stadt und wünschen ihnen einen guten und harmonischen Verlauf. Darüber hinaus hoffen wir, daß die Verbindungen zwischen der Gemeinde Pulheim und der Stadt Attendorn nicht mit Beendigung der Spiele abreißen, sondern auch in Zukunft fortdauern. Allen, die bei der orgarnisatorischen Vorbereitung der Spiele mitgewirkt haben, namentlich dem Komitee, dem Stadtsportverband und den Mitarbeitern der Verwaltung, gilt unserer besonderer Dank. Im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Attendorn begrüßen wir alle Besucher der Spiele und alle Gäste unserer Stadt herzlich und wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt."

Im weiteren Bericht heißt es dann:
Biggedamm war zusätzliche Tribüne - 7.500 Zuschauer
Auf nach Riccione - Attendorn vertritt die Bundesrepublik.
Mit einem 15:9 -Sieg beim Spiel ohne Grenzen gegen Pulheim sicherten sich die Attendorner die Teilnahme an der Internatio-nalen Ausscheidung unter sieben Ländern im italienischen Ric-cione. Über Erwarten groß war der Zuschauerandrang, so daß die regulären 6.000 Eintrittskarten nicht ausreichten. Der Bigge-damm wurde zusätzlich als Tribüne genutzt.
Attendorn vertritt nun am 17. Juni in Riccione die Bundesrepu-blik. "Ein Fest am Meer"- so das Thema der Spiele in Riccione - werden die Hansestädter an der italienischen Adria feiern können.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung.

13.05.1975 Ehrung bei den Kolpingssöhnen

Ob in Fragen der Berufspraxis, des gesellschaftlichen Engage-ments und auch der Geselligkeit - "aktives Christsein" ist die Grundmotivation für die Betätigung in der Kolpingsfamilie. Diesen Zusammenhang verdeutlichte Präses Vikar Theune, als er am Josefs-Fest zu den Kolpingssöhnen sprach.
Im Mittelpunkt der Feier stand die Auszeichnung von Jubilaren. Alten-Obmann Josef Kleine würdigte Einsatz und Leistung fol-gender Männer (in Klammern die Jahreszahl ihrer Mitgliedschaft): Josef Ante (65), Adolf Reinen (50), Anton Gastreich (40), Ludwig Selter (25), Heinrich Wortmann (25), Karl Heinz Michels (25), Walter Sangermann (25). Dank sagte im Namen der Jubilare Adolf Reinen. In einem Kurzbericht informierte er über die Jahre, in denen er als Kolpingssohn sämtliche europäischen Länder durchwanderte. Christel Döppeler wurde als Vertreterin der Damen in den Vorstand gewählt.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung.

22.05.1975 Wahlen zum Bürgermeisterstellvertreter schwierig

In der konstituierenden Sitzung des Attendorner Stadtrats im Rathaus der Hansestadt wurde unter Vorsitz des Alterspräsi-denten Kurt Schmelzer (Ennest) der Kaufmann Karl Hammer (56) als Bürgermeister in sein Amt bestätigt. Von 37 Stimmen - 24 CDU- und 13 SPD-Vertreter waren anwesend - konnte er 24 auf sich vereinen. 13 Ratsmitglieder stimmten mit "nein". Karl Hammer übernimmt zum zweiten Male den Vorsitz im Rat der Stadt.
Zu seinem Stellvertreter wurde, ebenfalls mit 24 Stimmen, Stu-diendirektor Josef Rüenauver (CDU) aus Helden gewählt, wäh-rend der von der SPD Fraktion vorgeschlagene Gegenkandidat Hubert Rommel, der auch im neuen Rat die SPD Fraktion an-führt, 13 Stimmen erhielt. Einen von der CDU- Fraktion vorge-schlagenen 2. BM-Stellvertreter, der mit zusätzlichen Kompe-tenzen ausgestattet werden sollte, lehnte die SPD ab,so daß es auch künftig in Attendorn nur einen BM-Stellvertreter gibt. Gleichzeitig versicherte der SPD- Fraktionschef, daß die Ent-scheidung nicht personenbezogen sei und seine Fraktion eine faire und sachliche Zusammenarbeit im Rat anstrebe. Bei der Besetzung der Ausschüsse kam es in Attendorn zu Gemeinschaftsvorschlägen, die einstimmig gebilligt wurden.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung.

31.05.1975 Spar- und Darlehnskasse feiert Jubiläum

Die Geburtstagsparty der Spar- und Darlehnskasse Attendorn wurde ein beschwingter Unterhaltungsabend, eine rauschende Ballnacht für viele hundert Attendorner. In der vollgefüllten Stadthalle rollte ein internationales Programm ab. Mit Gundi Hein trat eine Conferenciere auf, die die vielen Gäste an den Tischen in prächtige Stimmung brachte. Die Unterhaltungskünstlerin Gundi Hein, bekannt durch ihre Schallplattenserien "Rund um die Davidswache" und "Sie war eine tolle Seemannsbraut" animierte durch ihr unerschöpfliches Reportoire zu immer neuen Trimm-Dich-Lachsalven, war auch von den Sauerländern begeistert, die schunkelnd und singend dem dreistündigen Showprogramm auf der Bühne folgten. Im Mittelpunkt der vielseitigen Darbietungen standen Mona Bapuste und das Medium-Terzett, die drei Cordas - eine Mischung von Show, Können und Charme. Ebenso ernteten die drei Skondis und die katzengewandte und tänzerisch begabte Künstlerin Irsi Golden für ihre Leistungen viel Beifall. Die Rhythmusgruppe Minolts und die Attendorner Media-Band Willi Jaspers sorgten für den nötigen Schwung.
Bevor die Attendorner Spar- und Darlehnskasse ihre 90jährige Geburtstagsparty abrollen ließ, stattete der Vorstand und Auf-sichtsrat der Spadaka den Jahresbericht 1974 ab. Den Mitglie-dern wurde von Bankdirektor Heinz Wortmann mitgeteilt, daß das Kreditinstitut mit seinen über 1.700 Mitgliedern in allen Ge-schäftssparten gute Zuwachsraten erzielen konnte. "Das läßt die gesunde Grundlage erkennen, auf der die Genossenschaftsbank nach 90 Jahren steht", bekräftigte auch Vorstandsvorsitzender Martin Henze. Aufsichtsratsvorsitzender Josef Metten bestätigte das gesunde Wachstum der Bank, deren Bilanzsumme zum 31. Dezember 1974 auf 32,22 Mio. DM anwuchs, was eine Steigerung von 14,9 Prozent bedeutete.
Bankdirektor Wortmann erinnerte an den Sparfleiß der vielen Kunden. In Zahlen ausgdrückt: die Spareinlagen erhöhten sich in 1974 auf 20.154.103 DM, die Buchungsposten auf 367.000, die gezahlten Zinsen an die Sparer auf 1.869.529 DM. Über-durchschnittlich auch der Zuwachs der Umsatzzahlen, die im-merhin um 21,2 Prozent auf 396 Mio. DM kletterten. Alle ver-tretbaren Kreditwünsche wurden erfüllt. Das Eigenkapital konnte inzwischen auf 957.000 DM erhöht werden. Auf Grund der guten Geschäftslage wurde wieder eine Dividende von acht Prozent an die Mitglieder ausgeschüttet.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung.

04.06.1975 Jubiläums-Abitur

Am städtischen Gymnasium fand die mündliche Abiturprüfung statt. 40 Abiturienten erwarben mit dem Abiturzeugnis die Be-rechtigung zum Hochschulstudium. Es war die 100. Wiederho-lung des Abiturs in der traditionsreichen Schule, deren Anfänge bis an den Beginn des 16. Jahrhunderts zurückreichen. Nur zweimal in der Geschichte des Gymnasiums war die Zahl der Kandidaten bei einer Abiturprüfung größer: 1919 und 1946/47, als die aus den Weltkriegen heimgekehrten Schüler das Abitur nachholten.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung.

05.06.1975 Bundesverdienstkreuz für Karl Soyka

In der Attendorner Firma Metallwerke Otto Dingerkus verlieh Landrat Limper das Bundesverdienstkreuz mit Urkunde an Karl Soyka, der mehr als 51 Jahre seine verantwortliche Tätigkeit ausübte.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung.

10.06.1975 Sanierung nimmt Form an

Wird der gesamte Stadtkernbereich in Attendorn im Zuge der Stadtkernsanierung zu einer großen Fußgängerzohne? Diese Frage warf Professor Pahl in der letzten Sitzung des Attendorner Stadtrates auf, in der er für die Planungsgruppe Höffer/Hen-gesbach Sieger des Ideenwettbewerbs-Planungsalternativen aufzeichnete. Prof. Pahl legte das Schwergewicht auf die Ent-scheidung, ob die Hauptverkehrsstraße oder Ringstraße auf der Trasse des alten Grabens verlegt werden soll. Diese Entschei-dung wird der Rat der Stadt nach Abstimmung mit der Bürger-schaft treffen.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung.

27.08.1975 Heißer Sommer für DLRG

Das Sommerwetter bescherte Einheimischen und Sommergästen zusätzliche Badefreuden am Biggesee. Für die DLRG-Männer bedeutete das verstärkten Einsatz. 3.600 Wachstunden absolvierten in diesem Sommer die Mitglieder der DLRG-Ortsgruppe Attendorn/Neu-Listernohl. Bei Hochbetrieb waren ständig 14 Leute im Einsatz. Neben der stets besetzten Wache in der Waldenburger Bucht sorgen Uferstreifen bis zum Kraghammersattel für die Schwimmer und Segler.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung.

03.09.1975 Schuljahresbeginn an der St.-Ursula-Schule

Mit Beginn des Schuljahres wird heute der Erweiterungsbau der St.-Ursula-Schule in Betrieb genommen. Es ist gelungen den Bau in neun Monaten zu erstellen. Start für den Bau war am 21. November 1974. Während der Ferien erfolgte die Ausstattung der Räume, so daß darin vom ersten Schultag an gearbeitet werden kann. Die Schülerinnen des Gymnasiums (602) und die Schüler und Schülerinnen der Realschule (410) freuen sich mit ihren Lehrpersonen, daß jetzt durchweg alle Klassen ihren eigenen Raum bekommen. Außer 12 Klassenräumen enthält der Erweiterungsbau für beide Schulen die Naturwissenschaftlichen Räume für Biologie, Chemie, Physik, ein Sprach- und ein Fotolabor. Ferner einen Arbeitsraum für die Schülerinnen der reformierten Oberstufe und die Verwaltungsabteilung des Gymnasiums.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung.

07.09.1975 Mängel am Hallenbad

Im Clinch ist die Stadt mit den Architekten, die vor Jahren für das Attendorner Hallenbad tätig waren. Es geht schlicht um die Frage: Wer soll das bezahlen, was mittlerweile an Mängeln in der Konstruktion und an Planungsfehlern sichtbar geworden ist? Die Antwort auf diese Frage nach so langer Zeit überzeugend zu finden, dürfte nicht ganz einfach sein. Beim Landgericht in Siegen ist eine Teilklage anhängig. Mit der Versicherung der Architekten wird verhandelt.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung.

17.11.1975 Turnierpremiere der Regimentstöchter

In der Westfalenpost erschien einen Tag nach der Turnierpremiere der Regimentstöchter folgender Bericht:

Flott auf den Brettern: "die Regimentstöchter"
Die Große Bocholter Karnevalsgesellschaft war Ausrichter des 5. Tanzturniers des Bundes Westfälischer Karneval im Bocholter Parkhaus. Erstmals dabei waren die "Regimentstöchter" der Attendorner Karnevalsgesellschaft, die sich einen beachtlichen 7. Platz sicherten. Das Tanzpaar der Prinzengarde, Lucia Hab-bel und Werner Grunbach, qualifizierten sich überraschend für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft Anfang des Jahres 1976 in Bonn. Ihr Tanz beinhaltete einen hohen Schwierig-keitsgrad und brachte kaum erwartete Punkte. Nach der Melodie des
"Erzherzog-Albrecht-Marsches" schwang das Paar die Beine. Gemäß dem Takt der "Siamesischen Wachtparade" waren die "Regimentstöchter" in Aktion.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, WP vom 17.11.1975.

05.03.1976 Mathe-Fernstudium am Rivius eingerichtet

Für 98 Pädagogen begann neuer Studiengang
Die Formel des lebenslangen Lernens - durch Arbeitslosigkeit und damit verbundenen Umschulung aktualisiert - hat auch unter den Lehrern an Bedeutung gewonnen. Lehrerfortbildung ist in der Bildungspolitik zu einer wichtigen Forderung geworden (s. Bildungsbericht ´75 des Deutschen Bildungsrates) und wird von ministerieller Seite gefördert. Ein wichtiger Schritt, dieses Fort-bildungsnetz auch im Sauerland - abseits von Universitäten und Hochschulen - auszubauen, wurde gestern morgen um 11 Uhr getan, als in der Aula des Rivius-Gymnasiums in Attendorn ein Fernstudiengang „Mathematik I“ eröffnet wurde. Lehrer aus Haupt-, Real- und Oberschulen können so auf dem Wege eines Fernstudiums, das neben Studienbriefen auch „soziale Phasen und Kontaktveranstaltungen gemeinsamer Arbeit“ vermittelt, in zweieinhalb Jahren die Lehrbefähigung für Mathematik in der Sekundarstufe I erwerben (wir berichteten). Dr. Wingolf Scherer, der Direktor des Landesinstituts für schulpädagogische Bildung in Düsseldorf, war angereist, um den 98 Pädagogen die von dieser Möglichkeit Gebrauch machen wollen, viel Glück und Erfolg zu wünschen. Er dankte auch Dr. Werner Stannat, den Leiter des Rivius-Gymnasiums, und Stadtdirektor Sperling für die Zusage, dieses Vorhaben in Attendorn verwirklichen zu können.
Daß den „Studenten“ neben fachwissenschaftlichen Fragen auch eine praxisbezogene Ausbildung mitgeliefert wird, dürfte dadurch gesichert sein, daß Ernst Tandler, der Leiter des Studienganges, selbst als Pädagoge am Attendorner Gymnasium Mathematik unterrichtet.
Mit dieser Lösung per Fernstudium Fachlehrer für Mathematik, anderorts auch Biologie, Theologie, Englisch und Sozialwissen-schaften auszubilden, hofft das Kultusministerium, den fachspe-zifischen Lehrermangel aufheben und jenen Pädagogen, deren Fächer hinreichend besetzt sind, neuer Arbeitsfelder anbieten zu können.

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

06.03.1976 Schul- und Kulturausschuss aufgelöst

Aufgelöst wird in Attendorn der Schul- und Kulturausschuß. Stattdessen wird demnächst wieder ein gesonderter Schulau-schuß einberufen werden. Dieser Entschluß des Hauptaus-schusses der Stadt Attendorn war erforderlich geworden, da die Kombination dieser beiden Ausschüsse gegen zwingendes Ge-meinderecht verstößt. Die „Kultur“ soll - so die Empfehlung des Hauptausschusses an den Rat - demnächst im Auschuß für Sport, Jugendpflege und Kultur vertreten werden. Weiterhin beschloß der Ausschuß eine Satzungsänderung der Jahr-marktsordnung, um die Verkaufszeiten für die Sauerländische Frühjahrsmesse, die in der Zeit vom Samstag, 24. April bis Sonntag, 2. Mai, auf dem Stadthallengelände der Hansestadt stattfinden soll, zu verlängern.

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

07.03.1976 Presbyterwahlen mit guter Beteiligung

Über doppelt so viele Gemeindemitglieder haben am vergangenen Sonntag an der Wahl des neuen Presbyteriums in der evangelichen Kirchengemeinde Attendorn teilgenommen wie 1972. In diesem Jahr haben sich 328 Frauen und Männer aus der Hansestadt zu der Wahlurne in der Erlöserkirche bemüht, oder haben von ihrem Recht der Briefwahl Gebrauch gemacht. Diese Zahl ist ein bisher einmaliges Ergebnis in der Nachkriegsgeschichte für eine Presbyterwahl.
Fast 13,5% der wahlberechtigten Gemeindemitglieder haben aus den 12 Kandidatenvorschlägen zehn neue Presbyter ausgewählt. Es sind dies: Karl-Hermann Ernst (181 Stimmen), Marie-Ilse Goette (157 Stimmen), Manfred Gogolla (160 Stimmen), Wollfgang Hesse (164 Stimmen), Hartmut Hosenfeld (176 Stimmen), Hartmut Karsunky (175 Stimmen), Anne-Marie Kempkens (192 Stimmen), Gerhard Pleines (149 Stimmen), Siegfried Schulz (171 Stimmen) und Rudi Wörner (147 Stimmen).
Diese 10 Personen werden, sofern sie die Wahl annehmen und sich kein Widerspruch aus der Gemeinde gegen das Ergebnis er-gibt, am Sonntag, 11. April 1976, in ihr neues Amt eingeführt und damit die Geschicke der evangelischen Kirchengemeinde zusam-men mit dem Pastoren-Ehepaar für die nächsten vier Jahre leiten.

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

08.03.1976 Altenheim auf Kutsch-Gelände

Das Seniorenzentrum Kreuztal war Ziel einer von der SPD-Fraktion organisierten Reise. Zu den rund zwanzig Teilnehmern zählten Bürgermeister Hammer, Stadtdirektor Sperling, Stadt-vertreter beider Fraktionen, Stadtschwester Else, für die evangelische Gemeinde Schwester Barbara, die Caritas-Vorsitzende Frau Hoffmann, der Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Jakob Hess sowie Mitglieder des Bürgerausschusses Attendorn.
Da das Kreuztaler Seniorenzentrum nicht auf der grünen Wiese oder am Waldrand gebaut, sondern in das pulsierende Leben der Stadt integriert wurde, gilt es als beispielhaft im Lande Nordrhein-Westfalen. Angegliedert sind dem Komplex: Geschäftszentrum mit Seniorenzentrum, Altenpflegeheim, Altenheim und Altenwohnungen. Die rund 130 Bewohner des Altenzentrums empfinden es als wohltuend, daß die nächste Apotheke nur eine Haustür weiter ist und ihnen der Balkon, jedes Zimmer ist damit ausgestattet, stets Gelegenheit gibt, am Stadtgeschehen teilzu-nehmen.
Von Bürgermeister Selle empfangen, hatten die Attendorner Ge-legenheit, sich bei Kaffee und Kuchen zu stärken, bevor sie den Rundgang durch das Zentrum unternahmen. Der Bürgermeister informierte die Attendorner, die ein ähnliches Unternehmen pla-nen.
Große Zufriedenheit klang aus den Worten des Hochbetagten, mit denen die Attendorner beim Rundgang sprachen. Entsprechend groß ist die Nachfrage. Wie Bürgermeister Selle mitteilt, warten zur Zeit über 200 Bewerber auf einen Platz in diesem Zentrum. Die Anfragen kommen aus der ganzen Bundesrepublik. Auch verkehrsmäßig erhielten die Attendorner wichtige Informationen. Den Grundstock für das seit langem geplante „Seniorenzentrum Kreuztal“ legte der Großindustrielle Friedrich Flick, ein Sohn Kreuztals, mit drei Millionen Mark.
SPD-Vorsitzender Rudi Krahn: „Daß alte Leute an ihrem Le-bensabend nicht wie Bäume verpflanzt werden können, sondern am Leben der Stadt teilnehmen wollen, wurde hier vorbildlich veranschaulicht. Ein solches Zentrum ist für die Attendorner Verhältnisse zwar zu groß, dennoch wäre es möglich, im Stadt-zentrum auf dem Gelände Kutsch ein Seniorenzentrum mit Ge-schäften, Praxen und einer Apotheke zu verwirklichen.“
Stadtschwester Else Tump: „Für das so überaus erforderliche Altenheim in Attendorn wurde mancher guter Tip gegeben. Das Gelände Kutsch würde sich gut dafür eignen, gleiches im kleine-ren Maßstab zu erstellen. Mir sind zahlreiche Personen bekannt, die auf einen Heimplatz warten. Viele möchten schon heute ihr Scherflein dazu beisteuern, um ihren Lebensabend in ihrer Hei-matstadt zu verbringen. Die Zahl derer, die vor Heimweh in auswärtigen Heimen gestorben sind, ist nicht gering.“

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

09.03.1976 Einsparungen im Stadtsäckel

Einsparungen von 470.000 DM im Vermögenshaushalt schlug die CDU-Fraktion der Stadt Attendorn auf der letzten Hauptauschußsitzung, bei der der Haushalt 76 beraten wurde, vor. Diese eingesparten Mittel sollen Projekten zugute kommen, die schon lange geplant, aber wegen finanzieller Nöte nicht durchgeführt werden konnten. Mit dem dicksten Batzen (100.000 DM) soll hier der Neubau des Kanals Holzweger Straße in Ennest vorangetrieben werden. 80.000 DM entfielen auf den Ausbau der Heidenstraße in Dünschede. Dort warteten die Bewohner zum Teil schon über zehn Jahre auf die Verwirklichung der Pläne. Weiterhin sollen 40.000 DM bereitgestellt werden, um die Straßenbeleuchtung in den Außenteilen der Stadt zu verbessern. Ebenfalls wurden Maßnahmen vorgesehen, die hier stichwortartig wiedergegeben werden. Ausbau des Atta-Hügels, Erstellung von Parkplätzen an der „Alten Handelsstraße“ in Neu-Listernohl, Ausbau der Antoniusstraße in Windhausen, Wirtschaftsweg Fernholte-Beukenbeul, Sonnenhang-Straße in Lichtringhausen, Verbindungsweg Hunnenbrink, Ernuerung des Wirtschaftsweges Helden-Dünschede und Ausbau des Schützenplatzes in Neu-Listernohl. Über diese letztgenannten Maßnahmen soll der Bauauschuß nach Überprüfung entscheiden. Der Haupt-ausschuß schloß sich diesen Vorschlägen an und empfahl sie dem Rat der Stadt zur Annahme.

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

15.03.1976 Justizvollzugsanstalt Ewig ist vorbildlich

Regierungsdirektor Manfred Coenen wurde jetzt auch vom Präsi-denten des Justizvollzugsamtes Hamm, Walter Steinbrink, offiziell in sein Amt als Leiter der Justizvollzugsanstalten Attendorn und Siegen eingeführt, das er bereits - wie berichtet - einige Zeit innehat. Zahlreiche Gäste hatten sich in „Gut Ewig“ eingefunden.
Präsident Walter Steinbrink ging in seiner Ansprache auf den Sinn und Zweck des heutigen Strafvollzugs ein. Die Zahl der Rückfalltäter werde durch den offenen Strafvollzug, wie er in Ewig praktiziert wird, erheblich verringert. Daß auch künftig den Insassen der offenen Justiz-Vollzugsanstalt Ewig die Möglichkeit zur Eingliederung in die Gesellschaft gegeben wird, dafür setzte sich insbesondere die Vorsitzende des Beirats, MdL Elsbeth Rickers (CDU) ein.
Sie wandte sich ernergisch dagegen, die Anstalt von 300 Plätzen auf 450 zu erweitern, da dies „allen Grundsätzen modernen offenen Strafvollzuges widerspricht.“ Die für den offenen Vollzug erforderliche Arbeitsbeschaffung sei erheblich erschwert, 300 Plätze, so Frau Rickers, sei die Höchstzahl für eine offene Anstalt. Die Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Gefängnis-Beirates bescheinigte eine gute Zusammenarbeit zwischen Vollzugsanstalt und Beirat. Die Grüße von Rat und Verwaltung der Stadt Attendorn überbrachte Bürgermeister Hammer, der Coenen zum Amtseintritt einen Bildband überreichte. Ein Präsent hielt auch der Personalratsvorsitzende JVA Becker bereit. JVA-Leiter Manfred Coenen versprach in seinem Schlußwort, seinen Beitrag für eine gute Zusammenar-beit mit dem Gefängnisbeirat zu leisten. Coenen: „Einen solch aktiven Beirat habe ich in meiner langjährigen Tätigkeit noch nicht kennengelernt.“ Sicherlich habe auch er seinen Beitrag dazu geleistet, daß die Anstalt weit und breit einen guten Ruf hat, was zuvor in Ansprachen herausgestellt wurde. Nach den Worten des Präsidenten Walter Steinbrink gilt: „Gut Ewig“ in Nordrhein-Westfalen als „beispielhafte Anstalt“.

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

17.03.1976 Ausschuss besichtigt Rohbau des Krankenhauses

Spätestens im Oktober/November 1978 soll das neue Krankenhaus in Attendorn bezugsfertig sein. Über den derzeitigen Stand der Bauarbeiten informierten sich am Montag die Mitglieder des Krankenhausausschusses bei einem Rundgang unter der Leitung des Architekten Wolfgang Rauh aus Hattingen. Alt und neu nebeneinander: Ein Teil des Rohbaus und im Vordergrung links, das alte Krankenhaus. Zu den besonderen Einrichtungen des 45-Millionen-Projekts (zehn Stockwerke, ca. 320 Betten) zählt ein Entsorgungsaufzug, der sämtliche Abfälle befördern wird. Neben dem Haupteingang soll außer einem Kiosk auch ein Friseur-Geschäft eingerichtet werden. Über die Vergabe weiterer Arbeiten für den Krankenhausneubau (Heizung, Sanitär-, Starkstrom-, Trafo- und Generatoren-, Aufzugsanlagen, Fliesen- und Plattierungsarbeiten, Stahl- und Feuerschutztüren, lüftungstechnische Anlagen und Verfüllarbeiten) beschloß der Krankenhausausschuß im Anschluß an die Besichtigung in seiner dritten Sitzung.

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

18.03.1976 Heimatverein nimmt alten Namen wieder an

Der Attendorner Heimatverein heißt künftig wieder Verein für Orts- und Heimatkunde. So steht es in der neuen Satzung, die in einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen wurde. Der Verein wurde unter diesem Namen am 1.1.1898 gegründet. Er ist der älteste Geschichtsverein des kölnischen Sauerlandes.
Zweck der neuen Satzung ist, die Aufgaben der Gegenwart deutlich werden zu lassen. So bestimmten historische und naturwissenschaftliche Forschung den Charakter des Vereins. Selbstverständlich bleibt es ein Anliegen, die kulturelle Eigenart der Heimat zu pflegen und historische Quellen zu erhalten. Grundlage des Vereins ist das Geschichtsbewußtsein, die Erkenntnis, daß das Heute Folge einer langen Entwicklung ist, das Morgen sich aus dem Heute ergibt.
Das Vereinsmuseum, gegründet in der Wirtschaft Schneidersmann am Kirchplatz (jetzt Casper Schmidt), ist in das Kreisheimatmuseum übergegangen. Gleichwohl liegt dem Verein auch dieses Museum am Herzen. So wird ein erheblicher Teil des Museumsbestandes vom Verein zur Verfügung gestellt. Besonderer Aufmerksamkeit soll künftig dem Vereinsarchiv gewidmet werden. Hier bietet sich eine Möglichkeit für alle geschichtlich Interessierten, die sich durch alte Tageszeitungen, stadt- und landesgeschichtliche Literatur oder Fotodokumente informieren wollen. Auch die Stadtchronik, geführt seit 1898, und das Häuserbuch bieten Informationen. Das Häuserbuch enthält die Geschichte fast aller Häuser der Innenstadt. Es wurde von Julius Pickert erarbeitet. Die Stadtkernsanierung stellt einen neuen und wichtigen Aufgabenbereich dar. Hier einerseits der Er-fordernissen der Stadt- und Landesplanung gerecht zu werden, an-derseits aber den geschlossenen Charakter der gewachsenen Stadtanlage zu erhalten, wurde als Hauptaufgabe erkannt. Beson-ders wurde betont, daß die Diskussion um diese Probleme sachbezogen geführt werden muß. Frei jeder persönlichen Interessen oder parteipolitischen Überlegungen.

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

22.03.1976 Prinzengarde tanzt um Meisterschaft

Erstmals beteiligt sich ein Tanzpaar der Attendorner Prinzengarde bei einem Wettbewerb des Bundes Deutscher Karneval um Meis-terehren. Begleitet von Attendorner Schlachtenbummlern wird sich das Tanzpaar Luzia Habbel und Werner Grunbach am Sonntag, 28. März, in der Bonner Beethoven-Halle (Beginn 14.00 Uhr) einer kritischen Jury stellen. Es beteiligen sich 53 Karnevalsgesellschaften, die sich für die Meisterschaften qualifizierten. Es stellten sich neben den Tanzpaaren auch Tanz-Mariechen und gemischte Garden. Titelverteidigerin der Tanzmariechen ist Lydia Korb. Interessenten, die sich an der Fahrt nach Bonn beteiligen wollen, können sich beim Präsidenten Dieter Höffer (Ruf 50442) melden.

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

25.03.1976 Landesjagdverband ehrt Heinz Viegener

Die höchste Auszeichnung des Landesjagdverbandes von Nord-rhein-Westfalen, die Verdienstnadel in Gold mit Ehrenurkunde, er-hielt anläßlich der Jahreshauptversammlung der westfälischen Jä-ger in Münster Heinz Viegener aus Attendorn, Kreisgruppenvorsit-zender und Kreisjagdberater im Kreis Olpe. Präsident Prof. Dr. Kemper (Münster) überreichte Viegener, der die Auszeichnung, verbunden mit dem Dank der Jägerschaft für dem unermüdlichen Einsatz zum Wohle der freilebenden Tierwelt, der Natur und des Waidwerks. Viegener ist seit 1956 Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes der DJV Kreisgruppe Olpe „Kurköln“, und seit 1969 deren Vorsitzender. Ferner gehört er seit Jahren dem Jagdbeirat des Kreises Olpe, dem erweiterten Vorstand der DJV-Landesgruppe Westfalen, dem Prüfungsauschuß für Jungjägerprüfung, der Kreisstelle für Naturschutz und Landschaftspflege und seit diesem Jahr dem Beirat der unteren Landschaftsbehörde an. Seit 1954 wirkte er als stellvertretender Hegeringleiter in Hegering Attendorn.

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

26.03.1976 Hauptversammlung des Verkehrsvereins

Mit 102.531 lag 1975 die Zahl der Übernachtungen im Attendorner Stadtbereich um 8,6% höher als 1974, die Zahl der Gäste ging aber um 2,1% auf 29.552 zurück. Verkehrsvereinsvorsitzender Helmut Hohage folgerte: „Unsere Gäste bleiben länger.“ Attendorn hat in Funk und Fernsehen (u.a. „Spiel ohne Grenzen“) werbewirksam mitgemischt. In der Attahöhle besichtigten 300.000 Besucher Stalagmiten und Stalagtiten.
Es gab auch Selbstkritik. Attendorns Verkehrsvereinsmitgliedern scheint das Unterhaltungsangebot für ihre Feriengäste ausbauwür-dig. Es war die Rede von Tanzveranstaltungen und unterhaltenden Vorträgen. In der Gastronomie könnte mehr Abstimmung bewirken, daß es keine Pannen bei Aufnahme und Versorgung gibt, wenn im Bahnhof ein paar Hundert Ausflügler den Sonderzug verlassen haben und sich in der Stadt auszudehnen. Erlebnisbereiche als Paket. Solche Bemerkungen im Hotel Rauch waren aber nur Beiwerk. Die Hauptversammlung wurde durch Wahlen, Berichte und Vorträge bestimmt. Dr. Meyer to Bernd, professioneller Steuermann in der Dortmunder Geschäftstelle des Landesverkehrsverbandes Westfalen-Lippe, überschüttete seine Attendorner Zuhörer mit Komplimenten angesichts vorzüglicher touristischer Möglichkeiten und empfahl die Vor- und Nachsaison in der Frequenz dadurch zu stabilisieren, daß zusätzliche Angebote z.B. über den Bildungsbereich gemacht werden. Der wortgewandte Experte: „Solche Angebote müssen mehr beinhalten als Schlafstelle und Frühstück.“ Er möchte alle möglichen Erlebnisbereiche zu einem Paket zusammengeschnürt wissen.
OKD Dr. Joachim Grünewald erläutete die Konzeption des Kreises, der über den 1966 gegründeten Kreisverkehrsverband, über die gleichaltrige Biggesee GmbH (14 Mio. DM investiert), Strukturförderungsgesellschaft, Naturpark Mitgestaltung und über die Aktion „Unser Dorf soll schöner werden“ die „Weiße Industrie“ erheblich gestützt hat und entscheidend dafür mitgesorgt hat, daß das Südsauerland zum renommierten Urlaubsgebiet mit überdurchschnittlichen Zuwachsraten wurde.
Der OKD skizzierte auch das durch jahrelange Querelen gekenn-zeichnete Verhältnis zu dem privaten Fremdenverkehsverband Sauerland, der auch in Attendorn Mitglieder hat und dem beizutre-ten auch innerhalb des Verkehrsvereins erwogen worden sein soll. Dr. Grünewald berichtete von einem neuen Anlauf zur Kooperation zwischen den kommunalen Partnern der sauerländischen Kreise und diesen privaten Unternehmen in Vorstand und (einem zu etab-lierenden Ausschuß). Für Ende Juli kündigte der OKD die offizielle Inbetriebnahme der Erholungsanlage Waldenburger Bucht vor den Toren der Stadt Attendorn an. 5,6 Millionen wurden dort von der Biggesee GmbH investiert. Verkehrsamtsleiter Jöhren gab den Zuhörern Tips für die richtige rechtliche Beurteilung von Streitfragen zwischen Vermietern und Gästen.

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

27.03.1976 Treffen der Frauengemeinschaften des Dekanates Attendorn

Präses Franz. Hochstein referierte vor Frauen des Dekanates Attendorn. 450 Frauen konnte die Leiterin der Frauengemeinschaften des Dekanates Attendorn, Gräfin von Spee, am Mittwoch in der Attendorner Stadthalle begrüßen. Ihr besonderer Gruß galt Präses Franz Hochstein (Paderborn), der in seinem ausführlichen Referat zum Thema: „Freiheit und Freude im Glauben“ Stellung nahm.
Er stellte seine Ausführungen unter die Paulus-Worte: „Ihr seid zur Freiheit berufen, macht aus der Freiheit keinen Anlaß für menschliche Selbstsucht und dient einander in Liebe“. Der Redner empfahl den Frauen, diese Empfehlung im Familienkreis und Umgebung zu verwirklichen und echte Freude zu bereiten.
„Wir müssen uns wehren gegen die sexuell aufgeheizte Umwelt. Ehrfurcht und Liebe fordern Verzicht", so Präses Hochstein, der den Müttern den Rat gab, das Gespräch mit der Jugend stets zu suchen. Ihr Interesse für den Sinn des Lebens sei größer als allge-mein angenommen wird.
Eine gemeinsame Eucharistiefeier schloß sich an. Begonnen hatte die Dekanatstagung mit einem Kaffeetrinken.

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

28.03.1976 Applaus für jüdische Künstler

Bereits zum dritten Male gastierte in der Aula des Gymnasiums das Ensemble „Collegium Musicum Judaicum“. Musikfachleute vertraten die Meinung, künftig größere Abstände zwischen den Konzerten zu wählen. Chaim Storosum (Leiter des Ensembles): „Ich komme gern nach Attendorn, jedesmal ist die Aula des Gymnasiums vorteilhafter gestaltet.“ Erstmals präsentierte sie sich mit gepolsterter Bestuhlung und Akustikvorhang. Rund 70 Zuhörer spendeten begeisterten Beifall. Dem Emsemble geht es darum, die Quellen der jüdischen Musik und ihre Verwandlung in den nachfolgenden Jahrhunderten zu zeigen. Demonstriert wird, was einstmals und heute der jüdischen Musik den Stempel aufdrückt, begonnen bei alten Psalmgesängen, überlieferten Tempelmusiken, religiösen Festtän-zen, israelischen Volksliedern sowie Kompositionen des 20. Jahr-hunderts, die alle auf alte Überlieferungen zurückgreifen und heute wieder im Kibbuz gesungen werden.

Stadtarchiv, Zeitungssammlung.

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