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Historisches Tagebuch

Was passierte wann und wo in Attendorn? Mit dem Historischen Tagebuch möchten wir Sie teilhaben lassen an den vielen kleinen, aber auch einschneidenden Ereignissen der Vergangenheit.

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Es wurden 4678 Einträge gefunden

15.06.1974 Repetal gründet Reiterverein

Die Gründung eines Reitervereins für den Raum Attendorn-Repetal soll am Freitag, 21. Juni, um 20 Uhr im Gasthof Platte in Niederhelden erfolgen. Alle Interessenten sind dazu willkommen.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 136 vom 15.06.1974.

16.06.1974 750.000 DM für Jugendzentrum

Die Fußballweltmeisterschaft allein trug wohl nicht die Schuld, daß relativ wenig Jugendliche am Freitagabend den Weg in den Attendorner Ratskeller gefunden hatten, um mit Vertretern des Stadtrates, Kreisjugendpfleger Hunold und dem Jugendpfleger des benachbarten Kreises Lüdenscheid, von Brocke, zu diskutieren. Diskutiert wurde unter Vorsitz von Wilhelm Mählen über die Möglichkeiten eines Jugendzentrums in Attendorn. Wertvolle Anregungen gab dabei von Brocke, der im Kreis Lüdenscheid bei solchen Projekten schon manche Erfahrung gesammelt hat. Dort sei es so, daß die Städte die "sachliche Trägerschaft" übernehmen, während das Kreisjugendamt für Betreuung und Beratung verantwortlich zeichnet. Es hat sich gezeigt, daß Selbstgestaltung und Selbstverwaltung der Jugendlichen durchaus positive Erfolge erbrachten. Ratsmitglied Klosner (FdU) wies darauf hin, daß sich der Rat entgegen anderslautender Behauptungen mit einem Projekt Jugendzentrum befasse. Er verwies auf einen hierfür eingeplanten Posten von 750.000 DM im Investitionsprogramm der Stadt. Der Fraktionsvorsitzende der CDU des Rates, Geene, provokatorisch zur Initiative: Tut etwas, damit der Rat gezwungen wird, etwas tun zu müssen. Zwar beteuerte auch SPD-Ratsmitglied Huckestein, daß generell keine Abneigung gegen ein selbstverwaltetes Jugendzentrum bestehe, aber im Rat möchte man zunächst detaillierte Vorstellungen sehen und mit kompetenten Partnern der Jugendinitiative zu tun haben. Kreisjugendpfleger Hunold traf mit seiner Bemerkung "Der Teufel steckt im Detail" die Situation genau. Eine generelle Bereitschaft zu einem Jugendzentrum beteuerte neben Vertretern des Stadtrates auch Kreisjugendpfleger Hunold. Allerdings dürfe kein Blankoscheck für eine Satzung gegeben werden, die keiner kennt.

Für die Jugendlichen wäre es an der Zeit, endlich die "Katze aus dem Sack zu lassen" und eine konkrete Satzung zu präsentieren, die mit Stadt und Kreis diskutiert werden kann. Bis dahin allerdings wird Wilhelm Mählen, der Vorsitzende der Jugendinitiative, noch manche Schwierigkeiten haben, um intern die Vorstellungen von der Jungen Union, den Jungsozialisten und der vom Klassenkampf träumenden "Liga gegen den Imperialismus" unter einen Hut zu bringen.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 137 vom 17./18.06.1974.

17.06.1974 Tödlicher Unfall

Auf der L 538 zwischen Niederhelden und Helden wurde gestern Abend gegen 21.45 Uhr ein Fußgänger von einem PKW erfasst und so schwer verletzt, dass er auf der Stelle starb. Das Unglück geschah laut Zeugenaussagen während eines Überholmanövers.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 137 vom 17./18.06.1974.

18.06.1974 Ehemaliger Rektor der St.-Ursula-Schule verstorben

Der ehemalige Rektor der St.-Ursula-Schule, Norbert Abels, erlitt während der Fronleichnamsprozession in Altenbüren, wo er als Pfarrer tätig war, einen Herzinfarkt. An den Beisetzungsfeierlichkeiten am heutigen Mittwoch in Altenbüren wird auch der Vorstand der Attendorner Kolpingsfamilie teilnehmen, dessen langjährige Präses Norbert Abels war.

Norbert Abels wurde am 27.12.1917 in Bochum geboren. Nach Krieg und Gefangenschaft nahm er die theologischen Studien wieder auf und begann nach seiner Weihe den priesterlichen Dienst in der Diaspora. Von einem Unfall genesen war er dann über zwei Jahre Vikar in Olsberg und anschließend zwanzig Jahre im Schuldienst (u.a. auch in Attendorn) tätig. Nach längerem Krankenlager übernahm er 1970 die Pfarrei Altenbüren. Nimmermüde war er trotz angegriffener Gesundheit, Motor und Herz der Dorfgemeinschaft. Darüber hinaus stellte sich Pfarrer Abels auch noch für Aufgaben im Dekanat Brilon, in den kirchlichen Bildungswerken und in der Vereinsarbeit zur Verfügung.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 138 vom 19.06.1974.

19.06.1974 Paul Döring Regent in Lichtringhausen

Das Duell unter der Vogelstange konnte in Lichtringhausen Paul Döring aus Neuenhof für sich entscheiden. Er ist Mitglied des Schützenvorstandes und hatte beim Schießen harte Konkurrenten in den Mitgliedern des Fanfarenzugs Lichtringhausen, die mit dem Musikverein Rhode und dem Plettenberger Tambourkorps (sie waren zum 25. Male beim Fest vertreten) für zünftige Schützenfestmusik sorgten.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 138 vom 19.06.2014.

20.06.1974 99. Abiturientia in Attendorn

Am städtischen Gymnasium fand unter dem Vorsitz von Oberschulrätin Seiffert (Münster) die Reifeprüfung statt. 26 Oberprimaner und zwei Oberprimanerinnen bestanden das Abitur. Die traditionsreiche Schule entließ damit ihre 99. Abiturientia. Im kommenden Jahr kann sie ihr 100jährigtes Jubiläum als Vollgymnasium feiern. Das städtische Gymnasium hat sich aus einer Humanistenschule aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelt und in seiner mehr als 450jährigen Geschichte bedeutende Bildungsarbeit im heimatlichen Raum geleistet.

Hier die Namen (in Klammern Berufswünsche) der Abiturienten:
Hartmut Beermann, Attendorn (unbestimmt); Gereon Berghoff, Attendorn (Mathematiker); Joachim Bock, Attendorn (Chemiker); Joachim Brand, Finnentrop (Arzt), Rudolf Brokamp, Attendorn-Ennest (Dipl.-Wirtschaftsingenieur); Ulrich Feldmann, Attendorn-Neuenhof (Dipl.-Ingenieur, Flugzeugbau); Bernd Frey, Attendorn (Tonmeister), Karl-Heinz Geisel, Attendorn (Mathematiker); Christian Habbel, Finnentrop (Physiker); Thomas Heseler, Attendorn-Papiermühle (unbestimmt); Dietmar Hess, Heggen (Jurist); Manfred Hofacker, Attendorn (Dipl.-Physiker); Claudia Hoffmann, Attendorn-Biekhofen (Berufsschullehrerin); Frank Holthoff, Drolshagen-Kalberschnacke (Zahnmediziner); Thomas Klosner, Attendorn (Industriekaufmann); Carl-Richard Muhr, Attendorn (Dipl.-Wirtschafts-Ingenieur); Rudolf Muhr, Attendorn (Eisenhütteningenieur); Hans Peter Oberließen, Attendorn (Pädagoge); Boris Quast, Plettenberg-Immecke (Dipl.-Ingenieur); Thomas Reg'n, Attendorn (Biologe); Ernst, Roll, Attendorn (Pädagoge); Peter Rothe, Finnentrop (Realschullehrer); Josef Schauerte, Niedersalwey (Maschinenbauingenieur); Günter Schulte, Niederhelden (Pädagoge); Bernhard Sieler, Finnentrop (Studienrat); Hiltrud Wacker, Attendorn (Dipl.-Pädagogin); Heinz Gerd Wagner, Heggen (Dipl.-Pädagoge); Bernhard Wichtmann, Deutmecke (Agraringenieur).

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 138 vom 19.06.1974.

21.06.1974 Ennester Schulweg zu gefährlich

"Wird der Weg zur Schule für Ennester Kinder gefährlich?". Unter diesem Titel berichteten wir in der Ausgabe vom 29. Mai über die Anlage eines Gehweges von Ennest zur Schule im Schwalbenohl. Er soll den kostspieligen Transport im Schulbus für die Kinder aus Ennest erübrigen. Gegen einen provisorischen Ausbau hat sich in Ennest Widerstand formiert. Heute nimmt in einem Leserbrief die Schulpflegschaft Stellung. Unterschrieben haben die Pflegschaftsmitglieder Spangemacher und Horn. In ihrem Brief heißt es u.a.:

"Grundsätzlich ist die Schulpflegschaft der Grundschule Ennest mit diesem Plan einverstanden. Wir erhoben jedoch Einwände gegen den geplanten Ausbau, weil nach unserer Ansicht dieser Schulweg nicht sicher ist. Mit den Arbeiten wurde aber inzwischen begonnen. Jeder kann die Gefährlichkeit erkennen, denn der Fußweg verläuft unmittelbar neben der Fahrbahn. Er liegt jedoch nicht auf einer Ebene, sondern teilweise mehr als einen Meter unter der Fahrbahndecke, was sich in den schlechten Jahreszeiten besonders nachteilig auswirkt. Und gerade an dieser Stelle haben sich schon einige Verkehrsunfälle ereignet. Auch bei der Bürgerbefragung finden wir keine zustimmende Meinung.

Am 13. Mai haben wir in der Stadtverwaltung Attendorn unsere Bedenken mitgeteilt und gefordert, den zu bauenden Gehweg in Straßenhöhe anzulegen und eine verkehrssichere Abtrennung beider Verkehrswege vorzunehmen. Diese Forderungen wurden beim Bau nicht berücksichtigt. Wir sehen als Schulpflegschaft nun keine weitere Möglichkeit der Einwirkung mehr. Nun müssen die Eltern selbst entscheiden, ob sie ihr Kind den nach unserer Ansicht gefährlichen Schulweg zu den Hauptschulen nach Attendorn benutzen lassen wollen.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 140 vom 21.06.1974.

22.06.1974 Knabenkapelle zum Schützenfest

In diesem Jahr startet die Schützengesellschaft das Kinderschützenfest bereits acht Tage vor dem Fest der Erwachsenen. Am Samstag, dem 22. Juni, 15 Uhr, treten die Kinder auf dem Marktplatz der Hansestadt an. Die Festmusik stellt die Knabenkapelle Schmallenberg unter Leitung von Franz Hoff, die bereits um 14.30 Uhr ein Platzkonzert veranstaltet. Teilnehmen können alle Kinder, nicht nur Kinder von Vereinsmitgliedern. Mit Verzehrgutscheinen für das Fest in der Stadthalle bewaffnet wird der Schützennachwuchs zum Schießstand bei der Stadthalle marschieren. Dort können sich die Jungen ab 12 Jahre am Vogelschießen beteiligen. Spiele folgen in der Stadthalle. Schwarz-weiß-grüne Schützenhüte liegen für den Schützennachwuchs bereit.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 140 vom 21.06.1974.

23.06.1974 Oldtimer der Wehr wird zum Brautwagen

Auf dem museumsreifen Feuerwehr-Spritzenwagen aus dem Jahr 1860 nahm Brandmeister Berthold Müller und seine soeben angetraute Frau Brigitte geborene Stinn aus Heggen Platz, nachdem das Paar die Franziskanerkirche in Attendorn verlassen hatte. Ein Schornsteinfeger ging dem Fahrzeug, das von zwei Feuerwehrmännern gezogen wurde, vorauf. Auch die Jungfeuerwehr, für deren Ausbildung Brandmeister Müller verantwortlich ist, begleiteten das Gefährt. Der seltene Brautzug wurde nicht wenig bestaunt.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 142 vom 24.06.1974.

24.06.1974 Balltalent auch bei den Jungschützen gefragt

Ballspiele sind derzeit bundesweit im Mittelpunkt des Interesses bei jung und alt. Ballspiele bestimmten weitgehend auch den Verlauf beim Fest der Jungschützen der Schützengesellschaft in Attendorn. Die Vorstandsmitglieder der Gesellschaft testeten Geschicklichkeit und Zielsicherheit mit dem runden Leder auf verschiedene Weise. Als "Prämien" gab es viele gefällige Sachpreise und Süßigkeiten. Karl-Heinz Beul junior brachte beim Wettstreit um den Königstitel auf dem Schießstand der Stadthalle das Wappentier zu Fall. In der Familie Beul ist die Königswürde offenbar in Zeiten von Fußballweltmeisterschaften besonders begehrt: Als vor 20 Jahren in Bern Deutschlands Kicker den Welt-Cup eroberten, schoss Karl-Heinz Beul senior, der Vater des Kinderkönigs 1974, den Vogel. Er meinte zu diesem Sachverhalt: Das ist doch wohl ein gutes Omen für diese Weltmeisterschaft.Am Schützenfest in Attendorn nahmen rund 600 Kinder teil.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 142 vom 24.06.1974.

25.06.1974 Neuer Reiterverein Repetal hat bereits 65 Mitglieder

Rund 100 Interessenten waren der Einladung zur Gründung eines Reitervereins am Freitagabend in das Haus Platte (Repetal) gefolgt. Davon unterzeichneten 65 Reitsportbegeisterte die Beitrittserklärung für den "Ländlichen Reiterverein Attendorn-Repetal". Der Vorstand wird in der nächsten Mitgliederversammlung gewählt.

Dieter Steinhoff (Attendorn) war Sprecher der Interessengruppe, die den Anstoß für die Vereinsgründung gab. Zu den interessierten Zuhörern zählten Mitglieder des Reitervereins Schwartmecke und des Reit- und Fahrvereins Olpe, dessen 2. Vorsitzender Rose für eine gute Zusammenarbeit plädierte.

Nach den Worten Steinhoffs will es sich der Verein zur Aufgabe machen, den Reitsport allen Bevölkerungsschichten zu ermöglichen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt für Erwachsene 7 Mark und für Kinder und Wehrpflichtige 3,50 Mark. Um die Verpflichtung eines Reitlehrers werden bereits Gespräche geführt. Die Reiter werden durch Witterungseinflüsse nicht daran gehindert, ihren Sport durchzuführen. Seppel Platte (Niederhelden), der zur Zeit für seinen Zucht- und Reitbetrieb eine Reithalle errichtet, wird diese nach einem noch auszuhandelnden Modus dem Verein zur Verfügung stellen. Die Reithalle mit den Maßen 30x40 Meter wird u.a. einen Klubraum und dreißig Einstellboxen erhalten.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 142 vom 24.06.1974.

26.06.1974 Ersatz für "Halbgötter in Weiß"

Eine Entscheidung von weittragender Bedeutung fällte der Rat der Stadt Attendorn am Montagabend in der Kampfabstimmung mit hauchdünner Mehrheit, indem er sich für die Einstellung eines Ärzteteams für die Innere Abteilung des Städtischen Krankenhauses entschied. Er sagte damit - hoffentlich für alle Zeit - dem hierarchischen Chefarztsystem ade, das in der Vergangenheit nicht nur in der Hansestadt zu erheblichen Problemen führte. Anstelle der "Halbgötter in Weiß" soll künftig ein Team von vier Fachärzten gleichberechtigt die Abteilung leiten. Für das neue Krankenhaus, das bald mit 350 Betten ausgestattet wird, dürfte sich diese Entscheidung fruchtbar auswirken, da künftig vier Fachärzte zur Verfügung stehen werden, die - nicht zuletzt wegen ihrer selbständigen Arbeit - der Hansestadt auf lange Zeit treu bleiben dürften. Der Verschleiß an Oberärzten und Medizinal-Assistenten wird nicht länger auf Kosten der Patienten ausgetragen.
Wenn bisher in bundesdeutschen Landen nur wenig Erfahrungen mit Ärzte-Teams gemacht werden konnten, so spricht dies zwar für die Monopolstellung der Chefärzte, nicht aber gegen die Teamarbeit, die sich im Ausland auch bei den Ärzten bereits bewährt hat. Es liegt unserer Meinung nach im Interesse einer besseren ärztlichen Versorgung, wenn nicht nur am Attendorner Krankenhaus - dazu wurde der Anfang gemacht - über kurz oder lang die Chefärzte durch Ärzteteams ersetzt werden. Das Beispiel sollte Schule machen!

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 144 vom 26.06.1974.

27.06.1974 Attendorn bekräftigte die alten Beschlüsse

Die aus dem Nachbarkreis Lüdenscheid erwartete Stellungnahme des Rates der Stadt Attendorn für einen Anschluß an Lüdenscheid für den Fall, daß der Vorschlag des Innenministers und des Kabinetts verwirklicht wird und Siegen künftig Kreisstadt für den Raum Olpe/Siegen/Wittgenstein wird, blieb aus. Statt dessen berichtete Bürgermeister Hammer (CDU) über den Stand der Neugliederung und die erste Lesung im Landtag. Anlässlich dieser Lesung hatte der Ratsvorsitzende gemeinsam mit Stadtdirektor Sperling Gelegenheit, mit zahlreichen Landtagsabgeordneten zu sprechen. Die Aussagen der Abgeordneten zeigen, so der Bürgermeister in der letzten Sitzung vor dem Rat, daß bis zur 3. Lesung im Landtag noch alles offen ist und die Chancen für den Erhalt des Kreises Olpe nicht schlecht stehen.

Beim Anhörungstermin am 2. Juli in Schmallenberg wird Landrat Horst Limper erneut Gelegenheit haben, zur Kreisneugliederung Stellung zu nehmen. Er wird seine Aussagen stützen auf die vom Kreistag gefassten Beschlüsse, nach denen eine Zuordnung des Raumes Plettenberg bzw. des Raumes Schmallenberg gefordert wird. Einen Großkreis hingegen, so teilte Limper der Stadt Attendorn mit, wird er erneut mit aller Entschiedenheit ablehnen.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 145 vom 27.06.1974.

28.06.1974 Scharfer Protest der Stadt Attendorn gegen die Verlegung der B 55

Wie die Bezirksplanungsstelle der Stadt Attendorn mitteilte, soll die Trasse der B 55 so verschoben werden, daß sie zwischen Dünschede und Röllecken bzw. Helden und Niederhelden hindurch in Richtung Süden führt. Gegen diese Planungsabsicht wird der Rat der Stadt schärfsten Protest einlegen, um das wertvolle Erholungsgebiet Repetal zwischen Borghausen, Dünschede, Helden und weiter bis zum Biggestausee von Verkehrsadern zu verschonen. In einer Stellungnahme zum Gebietsentwicklungsplan Westfalen, Teilabschnitt Olpe, die in der letzten Ratssitzung erörtert wurde, bezeichnet die Stadt diesen Eingriff als eine Entwertung des Fremdenverkehrsgebietes. Nach früheren Plänen war die Verlegung der B 55 weiter westlich vorgesehen, wo sie auf den Bergkuppen außerhalb des Stadtgebietes verlaufen sollte. Gegen die Trassenführung im Repetal soll mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln angetreten werden.
Daß die Wohnplätze Listerscheid und Niederhelden aus der Darstellung im Gebietsentwicklungsplan ausgeschieden sind, wird ebenfalls nicht hingenommen. Beide Orte, darauf wird verwiesen, haben über 300 Einwohner und verfügen über ausreichende Infrastruktur. Auch wird die Gemeinde Helden nach Ansicht des Rates nicht ausreichend berücksichtigt. Ferner erhebt die Stadt Attendorn Widerspruch gegen eine Streichung der Flächenausweisungen für Neu-Listernohl und für das Gebiet Ennest.
Zu einer endgültigen Verabschiedung dieser Stellungnahme kam es in der letzten Ratssitzung noch nicht, da auf Antrag von Dr. Heller (CDU) zunächst noch eine redaktionelle Überprüfung vorgenommen werden soll. Einstimmig beschloß der Rat das Papier erneut dem Bauausschuß zu überweisen.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 146 vom 28.06.1974.

29.06.1974 Fällt das Wappentier diesmal schneller?

Seit nunmehr zwanzig Jahren ist es die Aufgabe des Schreinermeisters Winfried Schmidt, er ist auch Mitglied des Schützenvorstandes, den Vogel anzufertigen, um den am Montag erbittert gekämpft wird. Sechs bis sieben Langen Massiv- und Sperrholz werden dafür verleimt. Die Bauweise des Wappentieres wurde im vorigen Jahr geändert, da nach dem neuen Waffengesetz nicht mehr mit Karabiner geschossen werden darf. Aufgrund dessen wurden von der Schützengesellschaft sechs neue Schrotflinten angeschafft. 248 Schüsse wurden im vorigen Jahr abgefeuert, bis Karl Josef Lüttecke den letzten Rest des Vogels von der Stange holte. Winfried Schmidt: "In diesem Jahr wird der Vogel nicht so lange standhalten."

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost- Sonderbeilage vom 28.06.1974.

30.06.1974 Klosterplatz wird Tiefgarageneinfahrt

Mit der Gestaltung des Klosterplatzes in Attendorn, der auf Zeit für eine Durchfahrtstraße zur Verfügung gestellt werden soll, befasste sich der Rat der Stadt Attendorn in seiner letzten Sitzung. Dabei wurde deutlich, daß eine Bereitschaft des Parlaments, diesen Platz für den Straßenverkehr zu opfern, zur Zeit nicht besteht. Vielmehr kämpft man um jeden Baum, um jedes Stück Grün, damit eine reizvoll zu gestaltende Erholungszone mitten im Stadtkern verwirklicht werden kann. In einem Gespräch mit der Westfalenpost erläuterte Stadtbaurat Geisler seine Pläne, die, wenn sie der Rat billigt, im Zuge der Stadtkernsanierung der Hansestadt nach etwa fünf Jahren verwirklicht werden könnten.

Da günstige Mittel von Seiten des Landes für den Bau einer Kernumgehung, die auf Zeit über den Klosterplatz führen soll, zu erwarten sind, sollte der Stadtrat in der letzten Ratssitzung sein Plazet für die Linienführung von der Kölner Straße aus am Rathaus entlang über den Klosterplatz geben. Weitgehende Bedenken wurden angemeldet, da man befürchtet, daß dieser Platz einmal für den Verkehr zur Verfügung gestellt, ein für allemal für den Bürger verloren ist. Das allerdings wäre schade, denn nur wenige Städte verfügen über solch ideale Bedingungen zur Gestaltung eines reizvollen Stadtkerns wie Attendorn.

Wie Stadtdirektor Sperling erläuterte, handelt es sich um eine Zweckbestimmung auf Zeit, und zwar für die nächsten fünf Jahre. Nur so könne in kurzer Zeit eine Entlastung des innerstädtischen Verkehrs erreicht werden. Der Ausbau der Straße über den Klosterplatz, so sein Vorschlag, soll in Verbundsteinpflaster vorgenommen werden, damit die Straßenfläche später voll für Einstellplätze übernommen werden kann. Auf diese Weise entstehen nur geringe zusätzliche Kosten.

Mehrere Ratsmitglieder wandten sich gegen die Linienführung der Straße und den zu großen Radius bei der Einmündung in den Klosterplatz, für die wertvolle Bäume geopfert werden müßten. Baurat Geisler hielt dem gegenüber, daß die in Frage kommenden Bäume ohnehin durch unsachgemäßes Beschneiden verkrüppelt seien und deshalb ein nicht allzugroßer Schaden entstehen würde. Albus (CDU) warnte in der Diskussion davor, an dem echten Grundriss der Hansestadt "herumzuschnippeln". Klosner (FdU) empfahl, das Provisorium zu verwirklichen und das Endziel in den Beschluß mit einzubeziehen. Schließlich wurde der Tagesordnungspunkt vertagt und zur weiteren Beratung in den Bauausschuß zurückverwiesen. Gleichzeitig wurde die Verwaltung beauftragt, erneut zu verhandeln und einen möglichst kleineren Einfallsradius der Trasse zu erreichen.

Das Konzept der Bauverwaltung, so erläuterte Baurat Geisler der Westfalenpost, sieht im Zuge der Stadtkernsanierung nach fünf Jahren die Kernumgehung über den Seewerngraben vor, und zwar würde diese Straße in Höhe des Aldi-Marktes von der Kölner Straße ausgehen, an der evgl. Kirche vorbeiführen und später in die Windhauser Straße einmünden. Ein kleines Gebäude links neben der Kirche, eine Achse des Aldi-Marktes (vertraglich bereits abgesichert) im vorderen Bereich und das dem Markt gegenüber gelegene Geschäftshaus müßten dieser Linienführung weichen.

Dadurch würde eine ruund 3.000 qm große Erholungsfläche auf dem Klosterplatz und Rathausvorplatz - einschließlich Kölner Straße - geschaffen. Im Einbahnverkehr könnten der Klosterplatz und die Tiefgarage, die unter der Grünfläche mit 33 bzw. 66 Einstellplätzen entstehen soll, angefahren werden. Von der Zufahrt zur Tiefgarage aus würde die Kölner Straße zum Fußgängerbereich. Einstellplätze könnten außerdem links vom Klosterplatz entstehen und im Bereich des alten Rathauses. Die Hauptfläche, so die Planung, könnte mit Sitzgruppen und Wasserbecken sowie quadratisch angeordneten Grünflächen mit Busch- und Baumgruppen ausgestaltet werden. Besonders geeignet wäre der Klosterplatzbereich nach Ansicht von Geisler für Wasserspiele. Wasserbecken könnten im hinteren Bereich sinnvoll eingebaut werden.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 152 vom 05.07.1974.

01.07.1974 Horrido im Westfalenpark

"Singendes, klingendes Sauerland", hieß eine Veranstaltung, die am Sonntag im Dortmunder Westfalenpark durchgeführt wurde und ca. dreitausend Besucher angelockt hatte. Zu den Mitwirkenden aus dem Kreis Olpe zählte der MGV "Cäcilia" Helden unter der Leitung von Friedrich Wilhelm Figge, das Bläserkorps "Horrido" Attendorn unter der Leitung von Hermann Hilleke. Wegen des später einsetzenden Regens mußte das Vortragsprogramm gekürzt werden.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 152 vom 05.07.1974.

01.07.1974 Erst der 225. Schuß brachte den Erfolg:

Trotz Regens Freudentaumel auf der Attendorner Vogelsroute, als Gemeindebrandmeister Hermann Gante (45) den Rest des Vogels mit dem 225. Schuß aus der luftigen Höhe holte. Eineinhalb Stunden dauerte das Feuergefecht. Seine härtesten Konkurrenten waren u.a. Winfried Schmidt und Theo Gastreich. Auch Polizeihauptkommissar Ferch visierte das Wappentier an. Der stellvertretende Hauptmann Beul zu dem passionierten Waidmann: "Warum immer auf einen Bock zielen, ein Vogel ist doch auch ganz schön!" Neben Schützenhauptmann Josef Rink zählten die Feuerwehrmänner zu den ersten Gratulanten des Vogelkönigs Hermann Gante. Vorjahrsmajestät K.J. Lüttecke, auch Feuerwehrmann: "Mir ist es eine besondere Freude, dir, lieber Hermann, die Kette zu überreichen."
Sein brilliantes Schußvermögen stellte Fahrlehrer Karl Huhn (50) beim Scheiben-schießen unter Beweis und wurde mit einem gezielten Neunerschuß Scheibenkönig der Attendorner Schützengesellschaft. "Mein lieber Prinz, jetzt bist du König", mit diesen Worten gratulierte Frido Müller dem ehemaligen Prinzen und Vorsitzenden des Prinzenkomitees der Attendorner Karnevalsgesellschaft, sie stellten die Ehrenwache. Die Mitglieder des Prinzenkomitees zählten zu dem festlichen Gefolge des Scheibenkönigs Karl Huhn.

Stadtarchiv Attendorn, Chronik 1973.

02.07.1974 Flensburger Punktesystem kostet manchen den Führerschein

Das neue Punktesystem, das erst seit dem 1. Juli gilt, hat nach Ansicht des Straßenverkehrsamtes schon einigen Autofahrern den Kopf gekostet. Da gibt es sogar einige mit 20 und mehr Punkten, ja bis 35 Strafpunkte reichte die Liste der "Sünder".

Jedes Vergehen gegen die Straßenverkehrsordnung wird seit Anfang Mai in Felsburg mit Strafpunkten belegt. Diese Regelung gilt auch rückwirkend für die vergangenen Delikte.

Der Punktekatalog reicht von Trunkenheit am Steuer, für die man sieben Punkte "kassiert", bis hin zu falschem Parken, das mit einem Strafpunkt belegt wird.

Voraussetzung in die berüchtigte Flensburger Kartei zu kommen ist, daß man von der Bußgeldstelle einen Bußgeldbescheid über wenigstens 40 DM Bußgeld erhält.

Bei neun Punkten erteilt das Straßenverkehrsamt, das über alle Vergehen im Kreis Olpe von Flensburg informiert wird, eine Verwarnung an den betreffenden Autofahrer. Hat der Betreffende schon vierzehn Punkte "gesammelt", so darf er sich auf die Wiederholung der Fahrprüfung gefaßt machen. Bei 18 Punkten allerdings muß er mit dem Entzug der Fahrerlaubnis rechnen. Diese Maßnahmen können getroffen werden, wenn der Autofahrer diese Punktzahl innerhalb von 2 Jahren erreicht.

Wer allerdings glaubt, daß die Eintragungen dann ohne weiteres gelöscht werden, täuscht sich: Ergeben sich innerhalb eines Zeitraumes von mehr als zwei Jahren 18 Punkte, so kann die Verwaltung ein medizinisch-psychologisches Gutachten verlangen, dessen Kosten derjenige Autofahrer selbst zu tragen hat.

Während gegen die Entziehung der Fahrerlaubnis ein Einspruch möglich ist, gibt es eine Chance, sich gegen Verwarnung, Wiederholung der Fahrprüfung, oder Beibringen eines Gutachtens zur Wehr zu setzen.

Die Verwaltung begrüßt die neue Regelung, da sie mehr Sicherheit biete, räumte aber auch ein, daß das Punktesystem erhebliche Mehrarbeit für die Behörde mit sich bringt, da sich die Zahl der Einsprüche egegen die Bußgeldbescheide wohl sehr erhöhen wird.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 152 vom 05.07.1974.

03.07.1974 Sommerpreise im Modehaus Albus

Mit einer sensationellen Anzeige wirbt das Modehaus Albus in Attendorn, Kölner Straße, für die Sommerpreise in der Herrenabteilung:

Mäntel ab 49 DM
Anzüge ab 78 DM
Sakkos und Blazer ab 39 DM
Hosen ab 10 DM
Jeans ab 15 DM
Hemden ab 10 DM
Stricksachen ab 9 DM

"Kommen Sie bald, die Auswahl ist noch groß!"
Alois Albus

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpüost Nr. 152 vom 05.07.1974.

04.07.1974 Vortrag der Kinderärztin

Frau Dr. Becker spricht am Mittwoch, 10. Juli, um 19.30 Uhr, in der Mädchenbildungsstätte zum Thema "Säuglingspflege und Krankheiten". Eingeladen sind die Teilnehmer für Schulungskurse für werdende Mütter.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 153 vom 06.07.1974.

05.07.1974 Grünes Licht für Baupläne

Jeweils mit einstimmigen Beschlüssen billigte der Rat der Stadt Attendorn in seiner letzten Sitzung die Planentwürfe für die Bebauungspläne "Auf dem Schilde I" und "Auf dem Schilde II". Gleichzeitig wurde die Auslegung der Pläne beschlossen. Für den Bebauungsplan "Krankenhaus" gab der Rat ebenfalls grünes Licht mit einem Aufstellungsbeschluß.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 153 vom 06.07.1974.

06.07.1974 Kinderbetreuung in der JVA an Besuchstagen?

Die Damen des evangelischen Mütterkreises, deren Ehemänner, Pastor Peters und eine Gruppe der Vollzugsteilnehmer aus der Haftanstalt Ewig diskutierten bei Kaffee und Kuchen im evangelischen Gemeindehaus u.a. über folgende Themen: die in Ewig praktizierte Form des sogenannten "offenen Vollzugs" und die Berührungspunkte und Kontakte mit der Bevölkerung.

Letztere ergeben sich einfach aufgrund der Tatsache, daß die Vollzugsteilnehmer zum größten Teil in Betrieben der Stadt Attendorn arbeiten. Diese Form der Zusammenarbeit wurde im allgemeinen als gut bewertet. Die Vollzugsteilnehmer erinnerten auch bei dieser Gelegenheit an den unbefriedigenden Tatbestand, daß ihnen zwar vollwertige Arbeit abverlangt wird, daß aber ihnen als Gegenleistung nur ein Taschengeld zufließt. "Vater Staat" kassiert hier den Löwenanteil. Daß dieses Ärgernis mittlerweile nicht nur den Häftlingen, sondern auch den Justizbehörden in wachsendem Maße bewußt wird, darauf verwies Pastor Peters. Der Wunsch der Vollzugsteilnehmer scheint nur allzu verständlich: Der Lohn ihrer Arbeit sollte auch ihren Familien zugute kommen.

Aus dem Kreis der Gäste aus Ewig wurde die Frage angesprochen: Gibt es eine Möglichkeit, daß in Attendorner Familien die an den Besuchstagen von den Ehefrauen mitgebrachten Kinder für zwei bis drei Stunden zu betreuen. Dadurch würde vermieden, daß im großen Speisesaal, wo die Begegnung am Besuchstage stattfindet, die Plätze allzu knapp werden. Frau Samlowski, Leiterin des evangelischen Mütterkreises: "Das ist ein Wunsch, der sich erfüllen lassen sollte." Über Einzelheiten soll im internen Kreis gesprochen werden.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 154 vom 08.07.1974.

07.07.1974 Alle Glocken verkünden den WM-Sieg

Deutschlands Fußball-Nationalelf knüpfte an das "Wunder von Bern" an und löste damit bundesweit einen Siegestaumel aus, der auch hierzulande kaum Grenzen fand. Wir telefonierten gestern, einen Tag nach dem großen Sieg, mit verschiedenen Gaststätten und fragten auch bei der Bundeswehr und der Justizvollzugsanstalt nach, wie die Reaktion am Sonntag war. Hier also ein Stimmungsbericht aus dem Kreis Olpe:

Attendorn: Der Club der Unentwegten hatte die Köpfe von Tip und Tap aus Karnevals-Reserven herbeigeholt und nach dem Sieg der bundesdeutschen Elf vor ihrer Stammkneipe, dem Bürgerhaus, aufgestellt. - Ein Sprecher der Justizvollzugsanstalt erklärt: Bei uns herrschte Freude in dem Rahmen, wie das halt hier üblich ist.

Lenhausen: Das WM-Finale ist noch keine zwei Minuten vorbei, da läuten vom Turm der St.-Anna-Kirche sämtliche Glocken. Heimlich, still und leise ist es Jungen aus dem Dorf gelungen, den richtigen Hebel im richtigen Augenblick unbemerkt in Bewegung zu setzen.

Olpe: Im "Kölner Hof" wird vor die Theke ein Klavier geschoben. Kurz vor Mitternacht erreicht die Stimmung ihren Höhepunkt, als ein Olper Schlachtenbummler aus München zurückkehrt und seine persönlichen Erlebnisse vom WM-Finale schildert. Deutsche und holländische Fahnen werden geschwenkt. Rote und gelbe Karten gezeigt. Frau Schmücker: "Es war schlimmer als zum Schützenfest."

Lichtringhausen: Im Gasthof Kramer kann man auf der Musikbox Spiegeleier braten: "He-ja-he..." läuft immer wieder von neuem ab.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 155 vom 09.07.1974.

08.07.1974 Goldene Hochzeit in Beukenbeul

Auf einen 50jährigen gemeinsamen Lebensweg können am heutigen Dienstag Ernst Hunecke (83) und Frau Anna geb. Upatel (77), Pettmecke 16, zurückblicken. Die Wiege des Fahrdienstleiters der Eisenbahn stand in Krefeld, die Jubilarin wurde in Wuppertal geboren. Im Jahre 1967 kam das Paar nach Beukenbeul, wo ihnen im Hause ihres Sohnes ein schöner Lebensabend beschieden ist. Drei Kinder, sieben Enkel und ein Urenkel zählen zu den ersten Gratulanten.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 155 vom 09.07.1974.

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