Historisches Tagebuch
Was passierte wann und wo in Attendorn? Mit dem Historischen Tagebuch möchten wir Sie teilhaben lassen an den vielen kleinen, aber auch einschneidenden Ereignissen der Vergangenheit.
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Es wurden 4678 Einträge gefunden16.03.1974 Josefschor besteht zehn Jahre - kirchenmusikalisches Konzert
Ein kirchenmusikalisches Konzert veranstaltet am Sonntag, 20 Uhr, in der Josefskirche der Kirchenchor St. Josef aus Anlaß seines zehnjährigen Bestehens. Mitwirkende sind der Orchesterverein Olpe, Leitung Kapellmeister Karl Kretschmer, sowie der Kinderchor der Pfarrei Attendorn und der Kirchenchor St. Josef, beide unter der Leitung von Paul Maiworm. Das Programm wird eingeleitet mit dem Vortrag des Orchesters Sinfonia D-Dur, 1. Satz: Allegro con spirito (Johann Christian Bach), dem die Sätze 2, Andante, und 3, Presto, folgen. Zu den Vorträgen des Josefschores zählen: Kyrie aus "Missa in G" (Giovanni Battista Casali); Gebet (Franz Dietsch); O bone Jesu (Marco Antonio Ingegneri); Zur Nacht (Hermannjosef Rübben), Media vita (Kurt Lißmann). Chor und Kinderchor sind gemeinsam zu hören mit "Was Gott tut, das ist wohlgetan" und "Wer nur den lieben Gott lässt walten" (Johann Sebastian Bach). Aus der Feder des gleichen Komponisten stammt das vom Kinderchor vorgetragene "Liebster Jesu, wir sind hier", begleitet von Otto Höffer jun. an der Orgel. Chor und Orchester beschließen das Programm mit dem gemeinsamen Vortrag "Ave verum" von Wolfgang Amadeus Mozart. 170 Mitwirkende haben sich in wochenlanger Probenarbeit auf dieses musikalasche Ereignis vorbereitet. Eintritt wird nicht nicht erhoben.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 64 vom 16.03.1974.
17.03.1974 Schwerer Verkehrsunfall in Biggen
Vermutlich mit zu hoher Geschwindigkeit durchfuhr ein Fiat die scharfe Kurve in Biggen. Das Fahrzeug überschlug sich und landete auf dem angrenzenden Grundstück. Die Insassen wurden mit Verletzungen ins Attendorner Krankenhaus transportiert.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 65 vom 18.03.1974.
18.03.1974 Nachwuchswerbung für den Chorgesang
Die Jugend hat nicht den richtigen Kontakt zum Lied. Ein Grund: Musik ist in den Volksschulen kein Pflichtfach" (Kreischorleiter Johannes Schmidt). Die Jugendsprecher der Vereine sollen jetzt einen Beirat bilden, der neue Richtlinien mit dem Ziel erarbeiten soll, junge Leute mehr als bisher an den Chorgesang heranzubringen.
Das war die Meinung der insgesamt 131 Delegierten aus 61 Vereinen des Sängerkreises "Bigge-Lenne". Der Delegiertentag fand diesmal im Olper Kolpinghaus statt.
Sängerkreis-Geschäftsführer Flamme nannte in seinem Geschäftsbericht Zahlen aus dem Jahr 1973: Im Sängerkreis gab es 74 Chöre mit 3.048 Mitgliedern, davon waren 488 jünger als 25 Jahre und 100 steckten noch in den Kinderschuhen. Für 1974 sieht das Zahlenbild so aus: 3.017 Mitglieder, 427 unter 25 Jahren und 102 Kinder. Zu den Vorstands-Pflichten gehörten zwei Ehrungen für 60jährige und sechszehn für 50jährige Mitgliedschaft.
1975 besteht der Sängerkreis genau ein Vierteljahrhundert. Der Vorstand wird über eine angemessene Veranstaltungsfolge (mehrere Konzerte) beraten.
Seit nahezu 25 Jahren wird der Sängerkreis von Robert Schmidt (Attendorn) geleitet. Er bleibt auch weiterhin für vier Jahre im Amt und erhielt den Dank des 2. Vorsitzenden Berens. Wiederwahl gab es auch für Jugendchorleiter Clemens Bröcher. Alle Vorstandsmitglieder und eine Vertreterin des Ottfinger Frauenchores vertreten den Kreis beim NRW-Delegiertentag in Siegen. Für 1973 wurde der Kreissängertag nach Kirchveischede vergeben.
Das war die Meinung der insgesamt 131 Delegierten aus 61 Vereinen des Sängerkreises "Bigge-Lenne". Der Delegiertentag fand diesmal im Olper Kolpinghaus statt.
Sängerkreis-Geschäftsführer Flamme nannte in seinem Geschäftsbericht Zahlen aus dem Jahr 1973: Im Sängerkreis gab es 74 Chöre mit 3.048 Mitgliedern, davon waren 488 jünger als 25 Jahre und 100 steckten noch in den Kinderschuhen. Für 1974 sieht das Zahlenbild so aus: 3.017 Mitglieder, 427 unter 25 Jahren und 102 Kinder. Zu den Vorstands-Pflichten gehörten zwei Ehrungen für 60jährige und sechszehn für 50jährige Mitgliedschaft.
1975 besteht der Sängerkreis genau ein Vierteljahrhundert. Der Vorstand wird über eine angemessene Veranstaltungsfolge (mehrere Konzerte) beraten.
Seit nahezu 25 Jahren wird der Sängerkreis von Robert Schmidt (Attendorn) geleitet. Er bleibt auch weiterhin für vier Jahre im Amt und erhielt den Dank des 2. Vorsitzenden Berens. Wiederwahl gab es auch für Jugendchorleiter Clemens Bröcher. Alle Vorstandsmitglieder und eine Vertreterin des Ottfinger Frauenchores vertreten den Kreis beim NRW-Delegiertentag in Siegen. Für 1973 wurde der Kreissängertag nach Kirchveischede vergeben.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 65 vom 18.03.1974.
19.03.1974 Schlagkraft fehlt noch
Für Markus Viegener aus Attendorn ging am Freitag in Iserlohn der Traum von der Finalteilnahme um die Box-Westfalenmeisterschaft zu Ende. Im Jugend-Bantamgewicht hatte er sich mit dem Paderborner Jennebach auseinanderzusetzen. Der im Stil von Cassius Clay mit offener Deckung boxende dunkelhäutige Paderborner bestimmte in drei Runden das Geschehen. Sein klarer Punktsieg war gerechtfertigt, obwohl der für Plettenberg startende Viegener ebenfalls eine technisch gute Leistung bot. Dem Attendorner fehlt es allerdings noch an Durchsetzungsvermögen und Schlagkraft.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 66 vom 19.03.1974.
20.03.1974 Jahreshauptversammlung des Stadtsportverbandes
Dem Sportverband der Stadt Attendorn gehören 23 Vereine mit 5.089 Mitgliedern an. Über die Aufnahme vier weiterer Vereine mit ca. 600 Mitgliedern wird momentan noch beraten. 53 Prozent aller Jugendlichen aus dem Stadtgebiet sind im Sportverband erfasst. Das sind 2.648 insgesamt. 10.000 DM wurden seitens der Stadt für den SVA bereitgestellt. Diese Zahlen wurden anlässlich der Jahreshauptversammlung im Hotel Rauch genannt.
Jürgen Kempkens, seit Gründung des SVA im Mai 1972 an der Spirtze des Verbandes, wurde einstimmig wiedergewählt. Er sagte: "Die erzielten Erfolge sind Beweis dafür, daß der einzelne Verein seine Wünsche und Interessen nur dann verwirklichen kann, wenn die Gesamtheit der sporttreibenden Vereine, vertreten durch den SVA, dahinter steht."
Gerhard Geene, Vorsitzender des Kultur- und Jugendpflegeausschusses der Stadt Attendorn, bekundete die gute Zusammenarbeit zwischen dem SVA und der Stadt. Im Verlaufe seiner Ausführungen hielt es der Redner für möglich, daß insbesondere für Leistungsschwimmer die hohen Benutzungs-Gebühren für das Hallenbad reduziert werden könnten. Stellv. Vorsitzender Adolf Reinen möchte am liebsten eine kostenlose Benutzung aller Sportstätten sehen. So begrüßt er jenes in Vorbereitung befindliche Sportförderungsgesetz, das derartige Bestimmungen vorsieht.
Jürgen Kempkens, seit Gründung des SVA im Mai 1972 an der Spirtze des Verbandes, wurde einstimmig wiedergewählt. Er sagte: "Die erzielten Erfolge sind Beweis dafür, daß der einzelne Verein seine Wünsche und Interessen nur dann verwirklichen kann, wenn die Gesamtheit der sporttreibenden Vereine, vertreten durch den SVA, dahinter steht."
Gerhard Geene, Vorsitzender des Kultur- und Jugendpflegeausschusses der Stadt Attendorn, bekundete die gute Zusammenarbeit zwischen dem SVA und der Stadt. Im Verlaufe seiner Ausführungen hielt es der Redner für möglich, daß insbesondere für Leistungsschwimmer die hohen Benutzungs-Gebühren für das Hallenbad reduziert werden könnten. Stellv. Vorsitzender Adolf Reinen möchte am liebsten eine kostenlose Benutzung aller Sportstätten sehen. So begrüßt er jenes in Vorbereitung befindliche Sportförderungsgesetz, das derartige Bestimmungen vorsieht.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 67 vom 20.03.1974.
21.03.1974 Ehrung durch Genscher
Dem Musikverein "Harmonie" Dünschede sollte am Sonntag, den 24. März neben zwei anderen Vereinen aus der BRD aus der Hand von Bundesinnenminister Hans Dietrich Genscher in Hannover die "Pro-Musica-Plakette" überreicht werden. Diese Stiftung, die seinerzeit von Bundespräsident Lübke ins Leben gerufen wurde, gehört zu den prominentesten Stiftungen, die Freunden der Orchestermusik verliehen werden kann. Der Festakt für Dünschede allerdings wird verschoben. Aus Anlaß des 100jährigen Bestehens haben sich Bundesinnenministerium und Kultusministerium dazu entschlossen, die Plakette beim Jubiläum am 31. April um 20 Uhr in der Schützenhalle Dünschede zu überreichen.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 69 vom 22. März 1974.
21.03.1974 Statistik des Stadtsportverbandes
5.089 Mitglieder aus 23 Vereinen gehören zum Stadtsportbund
Dem Sportverband der Stadt Attendorn gehören 23 Vereine mit 5.089 Mitgliedern an. Über die Aufnahme vier weiterer Vereine mit ca. 600 Mitgliedern wird momentan noch beraten. 53 Prozent aller Jugendlichen aus dem Stadtgebiet sind im Sportverband erfaßt. Das sind 2.648 insgesamt. 10.000 DM wurden seitens der Stadt für den SVA bereitgestellt. Diese Zahlen wurden anläßlich der Jahreshauptversammlung im Hotel Rauch genannt.
Dem Sportverband der Stadt Attendorn gehören 23 Vereine mit 5.089 Mitgliedern an. Über die Aufnahme vier weiterer Vereine mit ca. 600 Mitgliedern wird momentan noch beraten. 53 Prozent aller Jugendlichen aus dem Stadtgebiet sind im Sportverband erfaßt. Das sind 2.648 insgesamt. 10.000 DM wurden seitens der Stadt für den SVA bereitgestellt. Diese Zahlen wurden anläßlich der Jahreshauptversammlung im Hotel Rauch genannt.
Stadtarchiv, Zeitungssammlung.
22.03.1974 Was bringt die Stadtkern-Sanierung?
Die Modelle, Zeichnungen und Übersichtspläne geben in der Eingangshalle des Kreisheimatmuseums Auskunft über das Sanierungsgebiet westlicher Stadtkern. Fünf Architektengruppen beteiligen sich an dem Wettbewerb, bei dem bekanntlich das Attendorner Team Georg Höffer, Helmut Hengesbach, Klaus Böttenberg mit Professor Diplom-Ingenieur Pahl (Köln) den ersten Preis holte. Was bringt nun die Stadtkernsanierung?
Den Architekten ging es bei ihrem Entwurf hauptsächlich darum, den historischen Stadtgrundriss zu erhalten. Auf dem früheren Gelände der Firma Kutsch entsteht der völlig neue Komplex "Kaufen und Wohnen". Außerdem soll hier ein Haus der offenen Tür, Alten-Treff und ein Café entstehen. Das alte Patrizier-Haus Kutsch wird vorgeschlagen, als städtische Bibliothek auszubauen. Der Klosterplatz soll in der historischen Form erhalten und aktiviert (städtischer Begegnungsbereich) werden. Die Tendenz wird durch die neuen Gebäude unterstrichen, in denen die Möglichkeit angeboten wird, für Volkshochschule, Musikschule und Vortragssaal. Das Rathaus wird hier mit der Erweiterung im nördlichen Bereich vorgestellt, unter Berücksichtigung, daß das alte Gymnasium am Klosterplatz erhalten bleibt. Seinen alten Charakter soll auch der Feuerteich wieder erhalten (mit Wasser und Grünflächen als Erholungsbereich).
Im südwestlichen Bereich soll ein attraktives Angebot von neuen Wohnungen mit einer starken Durchmischung von Geschäftsflächen entstehen. Unter Berücksichtigung neuzeitlicher Bauformen wurde auch Wert darauf gelegt, Erinnerungen an das alte Attendorn zu erhalten. So zum Beispiel alte Fachwerkhäuser in der Vergessenen Straße. Unterhalb des Wohnbereichs, der von Breite Straße und Spindelsburggraben umgrenzt wird, befinden sich Parkplätze, die sowohl einer privaten wie auch einer öffentlichen Nutzung zugeordnet sind.
Im zentralen Bereich (Marktplatz, Klosterplatz und Schüldernhof) sind die Straßen als Fußgängerzonen ausgewiesen. Der Verkehr wird nah an diese Zone herangeführt. Für Parkmöglichkeiten soll ausreichend gesorgt sein in Form von Tiefgaragen und ebenerdig überbauten Stellplätzen. Der Ringstraße, welche den gesamten Stadtkern umgibt, soll in erster Linie die Bedeutung zugemessen werden, den Verkehr aus und in die Stadt aufzunehmen, da für den Fremdenverkehr großräumige Straßenverbindungen im Randbereich der Stadt geschaffen werden.
Den Architekten ging es bei ihrem Entwurf hauptsächlich darum, den historischen Stadtgrundriss zu erhalten. Auf dem früheren Gelände der Firma Kutsch entsteht der völlig neue Komplex "Kaufen und Wohnen". Außerdem soll hier ein Haus der offenen Tür, Alten-Treff und ein Café entstehen. Das alte Patrizier-Haus Kutsch wird vorgeschlagen, als städtische Bibliothek auszubauen. Der Klosterplatz soll in der historischen Form erhalten und aktiviert (städtischer Begegnungsbereich) werden. Die Tendenz wird durch die neuen Gebäude unterstrichen, in denen die Möglichkeit angeboten wird, für Volkshochschule, Musikschule und Vortragssaal. Das Rathaus wird hier mit der Erweiterung im nördlichen Bereich vorgestellt, unter Berücksichtigung, daß das alte Gymnasium am Klosterplatz erhalten bleibt. Seinen alten Charakter soll auch der Feuerteich wieder erhalten (mit Wasser und Grünflächen als Erholungsbereich).
Im südwestlichen Bereich soll ein attraktives Angebot von neuen Wohnungen mit einer starken Durchmischung von Geschäftsflächen entstehen. Unter Berücksichtigung neuzeitlicher Bauformen wurde auch Wert darauf gelegt, Erinnerungen an das alte Attendorn zu erhalten. So zum Beispiel alte Fachwerkhäuser in der Vergessenen Straße. Unterhalb des Wohnbereichs, der von Breite Straße und Spindelsburggraben umgrenzt wird, befinden sich Parkplätze, die sowohl einer privaten wie auch einer öffentlichen Nutzung zugeordnet sind.
Im zentralen Bereich (Marktplatz, Klosterplatz und Schüldernhof) sind die Straßen als Fußgängerzonen ausgewiesen. Der Verkehr wird nah an diese Zone herangeführt. Für Parkmöglichkeiten soll ausreichend gesorgt sein in Form von Tiefgaragen und ebenerdig überbauten Stellplätzen. Der Ringstraße, welche den gesamten Stadtkern umgibt, soll in erster Linie die Bedeutung zugemessen werden, den Verkehr aus und in die Stadt aufzunehmen, da für den Fremdenverkehr großräumige Straßenverbindungen im Randbereich der Stadt geschaffen werden.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 69 vom 22. März 1974.
23.03.1974 Premiere für Bösendorfer Konzertflügel im Gymnasium
In einem Instrumental- und Vokalkonzert wird im städtischen Gymnasium in Attendorn am Sonntag, den 24. März um 20 Uhr der neue Bösendorfer Konzertflügel des Gymnasiums vorgestellt. Dieses hochwertige Instrument bietet vielfältige Möglichkeiten, Klavierliteratur und Kammermusik darzustellen. Vokal- und Klaviermusik der Romantik rahmen den ersten Teil des Programms ein. Der zweite Teil des Programms ist mit folkloristischen Elementen durchsetzt. Eingeleitet von einer Auswahl der "Ungarischen Tänze" und "Zigeunerlieder" von Johannes Brahms folgen Spirituals. Den Abschluss bildet ein selten zu hörendes Werk für Chor und Klavier von Rossini: "La Passegiata". Mitwirkende sind: Professor Clemens Ganz und Werner Schönewolf, Klavier; der Madrigalchor Attendorn, Leitung: Josef Friedhelm Aßheuer.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 69 vom 22.03.1974.
24.03.1974 Anschlussgebühren werden teurer
Tiefer in die Tasche greifen müssen Attendorner Bürger demnächst, wenn es darum geht, einmalige Anschlußgebühren an das Kanalnetz und laufende Entwässerungsgebühren zu zahlen. Für die ersten 10.000 Kubikmeter zahlen die Bürger jetzt schon 75 Pfennige. Damit steigt der Kubikmeterpreis für Wasser auf 1,20 DM an.
Der Anschlußbeitrag wird nicht wie vorgesehen 60 DM je Frontlänge, sondern auf 80 DM ansteigen. Für die laufenden Entwässerungsgebühren einigte man sich im Rat der Stadt (wir berichten noch darüber) bei den ersten 10.000 Kubikmetern jährlich auf 75 Pfennige, für die weiteren 10.000 auf 70 Pfennig. Somit wird für den "normalen" Konsumenten der Preis für ein Kubikmeter Wasser plus Entwässerungsgebühr auf 2,10 DM steigen.
Der Anschlußbeitrag wird nicht wie vorgesehen 60 DM je Frontlänge, sondern auf 80 DM ansteigen. Für die laufenden Entwässerungsgebühren einigte man sich im Rat der Stadt (wir berichten noch darüber) bei den ersten 10.000 Kubikmetern jährlich auf 75 Pfennige, für die weiteren 10.000 auf 70 Pfennig. Somit wird für den "normalen" Konsumenten der Preis für ein Kubikmeter Wasser plus Entwässerungsgebühr auf 2,10 DM steigen.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 70 vom 23.03.1974.
25.03.1974 JU aus Attendorn zu Gast im Düsseldorfer Landtag
Auf Einladung der Olper Landtagsabgeordneten Elsbeth Rickers besuchten 28 Mitglieder der Jungen Union Attendorn unter Leitung von Ortssprecher Josef Vogt sowie der Vorstandsmitglieder Sabine Becker, Johannes Jürgens und Birgit Mertens mit einer Abordnung der Jungen Union Finnentrop unter Leitung von Ortssprecher Dietmar Heß den Landtag in Düsseldorf. Nach einem Informationsabend mit Bürgermeister Hammer über Kommunalpolitik ging es den jungen Unionspolitikern diesmal um Fragen der Landespolitik.
Nach einer kurzen Einführung in die Parlamentsarbeit durch einen Mitarbeiter der Pressestelle des Landtags und der Vorführung von Filmen über die Arbeit des Landtages diskutierte Frau Rickers mit den Besuchern besonders über die Fragen der Neugliederung und die Tätigkeit der aus der Jungen Union kommenden Abgeordneten im Landtag. Für den abschließenden Bummel durch die Düsseldorfer Altstadt stärkten sich die jungen Politiker bei einer Kaffeetafel im Restaurant des Landtags, zu der Landtagspräsident Dr. Wilhelm Lenz eingeladen hatte.
Nach einer kurzen Einführung in die Parlamentsarbeit durch einen Mitarbeiter der Pressestelle des Landtags und der Vorführung von Filmen über die Arbeit des Landtages diskutierte Frau Rickers mit den Besuchern besonders über die Fragen der Neugliederung und die Tätigkeit der aus der Jungen Union kommenden Abgeordneten im Landtag. Für den abschließenden Bummel durch die Düsseldorfer Altstadt stärkten sich die jungen Politiker bei einer Kaffeetafel im Restaurant des Landtags, zu der Landtagspräsident Dr. Wilhelm Lenz eingeladen hatte.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 70 vom 23.03.1974.
26.03.1974 Diebe stahlen Duplikat der Wallfahrtsmadonna
"Wiedergefunden" wurde jetzt die Madonna der Dörnschlade in Wenden. Bekanntlich wurde das Gnadenbild in Wenden, eher Allgemein- als Kirchengut, in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober 1973 entwendet. Aber die Herren Diebe, ob Liebhaber, Sammler oder Geschäftemacher, sind, wie sich jetzt herausstellt, auch betrogen. Denn die geraubte Statue, auf ein Alter von 300 Jahren und einen Wert von 3.000 DM geschätzt, war nachweislich nur die volkstümlich abgewandelte Kopie eines Bildwerks, das jetzt unter Holz und Gerümpel im Keller des Wendener Pfarrhauses entdeckt wurde.
Eine Vergleichung der aufgefundenen mit der entwendeten Madonna fördert überraschende Übereinstimmungen zutage. Die Figuren sind in Größe, Ausdruck, Haltung und Kleidung vollkommen identisch; das Haar ist in Modellierung, Linienführung und Anordnung der Locken völlig gleich. Die Ornamentierung des schalartigen Mantelsaums vorn zeigt restlose Übereinstimmung. Auch Kinn, Mund und Gesichtsausdruck sind gleichartig gestaltet. Nur die Hand mit dem Zepter und das Kind fehlen dem wiederentdeckten Kunstwerk, das von den Sachverständigen als die wahre, die ursprüngliche Madonna von der Dörnschlade angesehen wird.
Die "neue" Madonna ist ausdrucks-, andachts- und hoheitsvoller als ihre geraubte Vorgängerin; Stirn, Augen und Mund vereinigen sich zu einem Ausdruck gebetsentrückter Weltabgezogenheit oder in Meditation versunkener Majestät. Sie ist insgesamt künstlerischer.
Unbekannt ist, zu welcher Zeit und aus welchen Gründen man das ursprüngliche (jetzt wiederentdeckte) Gnadenbild durch eine alles in allem ungekonnte Nachbildung ersetzte. Insbesondere das der geraubten Madonna beigegebene Kind beweist den unkünstlerischen und laienhaften Charakter des Ganzen. Daß es "fromme" Eingriffe und Veränderungen gegeben hat, zeigt schon das der alten Madonna gestiftete Seidenkleid, daß auf ein privates Gelübde zurückgeht. Vorstellbar ist, daß ein geschickter Holzschnitzer, ob Bauer oder Eremit, eine Kopie angefertigt hatte, die man, als das ursprüngliche Gnadenbild schadhaft geworden war, in die Kapelle stellte und dort beließ.
Eine Vergleichung der aufgefundenen mit der entwendeten Madonna fördert überraschende Übereinstimmungen zutage. Die Figuren sind in Größe, Ausdruck, Haltung und Kleidung vollkommen identisch; das Haar ist in Modellierung, Linienführung und Anordnung der Locken völlig gleich. Die Ornamentierung des schalartigen Mantelsaums vorn zeigt restlose Übereinstimmung. Auch Kinn, Mund und Gesichtsausdruck sind gleichartig gestaltet. Nur die Hand mit dem Zepter und das Kind fehlen dem wiederentdeckten Kunstwerk, das von den Sachverständigen als die wahre, die ursprüngliche Madonna von der Dörnschlade angesehen wird.
Die "neue" Madonna ist ausdrucks-, andachts- und hoheitsvoller als ihre geraubte Vorgängerin; Stirn, Augen und Mund vereinigen sich zu einem Ausdruck gebetsentrückter Weltabgezogenheit oder in Meditation versunkener Majestät. Sie ist insgesamt künstlerischer.
Unbekannt ist, zu welcher Zeit und aus welchen Gründen man das ursprüngliche (jetzt wiederentdeckte) Gnadenbild durch eine alles in allem ungekonnte Nachbildung ersetzte. Insbesondere das der geraubten Madonna beigegebene Kind beweist den unkünstlerischen und laienhaften Charakter des Ganzen. Daß es "fromme" Eingriffe und Veränderungen gegeben hat, zeigt schon das der alten Madonna gestiftete Seidenkleid, daß auf ein privates Gelübde zurückgeht. Vorstellbar ist, daß ein geschickter Holzschnitzer, ob Bauer oder Eremit, eine Kopie angefertigt hatte, die man, als das ursprüngliche Gnadenbild schadhaft geworden war, in die Kapelle stellte und dort beließ.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 72 vom 26.03.1974.
27.03.1974 Biekhofer Schüler warten auf Beschluß
Für eine kostenlose Beförderung ihrer Kinder aus Biekhofen zur Hauptschule ins Schwalbenohl kämpfen zur Zeit sechs Eltern aus Biekhofen. Sie wollen erreichen, daß die Stadt den Schülern den Schulweg von 3,2 km abnimmt und sie, wie auch die Kinder aus Ennest, deren Schulweg noch entschieden kürzer ist, mit Bussen zum Unterricht gefahren werden. Eine vorübergehende Regelung, die mit dem Schulamt der Stadt vereinbart war, besagte, daß die Kinder für zehn Mark bis zur Schule ins Schwalbenohl gefahren würden. Da das Busunternehmen aber in Zeitnot kam, wurden die Kinder nur noch bis zur Sonnenschule mitgenommen. Den Rest des Weges mußten sie trotzdem zu Fuß gehen. "Wenn wir schon 10 Mark bezahlen, dann möchten wir auch unsere Kinder bis zur Schule gefahren haben." So die Eltern aus Biekhofen. Ihre Kinder verzichten auf die Fahrt bis zur Sonnenschule und gehen wieder den ganzen Weg zu Fuß und warten auf einen Beschluß des Rartes, der auch ihnen kostenlose Beförderung gewährt.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 73 vom 27.03.1974.
28.03.1974 Afrika: Attendorner trifft Attendorner
Einen Gruß aus Afrika schickte jetzt unserer GL-Mitarbeiterin nach Attendorn der aus der Hansestadt stammende und in der Mission in Ndanda in Tansania tätige Benediktinerbruder Ulrich Rocksloh. Er wünscht dabei "Guet Füer für die Kölner Poorte" und hat einen Bericht beigelegt.- In ihm hat er all die Spuren registriert, die ihm aus der viele tausend Kilometer entfernten Heimat im Schwarzen Kontinent über den Weg gelaufen sind. Attendorner trifft Attendorner, meinte er und schrieb:
Als ich Ende 1972 Tansania erreichte, ahnte ich nicht, in welch kurzer Zeit ich so viele "Attendorner" treffen würde. Nur wenige Tage nach meiner Ankunft in Daressalam lernte ich den ersten in Form einer Announce in "The German Tribune" (a weekly review of the German press) kennen. In der englischsprachigen Zeitung war einer Anzeige der Firma Gebr. Kemmerich über den von ihr hergestellten Haspel. Ich war erstaunt, hier in Afrika Reklame für eine Attendorner Firma zu finden.
Und gar nicht lange ließ es auf sich warten, sah ich zufällig im einsamen Kitangali (Mokondeplateau, Grenze zu Potugiesisch Mocambique) in einer Wasserpumpanlage die eingebauten Armaturen von Beulco. Gut installiert, leisteten sie ihr Bestes für den Stamm der Makonde, für die bekanntesten Schnitzer in Ostafrika.
In den technischen Werkstätten der Ndanda Abbey entdeckte ich gleichzeitig Erzeugnisse von zwei Firmen meiner Heimat. Als erstes stach mir ins Auge die große Handhebelschere von Muhr und Bender, die dort schon seit Jahren in der Lehrwerkstatt aufgestellt ist. (Mubea war meine Lehrfirma von 1956/59). Mir kam es vor, daß ich in dem Erzeugnis aus dem Sauerland einen Freund erblickte. Und um das Maß vollzumachen: als Regentonne diente der Schlosserei ein Fass mit der Aufschrift: BLEFA!
Ich der Stadt Sonega (Peramiho stieß ich in einer Reparaturwerkstatt auf Bohrfutter der Firma Ferd. Bruse KG. Erstaunlich, bis in den tiefsten Busch Akrikas Erzeugnisse der alten Hansestadt, ein Zeichen solider Qualität.
Auch auf all meinen Reisen fand ich vor allem Ablaufarmaturen von Franz Viegener II. Nicht nur im Social Centre of Mtware (Hafen am Indischen Ozean), in Buschpfarreien irgendwo im Land oder im Gästehaus des Erzbischofs von Tabora, sondern auch in den großen Touristenhotels an der Beach nördlich von Daressalam. Ferner entdeckte ich sie in Israel genauso wie in Äthiopien, wo ich bei meinem Gastgeber in Addis Adeba in der Dusche ein FV II Standrohr vorfand. Alles in allem "Made in Germany" nicht nur in der Dritten Welt ein Hinweis eines gediegenen Produktes.
Ich könnte die Reihe noch fortsetzen mit anderen Formen aus dem Sauerland, aber dies würde den mir selbst gesteckten Rahmen sprengen. Vielleicht habe ich mit dieser Aufzählung meinen Lokalpatriotismus ein wenig strapaziert, aber trotz (oder wegen) heutiger supernationaler Zusammenarbeit sollte man seine angestammte Heimat nicht unbetont lassen. Da fällt mir zum Schluß noch ein Satz ein, den uns unser Geschichtslehrer K. B. in den ersten Volksschuljahren einmal diktierte: Mein Attendorn, du alte schöne Stadt, reich und glücklich mag sich schätzen, wer dich zur Heimat hat!
Wie wahr ist es? - Wie war es ist!
Als ich Ende 1972 Tansania erreichte, ahnte ich nicht, in welch kurzer Zeit ich so viele "Attendorner" treffen würde. Nur wenige Tage nach meiner Ankunft in Daressalam lernte ich den ersten in Form einer Announce in "The German Tribune" (a weekly review of the German press) kennen. In der englischsprachigen Zeitung war einer Anzeige der Firma Gebr. Kemmerich über den von ihr hergestellten Haspel. Ich war erstaunt, hier in Afrika Reklame für eine Attendorner Firma zu finden.
Und gar nicht lange ließ es auf sich warten, sah ich zufällig im einsamen Kitangali (Mokondeplateau, Grenze zu Potugiesisch Mocambique) in einer Wasserpumpanlage die eingebauten Armaturen von Beulco. Gut installiert, leisteten sie ihr Bestes für den Stamm der Makonde, für die bekanntesten Schnitzer in Ostafrika.
In den technischen Werkstätten der Ndanda Abbey entdeckte ich gleichzeitig Erzeugnisse von zwei Firmen meiner Heimat. Als erstes stach mir ins Auge die große Handhebelschere von Muhr und Bender, die dort schon seit Jahren in der Lehrwerkstatt aufgestellt ist. (Mubea war meine Lehrfirma von 1956/59). Mir kam es vor, daß ich in dem Erzeugnis aus dem Sauerland einen Freund erblickte. Und um das Maß vollzumachen: als Regentonne diente der Schlosserei ein Fass mit der Aufschrift: BLEFA!
Ich der Stadt Sonega (Peramiho stieß ich in einer Reparaturwerkstatt auf Bohrfutter der Firma Ferd. Bruse KG. Erstaunlich, bis in den tiefsten Busch Akrikas Erzeugnisse der alten Hansestadt, ein Zeichen solider Qualität.
Auch auf all meinen Reisen fand ich vor allem Ablaufarmaturen von Franz Viegener II. Nicht nur im Social Centre of Mtware (Hafen am Indischen Ozean), in Buschpfarreien irgendwo im Land oder im Gästehaus des Erzbischofs von Tabora, sondern auch in den großen Touristenhotels an der Beach nördlich von Daressalam. Ferner entdeckte ich sie in Israel genauso wie in Äthiopien, wo ich bei meinem Gastgeber in Addis Adeba in der Dusche ein FV II Standrohr vorfand. Alles in allem "Made in Germany" nicht nur in der Dritten Welt ein Hinweis eines gediegenen Produktes.
Ich könnte die Reihe noch fortsetzen mit anderen Formen aus dem Sauerland, aber dies würde den mir selbst gesteckten Rahmen sprengen. Vielleicht habe ich mit dieser Aufzählung meinen Lokalpatriotismus ein wenig strapaziert, aber trotz (oder wegen) heutiger supernationaler Zusammenarbeit sollte man seine angestammte Heimat nicht unbetont lassen. Da fällt mir zum Schluß noch ein Satz ein, den uns unser Geschichtslehrer K. B. in den ersten Volksschuljahren einmal diktierte: Mein Attendorn, du alte schöne Stadt, reich und glücklich mag sich schätzen, wer dich zur Heimat hat!
Wie wahr ist es? - Wie war es ist!
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 74 vom 28.03.1974.
29.03.1974 Ausweitung der JVA stößt auf Kritik
In die offene Justizvollzugsanstalt wurden im letzten Jahr 1.227 Zugänge registriert. Annähernd gleich hoch ist die Zahl der Entlassungen. Genau 69 Häftlinge (5,62 Prozent) erlagen die Versuchung zur Flucht; vier von ihnen befanden sich vorgestern noch in Freiheit. Diese Zahlen nannte Regierungsoberamtmann Hans Bernzen in einer Pressekonferenz im Anschluß an eine Sitzung des Beirats der Justizvollzugsanstalt.
Ausgesprochen gute Erfahrungen gemacht hat die Anstaltsleitung mit einer erstmals in Attendorn praktizierten Besuchs- und Ausgangsregelung. Seit August können die Vollzugsinsassen im Rahmen der Besuchsregelungen mit ihren Familienangehörigen die Anstalt für ein paar Stunden verlassen. Hans Bernzen: Schwierigkeiten hat es in keinem Fall gegeben. Jetzt soll dieses ohnehin im Lande als "Modellfall" beobachtete Regelung weiter ausgedehnt werden, wie die Beirats-Vorsitzende Frau Rickers, MdL, mitteilte. Daß die Mitarbeit der Fachleute aus den verschiedensten Gebieten im Beirat von der Anstaltsleitung als wertvolle Unterstützung auch der Gefangenen verstanden wird, betonte Bernzen.
Im Mittelpunkt der Beiratserörterungen standen die für Neu-Listernohl bekanntlich vorhandenen Neubaupläne. Sie sind allerdings konkret über das Stadium von Vorplanungen noch nicht hinausgekommen. Der Beirat vertritt die Auffassung, daß bei 320 Häftlingen und 30 weiteren im sogenannten "Übergangshaus" die Größenordnung erreicht ist, die im Hinblick auf die Erfordernisse des offenen Vollzugs und auch mit dem Blick auf den Arbeitskräftebedarf im hiesigen Raum gerade noch vertretbar erscheint.
Im Justizministerium liegt die gewünschte Größenordnung bei 420 Gefangenen im "offenen Vollzug" plus 30 im "Übergangshaus". Gegen diese Erweiterung haben aber Beirat, Stadt Attendorn und Kreis Olpe Bedenken angemeldet.
Die gedämpfte Konjunktur hat auch die Nachfrage nach Arbeitskräften aus der JVA gebremst. Vorgestern gab es für 142 Insassen (von 373) außerhalb der Haftanstalt Arbeit. Etwa 60 (plus Neuzugänge) wurden als "echt unbeschäftigt" eingestuft.
Daß an den Gesetzgeber gerade in puncto Entlohnung der Gefangenen und Entlastung bei den auf ihn nach einer Entlassung wartenden oft unerträglichen finanziellen Verpflichtungen konkrete Erwartungen gerichtet werden müssen, darüber bestand Einmütigkeit am Beratungstisch, an dem zur Pressekonferenz auch zwei Mitglieder der anstaltseigenen "Hornisse"-Redaktion Platz genommen hatten.
Ausgesprochen gute Erfahrungen gemacht hat die Anstaltsleitung mit einer erstmals in Attendorn praktizierten Besuchs- und Ausgangsregelung. Seit August können die Vollzugsinsassen im Rahmen der Besuchsregelungen mit ihren Familienangehörigen die Anstalt für ein paar Stunden verlassen. Hans Bernzen: Schwierigkeiten hat es in keinem Fall gegeben. Jetzt soll dieses ohnehin im Lande als "Modellfall" beobachtete Regelung weiter ausgedehnt werden, wie die Beirats-Vorsitzende Frau Rickers, MdL, mitteilte. Daß die Mitarbeit der Fachleute aus den verschiedensten Gebieten im Beirat von der Anstaltsleitung als wertvolle Unterstützung auch der Gefangenen verstanden wird, betonte Bernzen.
Im Mittelpunkt der Beiratserörterungen standen die für Neu-Listernohl bekanntlich vorhandenen Neubaupläne. Sie sind allerdings konkret über das Stadium von Vorplanungen noch nicht hinausgekommen. Der Beirat vertritt die Auffassung, daß bei 320 Häftlingen und 30 weiteren im sogenannten "Übergangshaus" die Größenordnung erreicht ist, die im Hinblick auf die Erfordernisse des offenen Vollzugs und auch mit dem Blick auf den Arbeitskräftebedarf im hiesigen Raum gerade noch vertretbar erscheint.
Im Justizministerium liegt die gewünschte Größenordnung bei 420 Gefangenen im "offenen Vollzug" plus 30 im "Übergangshaus". Gegen diese Erweiterung haben aber Beirat, Stadt Attendorn und Kreis Olpe Bedenken angemeldet.
Die gedämpfte Konjunktur hat auch die Nachfrage nach Arbeitskräften aus der JVA gebremst. Vorgestern gab es für 142 Insassen (von 373) außerhalb der Haftanstalt Arbeit. Etwa 60 (plus Neuzugänge) wurden als "echt unbeschäftigt" eingestuft.
Daß an den Gesetzgeber gerade in puncto Entlohnung der Gefangenen und Entlastung bei den auf ihn nach einer Entlassung wartenden oft unerträglichen finanziellen Verpflichtungen konkrete Erwartungen gerichtet werden müssen, darüber bestand Einmütigkeit am Beratungstisch, an dem zur Pressekonferenz auch zwei Mitglieder der anstaltseigenen "Hornisse"-Redaktion Platz genommen hatten.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 75 vom 29.03.1974.
30.03.1974 Letztes Strohdach in Albringhausen
"Ich hätte mir längst ein kleines Häuschen bauen können", sagt die 70jährige Franziska Zollweg aus Albringhausen, deren Stolz es ist, ein besonderes Dach über dem Kopf zu haben: ein Strohdach. Es ist das letzte im Kreis Olpe. Haus und Dach stehen mittlerweile unter Denkmalschutz, und der Landeskonservator tut das Seinige.
Zusammen mit ihrer 50jährigen Schwester, einem 80jährigen alleinstehenden Opa und einer spanischen Familie bewohnt Franziska Zollweg das Fachwerkhaus, das im 14. Jahrhundert [?] unweit des "Rinke-Bachs" in Albringhausen gebaut wurde. Der Bach fließt noch immer an der gleichen Stelle, und er leitet auch heute noch das frische Quellwasser in die hauseigene Pumpe. Franziska Zollweg, die keinesfalls wie eine 70jährige aussieht, macht viel selbst: "Es ist mein Hobby, das Haus auch weiterhin in Schwung zu halten", sagte sie und verriet uns, daß das Strohdach einmal schöner ausgesehen hat, vor vier Jahren, als in den Sommermonaten Margeriten herauswuchsen. Mittlerweile wurde der First renoviert und auch das als Isolierung verwendete Heidekraut vom Dach genommen.
Unmittelbar in der Nachbarschaft wurde vor einigen Jahren ein zweites Strohdach durch Ziegel ersetzt.
Dieses Haus ließ Propagandaminister Dr. Goebbels im "Dritten Reich" von russischen Gefangenen im Sauerland für seinen Vater bauen, der - so berichten die Einheimischen - in diesem Haus auch von den Fremdarbeitern erschossen wurde.
Zusammen mit ihrer 50jährigen Schwester, einem 80jährigen alleinstehenden Opa und einer spanischen Familie bewohnt Franziska Zollweg das Fachwerkhaus, das im 14. Jahrhundert [?] unweit des "Rinke-Bachs" in Albringhausen gebaut wurde. Der Bach fließt noch immer an der gleichen Stelle, und er leitet auch heute noch das frische Quellwasser in die hauseigene Pumpe. Franziska Zollweg, die keinesfalls wie eine 70jährige aussieht, macht viel selbst: "Es ist mein Hobby, das Haus auch weiterhin in Schwung zu halten", sagte sie und verriet uns, daß das Strohdach einmal schöner ausgesehen hat, vor vier Jahren, als in den Sommermonaten Margeriten herauswuchsen. Mittlerweile wurde der First renoviert und auch das als Isolierung verwendete Heidekraut vom Dach genommen.
Unmittelbar in der Nachbarschaft wurde vor einigen Jahren ein zweites Strohdach durch Ziegel ersetzt.
Dieses Haus ließ Propagandaminister Dr. Goebbels im "Dritten Reich" von russischen Gefangenen im Sauerland für seinen Vater bauen, der - so berichten die Einheimischen - in diesem Haus auch von den Fremdarbeitern erschossen wurde.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 76 vom 30.03.1974.
31.03.1974 Ergebnis der Pfarrgemeinderatswahl
Folgendes Ergebnis ergab sich bei den Pfarrgemeinderatswahlen der Pfarrei St. Johannes Baptist in Attendorn: Maria Balzer (Lehrerin), Walter Beul (Fabrikant), Albert Elbracht (Rentner), Werner Gotsch (Kfm.-Angestellter), Heinz Halberstadt (Sparkassenangestellter), Johannes Haupt (techn. Angestellter), Elisabeth Hoffmann (Sozialpädagogin), Friedhelm Hoffmann (Sozialarbeiter), Walter Stinn (Schreiner), Dr. Margret Wiemer (Ärztin), Gisela Wiesner (Büchereileiterin) und Olga Wortmann (Hausfrau).
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 76 vom 30.03.1974).
01.04.1974 Erster Zug von Finnentrop nach Attendorn am 1. April 1874
Heute vor exakt 140 Jahren war ein großer Tag für Finnentrop und Attendorn: Der erste Zug rollte offiziell über die neu gebaute Linie der Eisenbahn zwischen beiden Orten. Finnentrop war zu diesem Zeitpunkt bereits länger als ein Dutzend Jahre Bahnstation, denn die Strecke Altena-Siegen war bereits am 6. August 1861 eröffnet worden und hatte damit die Verbindung zwischen dem Siegerland und dem Ruhrtal hergestellt. Die Verlängerung von Attendorn nach Olpe wurde am 1. November 1875 in Betrieb genommen.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 77 vom 01.04.1974.
02.04.1974 Neuer Vorstand bei der Sparkasse
Wechsel im Vorstand der Sparkasse: Direktor Theo Höffer trat wegen erreichter Altersgrenze in den Ruhestand. Erwin Wilm, seit 10 Jahren ohnehin schon im Vorstand, übernimmt ab 1. April dort das Amt des Vorsitzenden. Neu in den Vorstand berufen wurde Direktor Heinz Halberstadt.
Die Laudatio für Direktor Theo Höffer hielt Stadtdirektor Sperling als Vorsitzender des Verwaltungsrates. Theo Höffer wurde als Fachmann gewürdigt, der länger als 50 Jahre, davon 25 Jahre als Geschäftsleiter, für die Sparkasse tätig war und wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg und zum guten Image des Institutes beigesteuert hat.
Ein paar Zahlen werden genannt: Einlagen der Sparkasse am Währungs-Stichtag 1,8 Mio., am 1. Juni 1964, dem Termin der Übernahme des Amtes eines Vorstandsvorsitzenden mit 31,5 Mio. und heute 116,3 Mio. Mark.
Viel Lob für den scheidenden Direktor gab es auch von den Vertretern des Verbandes, der Landesbank, der Provinzialversicherung, der Sparkassen-Arbeitsgemeinschaft Siegen/Olpe/Wittgenstein (Direktor Vossel) und der Betriebsgemeinschaft (Norbert Cramer). Frau Höffer erhielt Blumen. Der scheidende Direktor schloß in seinen Dank ausdrücklich die für ihn so wesentliche Leistung seiner Mitarbeiter ein.
Unter den vielen Gästen sah man auch Bürgermeister Hammer. Das Quartett des Kammerorchesters gab der Feier im Hotel Rauch den angemessenen Rahmen.
Die Laudatio für Direktor Theo Höffer hielt Stadtdirektor Sperling als Vorsitzender des Verwaltungsrates. Theo Höffer wurde als Fachmann gewürdigt, der länger als 50 Jahre, davon 25 Jahre als Geschäftsleiter, für die Sparkasse tätig war und wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg und zum guten Image des Institutes beigesteuert hat.
Ein paar Zahlen werden genannt: Einlagen der Sparkasse am Währungs-Stichtag 1,8 Mio., am 1. Juni 1964, dem Termin der Übernahme des Amtes eines Vorstandsvorsitzenden mit 31,5 Mio. und heute 116,3 Mio. Mark.
Viel Lob für den scheidenden Direktor gab es auch von den Vertretern des Verbandes, der Landesbank, der Provinzialversicherung, der Sparkassen-Arbeitsgemeinschaft Siegen/Olpe/Wittgenstein (Direktor Vossel) und der Betriebsgemeinschaft (Norbert Cramer). Frau Höffer erhielt Blumen. Der scheidende Direktor schloß in seinen Dank ausdrücklich die für ihn so wesentliche Leistung seiner Mitarbeiter ein.
Unter den vielen Gästen sah man auch Bürgermeister Hammer. Das Quartett des Kammerorchesters gab der Feier im Hotel Rauch den angemessenen Rahmen.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 77 vom 01.04.1974.
02.04.1974 Sparkassendirektor Theo Höffer verabschiedet
Wechsel im Vorstand der Sparkasse: Direktor Theo Höffer trat wegen erreichter Altersgrenze in den Ruhestand. Erwin Wilm, seit 10 Jahren ohnehin schon im Vorstand, übernimmt das Amt des Vorsitzenden. Neu in den Vorstand berufen wurde Direktor Heinz Halberstadt.
Die Laudatio für Direktor Theo Höffer hielt Stadtdirektor Sperling als Vorsitzender des Verwaltungsrats. Theo Höffer wurde als ein Fachmann gewürdigt, der länger als 50 Jahre, davon 25 Jahre als Geschäftsleiter, für die Sparkasse tätig war und wesendlich zum wirtschaftlichen Erfolg und zum guten Image des Instituts beigesteuert hat.
Ein paar Zahlen wurden genannt: Einlagen der Sparkasse am Währungs-Stichtag 1,8 Mio., am 1. Juni 1964, dem Termin der Übernahme des Amtes eines Vorstands-Vorsitzenden, 31,5 Mio. und heute 116,3 Mio. Mark.
Viel Lob für den scheidenden Direktor gab es auch von den Ver-tretern des Verbandes, der Landesbank, der Provinzialversiche-rung, der Sparkassen-Arbeitsgemein-schaft Sigen/Olpe/ Witt-genstein (Direktor Vossel) und der Betriebsgemeinschaft (Norbert Cramer). Frau Höffer erhielt Blumen. Der scheidende Direktor schloß in seinem Dank ausdrücklich die für ihn so wesentliche Leistung seiner Mitarbeiter ein.
Unter den vielen Gästen sah man auch Bürgermeister Hammer. Das Quartett des Kammerchors gab der Feier im Hotel Rauch den angemessenen Rahmen.
Die Laudatio für Direktor Theo Höffer hielt Stadtdirektor Sperling als Vorsitzender des Verwaltungsrats. Theo Höffer wurde als ein Fachmann gewürdigt, der länger als 50 Jahre, davon 25 Jahre als Geschäftsleiter, für die Sparkasse tätig war und wesendlich zum wirtschaftlichen Erfolg und zum guten Image des Instituts beigesteuert hat.
Ein paar Zahlen wurden genannt: Einlagen der Sparkasse am Währungs-Stichtag 1,8 Mio., am 1. Juni 1964, dem Termin der Übernahme des Amtes eines Vorstands-Vorsitzenden, 31,5 Mio. und heute 116,3 Mio. Mark.
Viel Lob für den scheidenden Direktor gab es auch von den Ver-tretern des Verbandes, der Landesbank, der Provinzialversiche-rung, der Sparkassen-Arbeitsgemein-schaft Sigen/Olpe/ Witt-genstein (Direktor Vossel) und der Betriebsgemeinschaft (Norbert Cramer). Frau Höffer erhielt Blumen. Der scheidende Direktor schloß in seinem Dank ausdrücklich die für ihn so wesentliche Leistung seiner Mitarbeiter ein.
Unter den vielen Gästen sah man auch Bürgermeister Hammer. Das Quartett des Kammerchors gab der Feier im Hotel Rauch den angemessenen Rahmen.
Stadtarchiv, Zeitungssammlung.
03.04.1974 Ökumenischer Gottesdienst jetzt ganz normal
In der Geschichte der beiden Konfessionen in der Hansestadt findet am Mittwoch, den 3. April, zum erstenmal ein ganz "normaler" ökumenischer Gottesdienst statt.
Bisher hatten Kartholiken und Evangelische in Attendorn nur zu besonderen Festen gemeinsame Gottesdienste gefeiert. Das soll sich nach den Vorstellungen des ökumenischen Arbeitskreises in der Stadt nun ändern. Den Auftakt bildet der Passionsgottesdienst am Mittwoch um 19.30 Uhr in der Erlöserkirche am Klosterplatz. Zur Ausgestaltung der ökumenischen Feier trägt der katholische Kirchenchor St. Josef bei.
Bisher hatten Kartholiken und Evangelische in Attendorn nur zu besonderen Festen gemeinsame Gottesdienste gefeiert. Das soll sich nach den Vorstellungen des ökumenischen Arbeitskreises in der Stadt nun ändern. Den Auftakt bildet der Passionsgottesdienst am Mittwoch um 19.30 Uhr in der Erlöserkirche am Klosterplatz. Zur Ausgestaltung der ökumenischen Feier trägt der katholische Kirchenchor St. Josef bei.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 78 vom 02.04.1974.
04.04.1974 Hansestadt erreicht Rekord-Etat mit 33 Millionen
Mit einstimmigem Beschluss verabschiedete der Rat der Stadt Attendorn am Dienstagabend im großen Sitzungssaal des Rathauses den Etat der Hansestadt für 1974, der mit einem Gesamtvolumen von 33,9 Millionen Mark erstmals die 30-Mio.-Grenze überschreitet und gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung von 10,0 Prozent aufweist. Stadtdirektor Hans-Joachim Sperling sieht in dem Etat 1974 ein Spiegelbild der gesamtwirtschaftlichen Lage in der Bundesrepublik. Bei weitem konnten nicht alle Erwartungen erfüllt werden, doch sei es der Stadt gelungen, die wesentlichen Aufgaben in diesem Jahr fortzusetzen. Der Verwaltungshaushalt der Hansestadt schließt mit 21.597.000 DM, der Vermögenshaushalt mit 12.303.000 DM ausgeglichen ab. Der Gesamtbetrag der Kredite, die 1974 zur Finanzierung der Ausgaben des Vermögenshaushaltes erforderlich sind, wurde auf 1,6 Mio. DM festgesetzt.
Die Verschuldung der Stadt Attenbdorn erreicht mit dem Etat 1974 pro Kopf der Bevölkerung - rentierliche und unrentierliche Schulden zusammen - 598,43 DM. Bei einer Pro-Kopf-Verschuldung auf Landesebene von 1.200 DM, so der Verwaltungschef, könne sich Attendorn durchaus mit anderen Gemeinden messen. Entscheidend sei nicht die Höhe der Verschuldung, sondern die Leistung für den Bürger. Dabei brauche man keinen Vergleich zu scheuen.
Stark beeinflusst wird das Etatvolumen durch den Bau des neuen Krankenhauses, für den vom Land rund 3 Millionen DM erwartet werden. Baubeginn: 1. Juli 1974. Für die Dreifachturnhalle, die insgesamt 2,9 Mio. kostet, werden im Etat 1,26 Mio. DM ausgewiesen, für den Schulerweiterungsbau Helden 100.000 DM. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Straßen- und Kanalbau: für den Weiterbau des Hauptsammlers in der Finnentroper Straße sind 1 Mio. DM veranschlagt, 40.000 DM für den Busbahnhof Attendorn und 100.000 DM für den Bau von Wirtschaftswegen. Die Personalkosten der Stadt schlagen mit 5,1 Mio. DM zu Buch. Obwohl der Hebesatz der Kreisumlage unverändert blieb, muß die Stadt Attendorn nach den Berechnungen der Verwaltung im laufenden Jahr zusätzlich 610.000 DM aufbringen.
Für die CDU-Fraktion beantragte Siegfried Roll vier Ansatzänderungen, die bei zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen gebilligt wurden:
- Für die St.-Ursula-Schule werden zusätzlich 60.000 DM ausgewiesen,
- der Ansatz für die Dorfgemeinschaftshallen wird um 12.000 DM auf 30.000 DM wie im Vorjahr aufgestockt.
Da die Stadthalle und die Mehrzweckhalle Neu-Listernohl jährlich rund 120.000 DM beanspruchen, sei eine Kürzung der Mittel für die übrigen Hallen unverantwortlich.
- Für den Ausbau des Ennester Weges sollen 100.000 DM bereitgestellt werden. Um den Bau der Sportanlage Ennest zu ermöglichen, sollen 38.000 DM Ansatz "Bau- und Planungskosten" für Sportanlagen entnommen werden. Entsprechend werden die Positionen Straßenbeleuchtung um 92.000 DM und Stadtkernsanierung um 80.000 DM gekürzt bzw. "blockiert".
Während Rommel (SPD) die späte Verabschiedung des Etats der Stadt kritisierte, hielt Klosner (FdU) die Verspätung für günstig, um einen genauen Etat vorzuelgen. Allerdings hätte auch das Investitionsprogramm nach Ansicht Klosners mit verabschiedet werden müssen. In der weiteren Steigerung der zweckgebundenen Mittel sieht Klosner einen politische Willen der Landesregierung, die auf diese Weise eine langsame Aushöhlung der Gemeinden erreiche und damit die Selbstverwaltung weiter einenge. Eine bessere finanzielle Ausstattung der Gemeinden sei vonnöten.
Rommel, der für die SPD-Fraktion dem Etat zustimmte, erinnerte an die alljährlichen "Klagelieder" der Verwaltung. Dennoch habe man 1971 und 1972 jeweils rund 1 Million DM Überschuß erzielt. Überschüsse aber sollten nicht eingeplant werden, vielmehr sei es Pflicht der Kommune, die Gelder nutzbringend anzuwenden. Wie Stadtdirektor Sperling, so rechnet auch Ratsmitglied Klosner mit einem starken Steuereinnahmen-Rückgang. Klosner: "Wir müssen damit rechnen, dass die Ansätze nicht erreicht werden." Es sei zu hoffen, daß der Überschuss als 1973 für die Deckung dieser Lücke ausreicht.
Ein Antrag der Jugendinitiative zum Etat wurde abgelehnt und an den Hauptausschuss verwiesen.
Die Verschuldung der Stadt Attenbdorn erreicht mit dem Etat 1974 pro Kopf der Bevölkerung - rentierliche und unrentierliche Schulden zusammen - 598,43 DM. Bei einer Pro-Kopf-Verschuldung auf Landesebene von 1.200 DM, so der Verwaltungschef, könne sich Attendorn durchaus mit anderen Gemeinden messen. Entscheidend sei nicht die Höhe der Verschuldung, sondern die Leistung für den Bürger. Dabei brauche man keinen Vergleich zu scheuen.
Stark beeinflusst wird das Etatvolumen durch den Bau des neuen Krankenhauses, für den vom Land rund 3 Millionen DM erwartet werden. Baubeginn: 1. Juli 1974. Für die Dreifachturnhalle, die insgesamt 2,9 Mio. kostet, werden im Etat 1,26 Mio. DM ausgewiesen, für den Schulerweiterungsbau Helden 100.000 DM. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Straßen- und Kanalbau: für den Weiterbau des Hauptsammlers in der Finnentroper Straße sind 1 Mio. DM veranschlagt, 40.000 DM für den Busbahnhof Attendorn und 100.000 DM für den Bau von Wirtschaftswegen. Die Personalkosten der Stadt schlagen mit 5,1 Mio. DM zu Buch. Obwohl der Hebesatz der Kreisumlage unverändert blieb, muß die Stadt Attendorn nach den Berechnungen der Verwaltung im laufenden Jahr zusätzlich 610.000 DM aufbringen.
Für die CDU-Fraktion beantragte Siegfried Roll vier Ansatzänderungen, die bei zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen gebilligt wurden:
- Für die St.-Ursula-Schule werden zusätzlich 60.000 DM ausgewiesen,
- der Ansatz für die Dorfgemeinschaftshallen wird um 12.000 DM auf 30.000 DM wie im Vorjahr aufgestockt.
Da die Stadthalle und die Mehrzweckhalle Neu-Listernohl jährlich rund 120.000 DM beanspruchen, sei eine Kürzung der Mittel für die übrigen Hallen unverantwortlich.
- Für den Ausbau des Ennester Weges sollen 100.000 DM bereitgestellt werden. Um den Bau der Sportanlage Ennest zu ermöglichen, sollen 38.000 DM Ansatz "Bau- und Planungskosten" für Sportanlagen entnommen werden. Entsprechend werden die Positionen Straßenbeleuchtung um 92.000 DM und Stadtkernsanierung um 80.000 DM gekürzt bzw. "blockiert".
Während Rommel (SPD) die späte Verabschiedung des Etats der Stadt kritisierte, hielt Klosner (FdU) die Verspätung für günstig, um einen genauen Etat vorzuelgen. Allerdings hätte auch das Investitionsprogramm nach Ansicht Klosners mit verabschiedet werden müssen. In der weiteren Steigerung der zweckgebundenen Mittel sieht Klosner einen politische Willen der Landesregierung, die auf diese Weise eine langsame Aushöhlung der Gemeinden erreiche und damit die Selbstverwaltung weiter einenge. Eine bessere finanzielle Ausstattung der Gemeinden sei vonnöten.
Rommel, der für die SPD-Fraktion dem Etat zustimmte, erinnerte an die alljährlichen "Klagelieder" der Verwaltung. Dennoch habe man 1971 und 1972 jeweils rund 1 Million DM Überschuß erzielt. Überschüsse aber sollten nicht eingeplant werden, vielmehr sei es Pflicht der Kommune, die Gelder nutzbringend anzuwenden. Wie Stadtdirektor Sperling, so rechnet auch Ratsmitglied Klosner mit einem starken Steuereinnahmen-Rückgang. Klosner: "Wir müssen damit rechnen, dass die Ansätze nicht erreicht werden." Es sei zu hoffen, daß der Überschuss als 1973 für die Deckung dieser Lücke ausreicht.
Ein Antrag der Jugendinitiative zum Etat wurde abgelehnt und an den Hauptausschuss verwiesen.
Stadtarchiv Attendorn, Westfalenpost Nr. 80 vom 04.04.1974.
04.04.1974 Haushalt verabschiedet
Mit einstimmigen Beschluß verabschiedete der Rat der Stadt Attendorn im großen Sitzungssaal des Rathauses den Etat der Hansestadt für 1974, der mit einem Gesamtvolumen von 33,9 Millionen Mark erstmals die 30 Mio.-DM - Grenze überschreitet und gegenüber dem Vorjahr eine Erhöung von 10,9 Prozent aufweist. Stadtdirektor Hans Joachim Sperling sieht in dem Etat 1974 ein Spiegelbild der gesamtwirtschaftlichen Lage in der Bundesrepublik. Bei weitem konnten nicht alle Erwartungen er-füllt werden, doch sei es der Stadt gelungen, die wesentlichen Aufgaben in diesem Jahr fortzusetzen. Der Verwaltungshaushalt der Hansestadt schließt mit 21.597.000 DM, der Vermö-genshaushalt mit 12.303.000 DM ausgeglichen ab. Der Ge-samtbetrag der Kredite, die 1974 zur Finanzierung von Ausgaben des Vermögenshaushalts erforderlich sind, wurde auf 1,6 Mio. DM festgesetzt.
Stadtarchiv, Zeitungssammlung.
05.04.1974 Wer zahlt die Reparatur des Hallenbades?
Das schmucke Hallenbad der Hansestadt, einst als erstes im Olper Kreisgebiet gepriesen, bereitet den Stadtvätern echte Kopfschmerzen. Nicht nur, daß die Unterhaltung des Bades auch in diesem Jahr den Stadtsäckel mit einem Zuschussbedarf von rund 175.000 DM belastet, beachtliche Reparaturarbeiten stehen ins Haus, die Baurat Geisler insgesamt auf 500.000 DM schätzt.
In der letzten Sitzung des Rates erkundigte sich Ratsherr Schulte (CDU) nach den Reparaturkosten, die für den ersten Teil rund 300.000 DM ausmachen. Bruchstellen traten in den Fassaden auf. Wegen der zu großen Flächen sprangen die Glasbausteine. Die Dichtungen weisen schadhafte Stellen auf und auch beim Dachstuhl gibt es Mängel.
Wie Stadtdirektor Sperling dem Rat berichtete, liegt ein bautechnisches Gutachten eines Frankfurter Ingenieurs bereits vor. Ein Rechtsgutachten soll angefordert werden, da bisher noch nicht geklärt ist, wer für die entstandenen Schäden aufkommen soll. Nach Ansicht des Verwaltungschefs ist nicht damit zu rechnen, daß der Verwaltung der "Schwarze Peter" zugeschoben wird. Vielmehr soll notfalls auf dem Rechtsweg eines Schuldiger gefunden werden. Das Rechtsgutachten, das bei einem Fachanwalt in Köln in Auftrag gegeben wurde, soll jedoch erst abgewartet werden.
Es bleibt zu hoffen, daß im Rahmen der Gutachten auch geklärt wird, wer für die nicht ausreichenden Maße des Bades verantwortlich ist. Seinerzeit waren die international anerkannten Wettbewerbsmaße für den Rohbau verwandt worden. Als die Kacheln später aufgetragen wurden, fehlten einige Zentimenter.
In der letzten Sitzung des Rates erkundigte sich Ratsherr Schulte (CDU) nach den Reparaturkosten, die für den ersten Teil rund 300.000 DM ausmachen. Bruchstellen traten in den Fassaden auf. Wegen der zu großen Flächen sprangen die Glasbausteine. Die Dichtungen weisen schadhafte Stellen auf und auch beim Dachstuhl gibt es Mängel.
Wie Stadtdirektor Sperling dem Rat berichtete, liegt ein bautechnisches Gutachten eines Frankfurter Ingenieurs bereits vor. Ein Rechtsgutachten soll angefordert werden, da bisher noch nicht geklärt ist, wer für die entstandenen Schäden aufkommen soll. Nach Ansicht des Verwaltungschefs ist nicht damit zu rechnen, daß der Verwaltung der "Schwarze Peter" zugeschoben wird. Vielmehr soll notfalls auf dem Rechtsweg eines Schuldiger gefunden werden. Das Rechtsgutachten, das bei einem Fachanwalt in Köln in Auftrag gegeben wurde, soll jedoch erst abgewartet werden.
Es bleibt zu hoffen, daß im Rahmen der Gutachten auch geklärt wird, wer für die nicht ausreichenden Maße des Bades verantwortlich ist. Seinerzeit waren die international anerkannten Wettbewerbsmaße für den Rohbau verwandt worden. Als die Kacheln später aufgetragen wurden, fehlten einige Zentimenter.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 81 vom 05.04.1974.
06.04.1974 Stadtverwaltung Attendorn mit 152 Stellen
Stadtdirektor Sperling bezeichnete den Stellenplan 1974 der Hansestadt in der letzten Ratssitzung als einen "mageren Stellenplan". Dennoch bringen die Ansätze gegenüber dem Jahr 1973 eine Steigerung von 669.000 DM oder 15,1 Prozent. Für Personalkosten und als Deckungsreserve wurden im Etat der Stadt 5,1 Mio. DM eingeplant. Ein beachtliches Sümmchen auch bei einem 33-Mio-DM-Etat.
Einschließlich der Stadtwerke sah das Konzept der Verwaltung 34 Stellen für Beamte (Vorjahr 35), 76 Stellen für Angestellte (Vorjahr 75) und 42 Stellen für Arbeiter (Vorjahr 40) vor. Insgesamt sind dies 152 Stellen gegenüber 150 Stellen im letzten Jahr. Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Beförderungen aber wurden vom Rat nicht alle gebilligt und die Vorlage durch einstimmigen Beschluß abgelehnt.
Roll (CDU) und Klosner (FdU) forderten für ihre Fraktionen Änderungen. Dabei verwies Klosner auf eine 35prozentige Steigerung der Personalkosten in zwei Jahren. Bei zwei Enthaltungen wurde der Stellenplan schließlich nach Änderungsvorschlägen von Roll gebilligt. Danach wird die Zahl der Stadtoberamtmänner von vier auf drei, die der Stadtamtmänner von zwei auf drei, die der Stadtinspektoren auf sechs festgesetzt.
Einschließlich der Stadtwerke sah das Konzept der Verwaltung 34 Stellen für Beamte (Vorjahr 35), 76 Stellen für Angestellte (Vorjahr 75) und 42 Stellen für Arbeiter (Vorjahr 40) vor. Insgesamt sind dies 152 Stellen gegenüber 150 Stellen im letzten Jahr. Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Beförderungen aber wurden vom Rat nicht alle gebilligt und die Vorlage durch einstimmigen Beschluß abgelehnt.
Roll (CDU) und Klosner (FdU) forderten für ihre Fraktionen Änderungen. Dabei verwies Klosner auf eine 35prozentige Steigerung der Personalkosten in zwei Jahren. Bei zwei Enthaltungen wurde der Stellenplan schließlich nach Änderungsvorschlägen von Roll gebilligt. Danach wird die Zahl der Stadtoberamtmänner von vier auf drei, die der Stadtamtmänner von zwei auf drei, die der Stadtinspektoren auf sechs festgesetzt.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 81 vom 05.04.1974.