Historisches Tagebuch
Was passierte wann und wo in Attendorn? Mit dem Historischen Tagebuch möchten wir Sie teilhaben lassen an den vielen kleinen, aber auch einschneidenden Ereignissen der Vergangenheit.
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Es wurden 4678 Einträge gefunden06.12.1973 Flinke Hände schmückten viele Zweige
Eine besondere Überraschung zum 1. Advent hatte sich diesmal der Kindergottesdienst-Helferkreis Attendorn für die Kinderkirche am Sonntagmorgen ausgedacht. Schon am Samstagnachmittag waren Pastor Bertram und eine muntere Helferschar "im Walde", um an einer von der Stadtförsterei zugewiesenen Stelle im tiefen Schnee Tannenäste zu schlagen. Im Gemeindehaus begann danach ein geschäftiges Treiben. Flinke Hände schmückten über hundert grüne Zweige mit Lametta, Spruchkarte und Adventskerze. Über 200 DM haben die Kinder in den letzten Wochen geopfert, um alten und einsamen Menschen in der Patengemeinde Berlin-Prenzlauer Berg einige bescheidene Wünsche erfüllen zu können. Lehrer Steinke wies in seiner Ansprache darauf hin, daß jeder Kollektenpfennig der Kinderkirche in wertvolle Sachspenden für Ostberliner Alleinstehende und Alte verwandt werde. Dank ausgesprochen wurde Herrn Erich Grolla, der seit mehr als 25 Jahren mit der Arbeit des Kinder-Gottesdienstes vertraut ist. Schließlich gab es für die Kleinen jene geschmückten Tannenzweige als "Dankeschön für Treu und Mittun".
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 282 vom 06.12.1973.
07.12.1973 Für den Schulkindergarten eine zweite Gruppe
Einstimmig gab der Rat der Stadt in seiner letzten Sitzung die Zustimmung zur Erweiterung des Schulkindergartens der kath. Grundschule (Sonnenschule) um eine zweite Gruppe. In ihr sollen 12 weitere Kinder untergebracht werden, die von den einzelnen Grundschulen zur Übernahme angemeldet wurden. Bisher besteht der Schulkindergarten aus einer Gruppe von 25 Kindern.
Daß der Rat an seine Zustimmung auch die Erwartung knüpft, daß dadurch die Frequenz der Sonderschule abnimmt, betonte Stadtverordneter Schulte (CDU).
Stadtverwaltungsrat Münch erläuterte die Einzelheiten dieser Maßnahme. Während die räumlichen Voraussetzungen dafür gegeben sind, müssen die personellen Voraussetzungen dafür noch geschaffen werden. Personalkosten entstehen der Stadt nicht, weil Lehrkräfte an Schulkindergärten Landesbedienstete sind.
Der Schulkindergarten war als Teil der kath. Grundschule (Sonnenschule) Anfang 1972 vom Rat beschlossen und im April auch vom Regierungspräsidenten genehmigt worden. Er wurde zunächst in einem Raum der Speckschule untergebracht und mit Beginn des Schuljahres 1973/74 in zwei Räume der Paul-Gerhardt-Schule verlegt. Das Schulamt für den Kreis Olpe hat inzwischen aus pädagogischen Gründen dafür plädiert, einen zweiten Schulkindergarten möglichst bald einzurichten.
Daß der Rat an seine Zustimmung auch die Erwartung knüpft, daß dadurch die Frequenz der Sonderschule abnimmt, betonte Stadtverordneter Schulte (CDU).
Stadtverwaltungsrat Münch erläuterte die Einzelheiten dieser Maßnahme. Während die räumlichen Voraussetzungen dafür gegeben sind, müssen die personellen Voraussetzungen dafür noch geschaffen werden. Personalkosten entstehen der Stadt nicht, weil Lehrkräfte an Schulkindergärten Landesbedienstete sind.
Der Schulkindergarten war als Teil der kath. Grundschule (Sonnenschule) Anfang 1972 vom Rat beschlossen und im April auch vom Regierungspräsidenten genehmigt worden. Er wurde zunächst in einem Raum der Speckschule untergebracht und mit Beginn des Schuljahres 1973/74 in zwei Räume der Paul-Gerhardt-Schule verlegt. Das Schulamt für den Kreis Olpe hat inzwischen aus pädagogischen Gründen dafür plädiert, einen zweiten Schulkindergarten möglichst bald einzurichten.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 283 vom 07.12.1973.
08.12.1973 Neues Hochhaus für Attendorn
Mit dem von Architekt Rudolf Keimer und Dr. Herbert Einhoff errichteten Hochhaus in der Stettiner Straße wurde im Wohngebiet Schwalbenohl ein neuer Schwerpunkt gesetzt. Von allen Seiten gut sichtbar, bietet es 29 Familien Wohnraum. Durch die im Erdgeschoss untergebrachten Einzelhandelsgeschäfte bleiben der Bevölkerung weite Wege erspart. Eröffnet haben bereits die Bäckerei Joachim Meyer und das Schreibwarengeschäft Hintermeier. Weitere Geschäftsräume und eine Gaststätte befinden sich zur Zeit noch im Ausbau. Sie sollen bis März 1974 fertig sein.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 284 vom 08.12.1973.
09.12.1973 Oestrich und Attendorn trennen sich 2:2
Durch die überraschende Heimniederlage des TV Lüdenscheid war das Spiel in Oestrich plötzlich wieder interessant geworden, da es erst am Sonntagnachmittag ausgetragen wurde. Beide Vereine haben noch gute Aussichten auf den Meistertitel. Oestrich zeigte sich an diesem Tage zunächst von der besten Seite und sah ganz wie der sichere Sieger aus. Werner I hatte die Letmather Vorstädter in der 10. Minute in Führung gebracht, als er einen Alleingang von Schürmann II erfolgreich abschloß. Bei diesem Ergebnis blieb es bis zur Pause. Auch nah der Pause war Oestrich zunächst noch spielbestimmend. Attendorner Ausgleichschancen wurden zudem noch vergeben. Das Spiel lief weiter, und alles wartete auf einen zweiten Treffer der Gastgeber, der auch in der 70. Minute zustande kam. Wilke drückte das Leder mit dem Kopf über die Linie, nachdem Kemper die Vorarbeit geleistet hatte. Oestrich sah schon wie der sichere Sieger aus. Da erwachte aber der Attendorner Kampfgeist. Plötzlich lief es immer besser bei den Attendorner Hanseaten, die in der 78. Minute durch den Ersatzspieler Rudolf Quinker per Kopfball zum Anschlußtreffer kamen, nachdem ihn Helmut Rokitte gut eingesetzt hatte. Nun wollten die Gäste auch noch einen Punkt. Oestrich wurde zudem immer nervöser. In der 82. Minute kam dann der Ausgleich. Kartmut Kolisch donnerte den Ball aus gut 18 Metern unhaltbar scharf in den Winkel. Für Oestrichs Torwart gab es hier nichts zu halten. Damit holte Attendorn einen wichtigen Auswärtspunklt und hat nun den 3. Tabellenplatz erreicht, der zu weiteren Hoffnungen berechtigt.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 285 vom 10.12.1973.
10.12.1973 Kleiner Weihnachtsmarkt in Attendorn
In Attendorn dreht in diesen Tagen eine Kindereisenbahn vor dem Kreisheimatmuseum ihre Runden. Hier wurde ein Weihnachtsmarkt errichtet, der bereits regen Zulauf verzeichnen kann. Am Samstag kam der Nikolaus und verteilte über 1.000 Stutenkerle. Die belgische Feldbäckerei mußte für Nachschub sorgen. Anklang bei den Kleinsten fanden ebenfalls in Attendorn kostenlose Kasperle-Vorführungen auf dem Kirchplatz.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 286 vom 11.12.1973.
11.12.1973 Sweet-Auftritt: Klarer Besucherrekord
1.500 Karten wurden im Vorverkauf für das am morgigen Mittwoch (19 Uhr) in Attendorn stattfindende "Sweet-Konzert" abgesetzt. Das deutet klar darauf hin, daß die Stadthalle zum ersten Mal bei derartigen Veranstaltungen einen Besucherrekord erleben wird. Da "Pop-Konzerte" in Attendorn teilweise recht unterschiedlich beurteilt werden, hörten wir uns in den verschiedenen Kreisen einmal um. Hier Namen und Meinungen zum morgigen "Sweet-Konzert":
Paul Werthenbach (49), Einzelhändler: "Ja, richtig! Man soll nur nicht zuviel anbieten, denn so viel Geld haben die jungen Leute auch nicht."
Gerhard Haupt (24), Mitarbeiter Hobbykammer: "Gut, daß die Sweet' in Attendorn auftritt. Sie wird sicherlich großen Anklang finden."
Bettina Höhn (17), Verwaltungs-Angestellte: "Ich finde das klasse. Jedoch sollte man auch mal progressivere Gruppen anbieten."
Beate Bilsing (25), Burg Schnellenberg: "Diese Stars machen zwar auf der Bühne eine Riesenschau, bei uns benehmen sie sich aber wie ganz normale Gäste."
Walter Poggel (17), kaufm. Lehrling: "Ich freue mich auf die 'Sweet' und finde es phantastisch, daß es eine Verwaltung gibt, die uns den Besuch derartiger Veranstaltungen ermöglicht."
Marina Delidon (15), Lehrling: "Für mich bedeuten Pop-Veranstaltungen eine angenehme Abwechslung vom Alltagsleben."
Rudolf Sauerland (25), Kreisinspektor: "Die Sweets werden in der Kleinstadt Attendorn wohl große Kasse machen, denn sonst würden sie nicht kommen."
Johannes Klinkhammer, katholischer Pfarrer: "Musik ist eine Kunst, die von verschiedenen Seiten verstanden wird. Pop ist eine Möglichkeit."
Paul Werthenbach (49), Einzelhändler: "Ja, richtig! Man soll nur nicht zuviel anbieten, denn so viel Geld haben die jungen Leute auch nicht."
Gerhard Haupt (24), Mitarbeiter Hobbykammer: "Gut, daß die Sweet' in Attendorn auftritt. Sie wird sicherlich großen Anklang finden."
Bettina Höhn (17), Verwaltungs-Angestellte: "Ich finde das klasse. Jedoch sollte man auch mal progressivere Gruppen anbieten."
Beate Bilsing (25), Burg Schnellenberg: "Diese Stars machen zwar auf der Bühne eine Riesenschau, bei uns benehmen sie sich aber wie ganz normale Gäste."
Walter Poggel (17), kaufm. Lehrling: "Ich freue mich auf die 'Sweet' und finde es phantastisch, daß es eine Verwaltung gibt, die uns den Besuch derartiger Veranstaltungen ermöglicht."
Marina Delidon (15), Lehrling: "Für mich bedeuten Pop-Veranstaltungen eine angenehme Abwechslung vom Alltagsleben."
Rudolf Sauerland (25), Kreisinspektor: "Die Sweets werden in der Kleinstadt Attendorn wohl große Kasse machen, denn sonst würden sie nicht kommen."
Johannes Klinkhammer, katholischer Pfarrer: "Musik ist eine Kunst, die von verschiedenen Seiten verstanden wird. Pop ist eine Möglichkeit."
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 286 vom 11.12.1973.
12.12.1973 Einsatz für den Nachwuchs
Für mehr als 25jährige ehrenamtliche Tätigkeit in den Meisterprüfungsausschüssen des Werkzeugmacher-, Maschinenbauer- und Schlosserhandwerks verlieh die Handwerkskammer Arnsberg an Schlossermeister Aloys König, Attendorn, den Ehrenbecher. In der Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Olpe überreichte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Dipl.-Kfm. Albert namens des Kammervorstandes diese Auszeichnung. Damit würdigte die Handwerkskammer das Wirken von Aloys König im Dienste des Handwerks-Nachwuchses.
Schon im Jahre 1970 wurde er mit der goldenen Ehrennadel der Handwerkskammer ausgezeichnet. Die Glückwünsche des Handwerks im Kreis Olpe überbrachte Kreishandwerksmeister Drixelius, der auch daran erinnerte, daß Aloys König viele Jahre als Lehrlingswart der Innung für Metalltechnik und als Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses dieser Innung tätig gewesen sei.
Schon im Jahre 1970 wurde er mit der goldenen Ehrennadel der Handwerkskammer ausgezeichnet. Die Glückwünsche des Handwerks im Kreis Olpe überbrachte Kreishandwerksmeister Drixelius, der auch daran erinnerte, daß Aloys König viele Jahre als Lehrlingswart der Innung für Metalltechnik und als Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses dieser Innung tätig gewesen sei.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 287 vom 12.12.1973.
13.12.1973 Spielnachmittag bei den St.-Ursula-Schulen
Fröhlichkeit war Trumpf bei einem Spielnachmittag der Sexten und Quinten des St.-Ursula-Gymnasiums. Alle Klassen trugen einen Teil zu dem gelungenen Nachmittag bei. Im Mittelpunkt des ersten Teils stand das musikalische Schattenspiel "Hans im Glück", welches von einer spiel-, musizier- und singfreudigen Gruppe des St.-Ursula-Internats aufgeführt wurde. Die Unmittelbarkeit des Spiels fand Interesse und Beifall bei den etwa 200 Schülerinnen. Einige Schülerinnen boten Advents- und Weihnachtslieder auf Blockflöten und Melodicas an. Gemeinschaftliches Singen leitete über zum zweiten Teil des Spielnachmittags, dessen Höhepunkt ein adventliches Verkündigungsspiel war.
Zum Ausklang wurden Lieder, darunter ein Mädchen-Emanzipationslied, Jingle Bells in englischer und deutscher Fassung, ein Kosakenlied sowie folkloristische Tänze aufgeführt.
Um den auswärtigen Schülerinnen die Teilnahme zu ermöglichen, wurde vom Internat in der Mittagspause eine warme Mahlzeit gereicht. Für den Heimweg gab es noch eine Süßigkeit. Ein Nachmittag voll ungetrübter Freude! Daß die Schülerinnen aber nicht nur an sich dachten, bewiesen Sammlungen zugunsten der Lepra-Kranken. In einer Klasse wurde dabei die Hundert-, in einer anderen die Zweihundert-Mark-Grenze überschritten.
Zum Ausklang wurden Lieder, darunter ein Mädchen-Emanzipationslied, Jingle Bells in englischer und deutscher Fassung, ein Kosakenlied sowie folkloristische Tänze aufgeführt.
Um den auswärtigen Schülerinnen die Teilnahme zu ermöglichen, wurde vom Internat in der Mittagspause eine warme Mahlzeit gereicht. Für den Heimweg gab es noch eine Süßigkeit. Ein Nachmittag voll ungetrübter Freude! Daß die Schülerinnen aber nicht nur an sich dachten, bewiesen Sammlungen zugunsten der Lepra-Kranken. In einer Klasse wurde dabei die Hundert-, in einer anderen die Zweihundert-Mark-Grenze überschritten.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 288 vom 13.12.1973.
14.12.1973 Trainings-Arbeit trug gute Früchte
Mit ihren Angehörigen trafen sich die Mitglieder des Amateur-Boxvereins Attendorn/Plettenberg im Restaurant Kost zur Familienfeier. Als "Mannschaft des Jahres" wurde das Meisterteam geehrt, das mit sechs Meistertiteln an der Spitze der Boxmannschaften Westfalens steht. Der Schulte-Pokal (er wurde zu Ehren des Ringrichters Schulte, Hagen, eingesetzt) wurde von dieser Mannschaft fünf Jahre hintereinander gewonnen und ging somit in ihren Besitz über.
Wie Geschäftsführer Hunfeld mitteilte, werden die Attendorner Boxer recht zahlreich bei der Südwestfalenmeisterschaft, die im Januar ausgetragen wird, vertreten sein. Harte Trainingsarbeit habe gute Früchte getragen. Sein Dank galt allen, die sich um den Aufbau des Boxsports in Attendorn verdient gemacht haben. Urkunden waren der Dank für ihre Arbeit.
Wie Geschäftsführer Hunfeld mitteilte, werden die Attendorner Boxer recht zahlreich bei der Südwestfalenmeisterschaft, die im Januar ausgetragen wird, vertreten sein. Harte Trainingsarbeit habe gute Früchte getragen. Sein Dank galt allen, die sich um den Aufbau des Boxsports in Attendorn verdient gemacht haben. Urkunden waren der Dank für ihre Arbeit.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 289 vom 14.12.1973.
15.12.1973 Krankenhaus-Studio sendet live
Im "Sende-Studio" des Attendorner Krankenhauses ist die erste Live-Sendung terminiert. Heiligabend wird die Ansage nicht mehr vom Band abgefahren. Die jungen Leute im Sende-Team des Krankenhauses wenden sich dann direkt an die Patienten mit einem aktuellen Programm. Es enthält auf der Straße eingefangene Stellungnahmen zum Weihnachtsfest, ein Beitrag mit Kinder des Laurentiusheimes als "Studio-Gäste" und Glück- bzw. Genesungswünsche.
Das Team - die Leitung hat Friedhelm Hoffmann - arbeitet im Attendorner Krankenhaus seit Anfang des Jahres und startet dort am 12. Mai die erste Sendung. An jedem freien Samstagnachmittag sind die jungen Leute bei der Arbeit. Sie kostet aber nicht nur Freizeit, sondern auch Geld. Denn Bänder, Schallplatten und Reparaturen sind teuer. Darum richten sie an die Bevölkerung die Bitte, ungenutzte Schallplatten für ihren "Rundfunk im Krankenhaus" zur Verfügung zu stellen.
Das Team - die Leitung hat Friedhelm Hoffmann - arbeitet im Attendorner Krankenhaus seit Anfang des Jahres und startet dort am 12. Mai die erste Sendung. An jedem freien Samstagnachmittag sind die jungen Leute bei der Arbeit. Sie kostet aber nicht nur Freizeit, sondern auch Geld. Denn Bänder, Schallplatten und Reparaturen sind teuer. Darum richten sie an die Bevölkerung die Bitte, ungenutzte Schallplatten für ihren "Rundfunk im Krankenhaus" zur Verfügung zu stellen.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 290 vom 15.12.1973.
16.12.1973 Aktion "Rettet das Leben"
Die Kolpingsfamilie versteht sich als Bildungs- und Aktionsträger im öffentlichen Raum. Das betonte Präses Vikar Theune während der Feier zum Kolping-Gedenktag. Er sah auch unter dem Aspekt der geforderten "Demokratisierung der Kirche" die Kolpingsfamilie als Chance für Laien, sich wirksam zu artikulieren. Alte Ziele gelte es mit neuem Inhalt zu füllen. Im Zusammenhang mit dem Thema Reform des Paragraphen 218 kündigte er für das nächste Jahr eine Aktion "Rettet das Leben" an. Dem Sprecher schien es notwendig, nach Familien Ausschau zu halten, die in Schwierigkeiten geratenen jungen Müttern für eine gewisse Zeit Unterkunft anbieten.
Vizepräses Josef Stipp überreichte die goldene Ehrennadel für 50jährige Mitgliedschaft an Josef Kampschulte und für 25jährige Verbundenheit die Silbernadel an Klaus Hoffmann, Walter Hoffmann, Heinz Mählen, Siegfried Roll und A. Herudek.
Vizepräses Josef Stipp überreichte die goldene Ehrennadel für 50jährige Mitgliedschaft an Josef Kampschulte und für 25jährige Verbundenheit die Silbernadel an Klaus Hoffmann, Walter Hoffmann, Heinz Mählen, Siegfried Roll und A. Herudek.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 291 vom 17.12.1973.
17.12.1973 Zu Weihnachten einen VW Passat
Birgit Reuber, Attendorn, Hellepädchen 76, neun Jahre jung, ist seit Samstag Besitzerin eines VW Passat. Sie gewann den 1. Preis bei der Weihnachtsverlosung der Attendorner Geschäftsleute. Gewinnerin des zweiten Preises, eines Farbfernsehgerätes, wurde Maria Hogrebe, Weringhausen, Birkenstraße 2. Eine Reise im Wert von 1.000 Mark (3. Preis) kann Gerd Meinberg, Wenden, Christophorusstraße 28, unternehmen. Weiter wurden 50 Warengewinne ausgelost. Dazu zählten u.a. Warengutscheine im Wert von 100 Mark, Fotoapparate, Cassetten-Recorder, Wäschepakete, Spirituosen und Torten.
Alfred und Elli Reuber, Eltern der kleinen Birgit, strahlten vor Freude über den stolzen Gewinn. Seit 11 Jahren wohnt die Familie in ihrem schmucken Eigenheim, doch die Garage blieb bisher ungenutzt, obwohl Alfred Reuber im Besitz eines Führerscheins ist. Die Familie befand sich auf dem Spaziergang, als auf dem Marktplatz die dichtgedrängten Zuschauer von Walter Korreck über die ermittelten Gewinner informiert wurden. Die Reubers waren dennoch in Gedanken bei der Verlosung. "Im nächsten Jahr kaufen wir uns einen Passat", hatte Alfred Reuber kürzlich angekündigt. Als er an dem neuen Auto, das vor dem Attendorner Rathaus stand, vorbei kam, sagte er scherzhaft: "Da steht mein Wagen."
Alfred und Elli Reuber, Eltern der kleinen Birgit, strahlten vor Freude über den stolzen Gewinn. Seit 11 Jahren wohnt die Familie in ihrem schmucken Eigenheim, doch die Garage blieb bisher ungenutzt, obwohl Alfred Reuber im Besitz eines Führerscheins ist. Die Familie befand sich auf dem Spaziergang, als auf dem Marktplatz die dichtgedrängten Zuschauer von Walter Korreck über die ermittelten Gewinner informiert wurden. Die Reubers waren dennoch in Gedanken bei der Verlosung. "Im nächsten Jahr kaufen wir uns einen Passat", hatte Alfred Reuber kürzlich angekündigt. Als er an dem neuen Auto, das vor dem Attendorner Rathaus stand, vorbei kam, sagte er scherzhaft: "Da steht mein Wagen."
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 291 vom 17.12.1973.
18.12.1973 Garage stand in Brand
In einer Garage des Modehauses Kohl in Attendorn, die mitten im Stadtzentrum der Hansestadt liegt, brach aus bisher noch unbekannter Ursache am Sonntagabend ein Brand aus. Nachbarn hatten das Feuer bemerkt und alarmierten den Besitzer. Verpackungsmaterial verbrannte, doch ein Übergreifen des Feuers auf 13 in der Garage lagernde Reifen wurde durch den Einsatz von Feuerlöschern verhindert. Drei dieser Löscher waren bereits geleert, als die Attendorner Wehr eintraf, die den Brand bald unter Kontrolle hatte. Durch die schnelle Bekämpfung konnte in dem dicht besiedelten Stadtteil größerer Schaden verhindert werden.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 292 vom 18.12.1973.
19.12.1973 Pastor Müller dankte dem Josefschor
Dank sprach Pastor Müller (Neu-Listernohl) dem Attendorner Kirchenchor St. Josef aus, der unter der Leitung seines Dirigenten Paul Maiworm am dritten Adventssonntag den katholischen Gottesdienst in der Justizvollzugsanstalt Ewig mitgestaltete.
Nach der Messe sang der Chor den "Schneewalzer" und den Jägerchor aus der Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber.
Nach der Messe sang der Chor den "Schneewalzer" und den Jägerchor aus der Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 293 vom 19.12.1973
20.12.1973 PKW-Diebe gestellt
Zwei Burschen (15 und 17 Jahre alt) aus dem Stadtgebiet Attendorn fuhren am Dienstag gegen 14 Uhr mit einem tags zuvor in Kraghammer gestohlenen Personenwagen vor die Zapfsäule einer Tankstelle, ließen sich Sprit in den Tank füllen und rollten wieder davon, ohne zu zahlen. Unterwegs nahmen sie einen dritten (15jährigen) in den Wagen. Die vom Tankstellenbesitzer benachrichtigte Polizei löste eine Fahndung aus. Im Raum Röllecken wurde das Trio von den Beamten eines Streifenwagens vorläufig festgenommen. Sie haben seit letzten Sonntag in Grevenbrück, Kraghammer und Helden vier Personenwagen gestohlen und bei einem Grevenbrücker Unternehmen sieben weitere Fahrzeuge aufgebrochen. Alle drei sind der Polizei wegen gleichartiger Straftaten seit Monaten bekannt.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 294 vom 20.12.1973.
21.12.1973 Ab Januar gelten neue Einheitswerte
Zehn Jahre nach der Neufestsetzung wird es jetzt ernst: Ab 1. Januar 1974 gelten neue Einheitswerte für den Grundbesitz. Exakt 21.426 Grundsteuer-Meßbescheide hat das Finanzamt in Olpe in den letzten Monaten den Eigentümern von Gebäuden, Grund und Boden zugeschickt. Im Finanzamt erwartet man jetzt, wo es um Mark und Pfennig geht, so etwas wie "eine zweite Einspruchswelle".
Die erste gab es gleich im Anschluß an die Festlegung. Zwischen 2.000 und 2.500 Fälle mussten damals erledigt werden. Die Beamten dämpften allzu hoch angesetzte Einspruchs-Hoffnungen. Wo allerdings eine Korrektur geboten scheint, dort ist sie auch heute ungeachtet aller in der Vergangenheit versäumten Einspruchsfristen über den Weg der "fehlerberichtigenden Wertfortschreibung" noch möglich. Wertfortschreibungen, Aufhebungen oder Nachfeststellungen der Einheitswerte auf den 1.1.1974 müssen erfolgen, soweit es seit dem 1. Januar 1964 tatsächliche Veränderungen - z. B. Eigentumswechsel, Umbau, Anbau, Abbruch oder Neugründung wirtschaftlicher Einheiten - gegeben hat.
Der Grundsteuermeßbetrag wird durch Multiplikation des Einheitswertes mit der Steuermeßzahl berechnet. Sie beträgt 6 v. T. für Betriebe der Land- und Forstwirtschaft und 3,5 v. T. für bebaute und unbebaute Grundstücke. Bei Einfamilienhäusern (ausgenommen Wohnungseigentum und Wohnungserbbaurecht) ermäßigt sich die Steuermeßzahl für die ersten 75.000 Mark des Einheitswertes auf 2,6 v.T. und für Zweifamilienhäuser auf 3,1 v.T.
Bei den Betrieben der Land- und Forstwirtschaft ergeben sich aus der neuen Regelung im allgemeinen keine wesentlichen Änderungen im Aufkommen. Beim Grundvermögen (bebaute oder unbebaute Grundstücke) wird bundesdurchschnittlich mit einer Erhöhung des Grundsteueraufkommens ab 1. Januar 1974 um etwa ein Viertel gerechnet. Mit erheblicher Mehrbelastung ist vor allem bei unbebauten Grundstücken zu rechnen; ihre Einheitswerte sind 1964 gegenüber 1935 im Durchschnitt um das Zehnfache angehoben worden. Bei den Geschäftsgrundstücken wird der Steigerungssatz den 25prozentigen Durchschnitt vielfach erheblich übertreffen. Unter dem Schnitt wird dagegen die Mehrbelastung beim Wohnhausbesitz - insbesondere für Altbauten - bleiben. Bei vielen älteren Bauten wird es auch eine echte Verminderung der Grundsteuerbelastung geben. Für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen wird dagegen künftig vor allem in den größeren Städten mehr gezahlt werden müssen.
Ohne Auswirkung wird das neue Gesetz auf die vor dem 1. Januar 1974 bezugsfertig gewordenen steuerbegünstigten Wohnungen so lange bleiben, bis der zehnjährige Vergünstigungszeitraum abgelaufen ist.
Die erste gab es gleich im Anschluß an die Festlegung. Zwischen 2.000 und 2.500 Fälle mussten damals erledigt werden. Die Beamten dämpften allzu hoch angesetzte Einspruchs-Hoffnungen. Wo allerdings eine Korrektur geboten scheint, dort ist sie auch heute ungeachtet aller in der Vergangenheit versäumten Einspruchsfristen über den Weg der "fehlerberichtigenden Wertfortschreibung" noch möglich. Wertfortschreibungen, Aufhebungen oder Nachfeststellungen der Einheitswerte auf den 1.1.1974 müssen erfolgen, soweit es seit dem 1. Januar 1964 tatsächliche Veränderungen - z. B. Eigentumswechsel, Umbau, Anbau, Abbruch oder Neugründung wirtschaftlicher Einheiten - gegeben hat.
Der Grundsteuermeßbetrag wird durch Multiplikation des Einheitswertes mit der Steuermeßzahl berechnet. Sie beträgt 6 v. T. für Betriebe der Land- und Forstwirtschaft und 3,5 v. T. für bebaute und unbebaute Grundstücke. Bei Einfamilienhäusern (ausgenommen Wohnungseigentum und Wohnungserbbaurecht) ermäßigt sich die Steuermeßzahl für die ersten 75.000 Mark des Einheitswertes auf 2,6 v.T. und für Zweifamilienhäuser auf 3,1 v.T.
Bei den Betrieben der Land- und Forstwirtschaft ergeben sich aus der neuen Regelung im allgemeinen keine wesentlichen Änderungen im Aufkommen. Beim Grundvermögen (bebaute oder unbebaute Grundstücke) wird bundesdurchschnittlich mit einer Erhöhung des Grundsteueraufkommens ab 1. Januar 1974 um etwa ein Viertel gerechnet. Mit erheblicher Mehrbelastung ist vor allem bei unbebauten Grundstücken zu rechnen; ihre Einheitswerte sind 1964 gegenüber 1935 im Durchschnitt um das Zehnfache angehoben worden. Bei den Geschäftsgrundstücken wird der Steigerungssatz den 25prozentigen Durchschnitt vielfach erheblich übertreffen. Unter dem Schnitt wird dagegen die Mehrbelastung beim Wohnhausbesitz - insbesondere für Altbauten - bleiben. Bei vielen älteren Bauten wird es auch eine echte Verminderung der Grundsteuerbelastung geben. Für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen wird dagegen künftig vor allem in den größeren Städten mehr gezahlt werden müssen.
Ohne Auswirkung wird das neue Gesetz auf die vor dem 1. Januar 1974 bezugsfertig gewordenen steuerbegünstigten Wohnungen so lange bleiben, bis der zehnjährige Vergünstigungszeitraum abgelaufen ist.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 294 vom 20.12.1973.
22.12.1973 Fanfarenklänge auf dem Skihang in Neuenhof
Im letzten Winter wurde das Ski-Übungsgelände der TV-Skiabteilung Attendorn in Neuenhof eingeweiht - ohne Schnee. Dank Spenden aus der Bevölkerung und aus der Industrie sowie dem persönlichen Einsatz der Abteilungsmitglieder ist ein vereinseigenes Übungsgelände entstanden mit einem Schlepplift, mit Flutlichtanlage und einer Schutzhütte. Erwirtschaftete Gelder werden nicht in Privattaschen fließen, sondern dem Verein zugute kommen und dem weiteren Ausbau des Geländes dienen. Bei entsprechender Schneelage erteilt ein Ski-Übungsleiter Unterricht an vier Tagen in der Woche. An den Sonntagen mit Fahrverbot fahren Sonderbusse die Tour Attendorn-Plettenberg. Die TV-Skiabteilung hofft, daß ihr Skiübungsgelände noch bekannter wird und die Abteilung außerdem einen weiteren Mitgliederzuwachs erfährt.
Am morgigen Sonntag wird um 15 Uhr der Fanfarenzug Lichtringhausen zur offiziellen Saisoneröffnung blasen, und um 16 Uhr findet in der Skihütte eine kleine Weihnachtsfeier statt, zu der alle Mitglieder, Freunde, Gönner und Interessenten - vor allem die Jugend - eingeladen sind.
Am morgigen Sonntag wird um 15 Uhr der Fanfarenzug Lichtringhausen zur offiziellen Saisoneröffnung blasen, und um 16 Uhr findet in der Skihütte eine kleine Weihnachtsfeier statt, zu der alle Mitglieder, Freunde, Gönner und Interessenten - vor allem die Jugend - eingeladen sind.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 296 vom 22.12.1973
23.12.1973 Schneemengen stören die dunkelhäutige Hebamme nicht
"Mir hat die schwarze Hebamme sehr geholfen". Diese Worte einer jungen Mutter galten Eugenie Ayinde (23), die seit dem 1. Oktober dieses Jahres im Attendorner St.-Barbara-Krankenhaus tätig ist. Mit ihrer dunklen Hautfarbe und dem kurzgeschnittenen schwarzen Lockenkopf ist die in Obervolta (Westafrika) geborene Hebamme eine echte Vertreterin ihres Landes. Hinter der silbern umrandeten Brille strahlen zwei wachsame Augen.
In fast fehlerlosem Deutsch erzählt sie aus ihrer Heimat, in der sie mit acht Geschwistern aufwuchs, das Gymnasium besuchte, wo u.a. die englische und französische Sprache gelehrt wurde. Als die Bundesrepublik im Jahre 1962 in Obervolta junge Mädchen für den Einsatz in Krankenhäusern warb, war Eugenie Ayinde mit dabei. Die erste Station ihres Deutschland-Aufenthaltes war die Sprachenschule in Dortmund. Es folgte das Praktikum in Dortmund und die Ausbildung als Hebamme in der Landesfrauenklinik Bochum. Nach sechsmonatiger selbständiger Tätigkeit trat sie in Attendorn ihren Dienst an.
Erfreut über die Ankunft der neuen Kollegin war insbesondere Heidi Bitzer, die bereits 20 Jahre in Attendorn als Hebamme tätig ist und nach dem Wohnungswechsel einer Hebamme vier Monate ununterbrochen einsatzbereit sein musste. Ihre Einkäufe besorgte sie damals mit einem Mikrophon in der Tasche, um in ständiger Verbindung mit dem Krankenhaus zu sein. Der Wechseldienst ist nun wieder Wirklichkeit geworden.
Ein großes Erlebnis war für Eugenie Ayinde der viele Schnee. "Die Welt kommt mir vor wie ein Märchen", sagte sie, als sie morgens die verschneite Landschaft sah, nachdem sie ein anstrengende Nacht im Kreißsaal verbracht hatte. Mit ihrem Ehemann Saka, der in Siegen Tiefbau studiert, unternimmt sie gern weite Spaziergänge durch die verschneiten Berge. Ihr Deutschland-Aufenthalt ist begrenzt. In zwei Jahren wird sie die Reise nach Ibadan in Nigeria antreten. Ihr Vetter, der dort als Arzt tätig ist, wartet bereits auf ihre Hilfe.
In fast fehlerlosem Deutsch erzählt sie aus ihrer Heimat, in der sie mit acht Geschwistern aufwuchs, das Gymnasium besuchte, wo u.a. die englische und französische Sprache gelehrt wurde. Als die Bundesrepublik im Jahre 1962 in Obervolta junge Mädchen für den Einsatz in Krankenhäusern warb, war Eugenie Ayinde mit dabei. Die erste Station ihres Deutschland-Aufenthaltes war die Sprachenschule in Dortmund. Es folgte das Praktikum in Dortmund und die Ausbildung als Hebamme in der Landesfrauenklinik Bochum. Nach sechsmonatiger selbständiger Tätigkeit trat sie in Attendorn ihren Dienst an.
Erfreut über die Ankunft der neuen Kollegin war insbesondere Heidi Bitzer, die bereits 20 Jahre in Attendorn als Hebamme tätig ist und nach dem Wohnungswechsel einer Hebamme vier Monate ununterbrochen einsatzbereit sein musste. Ihre Einkäufe besorgte sie damals mit einem Mikrophon in der Tasche, um in ständiger Verbindung mit dem Krankenhaus zu sein. Der Wechseldienst ist nun wieder Wirklichkeit geworden.
Ein großes Erlebnis war für Eugenie Ayinde der viele Schnee. "Die Welt kommt mir vor wie ein Märchen", sagte sie, als sie morgens die verschneite Landschaft sah, nachdem sie ein anstrengende Nacht im Kreißsaal verbracht hatte. Mit ihrem Ehemann Saka, der in Siegen Tiefbau studiert, unternimmt sie gern weite Spaziergänge durch die verschneiten Berge. Ihr Deutschland-Aufenthalt ist begrenzt. In zwei Jahren wird sie die Reise nach Ibadan in Nigeria antreten. Ihr Vetter, der dort als Arzt tätig ist, wartet bereits auf ihre Hilfe.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost, Weihnachtsausgabe 1973.
24.12.1973 Graf von Spee feiert 65. Geburtstag
In Ahausen über Finnentrop ist er zu Hause, doch seine große Sachkunde und seine Bereitschaft zum Engagement haben dazu geführt, dass der Landwirt Dr. Ferdinand Graf von Spee in Positionen Verantwortung trägt, die regionale und nationale Grenzen längst übersprungen haben. Heute kann der Diplom-Landwirt seit 65. Lebensjahr vollenden.
Dr. Graf von Spee ist nach wie vor stellvertretender Vorsitzender des Milchhofes Westfalen-Süd. Er ließ sich aus der loyalen berufsständischen Verantwortung auch nicht entlassen, als er Vorsitzender der Landesvereinigung Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen wurde und in Brüssel mitzureden und mitzuentscheiden hatte, wenn dort EG-weit Fragen der Milchwirtschaft tangiert wurden. Dr. von Spee ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der Vieh- und Fleischzentrale in Münster.
In der kommunalen Politik seiner Heimat arbeitet er seit dem 13. November 1956 im Kreistag mit und gehört dort der CDU-Fraktion an. Ordentliches Mitglied ist er zur Zeit in folgenden Ausschüssen: Rechnungsprüfungsausschuss (Vorsitzender), Beschlußausschuß, Ausschuß für Angelegenheiten der zivilen Verteidigung und Sozialausschuß. In den Kreis seiner Pflichten hat der stets liebenswürdige und hilfsbereite, in Borken geborene Landwirt auch die Sorge um Aufbau, Organisation und Repräsentanz des Malteser-Hilfsdienstes einbezogen. Der Reihe der vielen Gratulanten schließt sich auch die Westfalenpost an.
Dr. Graf von Spee ist nach wie vor stellvertretender Vorsitzender des Milchhofes Westfalen-Süd. Er ließ sich aus der loyalen berufsständischen Verantwortung auch nicht entlassen, als er Vorsitzender der Landesvereinigung Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen wurde und in Brüssel mitzureden und mitzuentscheiden hatte, wenn dort EG-weit Fragen der Milchwirtschaft tangiert wurden. Dr. von Spee ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der Vieh- und Fleischzentrale in Münster.
In der kommunalen Politik seiner Heimat arbeitet er seit dem 13. November 1956 im Kreistag mit und gehört dort der CDU-Fraktion an. Ordentliches Mitglied ist er zur Zeit in folgenden Ausschüssen: Rechnungsprüfungsausschuss (Vorsitzender), Beschlußausschuß, Ausschuß für Angelegenheiten der zivilen Verteidigung und Sozialausschuß. In den Kreis seiner Pflichten hat der stets liebenswürdige und hilfsbereite, in Borken geborene Landwirt auch die Sorge um Aufbau, Organisation und Repräsentanz des Malteser-Hilfsdienstes einbezogen. Der Reihe der vielen Gratulanten schließt sich auch die Westfalenpost an.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 298 vom 27.12.1973.
25.12.1973 Frohe Weihnachten!
Allen treuen Lesern des historischen Tagebuches wünsche ich frohe Weihnachten!
Otto Höffer
Stadtarchivar
Otto Höffer
Stadtarchivar
26.12.1973 Das Sursum corda feiert seinen 100. Geburtstag
Ein seltenes Jubiläum beleuchtet der Pädagoge Theodor Tochtrop aus Brilon: Das Paderborner Diözesangesangbuch "Sursum corda" wird einhundert Jahre alt. In seinem Beitrag stellt Tochtrop heraus, daß die beiden Schöpfer dieses Buches aus den Kreisen Olpe und Brilon stammen. Hier die Entstehungsgeschichte:
Jetzt, da die 100jährige Geschichte des Paderborner Diözesangesangbuches bald enden wird, dürfte ein Hinweis auf seine Entstehung im Jahre 1874 Interesse verdienen. Zwar sind die Unterlagen über vorbereitende Verhandlungen nach Mitteilung von Prof. Dr. H. Schauerte bei einem Brande in den 1880er Jahren zwar verloren gegangen, aber im Pfarrarchiv in Warburg-Altstadt gibt es doch einige Hinweise.
Zwei sauerländische Priester haben das "Sursum corda" ohne wesentliche Mithilfe von anderer Seite geschaffen! Die Anregung kam vom Verlag Jungfermann in Paderborn. Ihr lag die Absicht zugrunde, ein einheitliches Diözesangesangbuch zu schaffen. Vorgänger war das "vollständige katholische Gesangbuch" des Pfarrers Melchior Ludolph Herold aus Hoinkhausen (1803), gedruckt bei Lange in Lippstadt. Sämtlichen Pfarrern des Landes hatte er bei der 2. Auflage (1807) ein Exemplar verehrt und das gesamte Risko der Herausgabe persönlich getragen.
Der Verlag Jungfermann hatte die rechte Wahl getroffen, als er den Warburger Pfarrer Josef Kleinschmidt bat, die Initiative zu ergreifen. Pfarrer J. Kleinschmidt ging ans Werk und bat nach längerer Zeit der Vorarbeit den befreundeten Pfarrer von Wünnenberg, Ferdinand Wacker, der seit 1862 dorte wirkte, um seine Mitarbeit.
Die beiden Schöpfer des "Sursum corda" waren Sauerländer. Josef Kleinschmidt entstammte als 5. Kind einer alteingesessenen Briloner Bürgersfamilie, die das Bäckerhandwerk betrieb. Nach dem Besuch des Briloner Progymnasiums und Ablegung des Abiturs wurde er 1843 in Paderborn zum Priester geweiht. Sein priesterliches Wirken führte ihn zur Brede, dann als Pfarrverweser nach Köthen, als Präses des Knabenseminars nach Paderborn, als Domvikar nach Erfurt und schließlich (1871) als Vikar und Pfarrer nach Warburg. Pfarrer Ferdinand Wacker entstammte dem Dorfe Rhonard im Kreise Olpe. Seine gymnasiale Ausbildung erhielt er in Paderborn, wo er auch 1857 die Priesterweihe empfing. Schon in jungen Jahren kam er ins Sintfeld und wirkte 49 Jahre in Wünnenberg, seit 1873 als Pfarrer. Dort ist er im Jahre 1911 gestorben.
Während Kleinschmidt im Rahmen der Gemeinschaftsarbeit hauptsächlich den gesanglichen Teil übernahm, bemühte sich Wacker um Text, Weisen und Gesamtkonzeption. Außer Vikar Sömer in Büderich gab es keine weiteren Mitarbeiter. Erst bei späteren Neuauflagen kamen sie hinzu und bereicherten das Werk. Ihre Namen finden wir in den letzten Auflagen, darunter auch noch den Namen des Mitschöpfers Ferdinand Wacker, während die Erinnerung an Josef Kleinschmidt der Vergessenheit anheimgefallen ist.
Jetzt, da die 100jährige Geschichte des Paderborner Diözesangesangbuches bald enden wird, dürfte ein Hinweis auf seine Entstehung im Jahre 1874 Interesse verdienen. Zwar sind die Unterlagen über vorbereitende Verhandlungen nach Mitteilung von Prof. Dr. H. Schauerte bei einem Brande in den 1880er Jahren zwar verloren gegangen, aber im Pfarrarchiv in Warburg-Altstadt gibt es doch einige Hinweise.
Zwei sauerländische Priester haben das "Sursum corda" ohne wesentliche Mithilfe von anderer Seite geschaffen! Die Anregung kam vom Verlag Jungfermann in Paderborn. Ihr lag die Absicht zugrunde, ein einheitliches Diözesangesangbuch zu schaffen. Vorgänger war das "vollständige katholische Gesangbuch" des Pfarrers Melchior Ludolph Herold aus Hoinkhausen (1803), gedruckt bei Lange in Lippstadt. Sämtlichen Pfarrern des Landes hatte er bei der 2. Auflage (1807) ein Exemplar verehrt und das gesamte Risko der Herausgabe persönlich getragen.
Der Verlag Jungfermann hatte die rechte Wahl getroffen, als er den Warburger Pfarrer Josef Kleinschmidt bat, die Initiative zu ergreifen. Pfarrer J. Kleinschmidt ging ans Werk und bat nach längerer Zeit der Vorarbeit den befreundeten Pfarrer von Wünnenberg, Ferdinand Wacker, der seit 1862 dorte wirkte, um seine Mitarbeit.
Die beiden Schöpfer des "Sursum corda" waren Sauerländer. Josef Kleinschmidt entstammte als 5. Kind einer alteingesessenen Briloner Bürgersfamilie, die das Bäckerhandwerk betrieb. Nach dem Besuch des Briloner Progymnasiums und Ablegung des Abiturs wurde er 1843 in Paderborn zum Priester geweiht. Sein priesterliches Wirken führte ihn zur Brede, dann als Pfarrverweser nach Köthen, als Präses des Knabenseminars nach Paderborn, als Domvikar nach Erfurt und schließlich (1871) als Vikar und Pfarrer nach Warburg. Pfarrer Ferdinand Wacker entstammte dem Dorfe Rhonard im Kreise Olpe. Seine gymnasiale Ausbildung erhielt er in Paderborn, wo er auch 1857 die Priesterweihe empfing. Schon in jungen Jahren kam er ins Sintfeld und wirkte 49 Jahre in Wünnenberg, seit 1873 als Pfarrer. Dort ist er im Jahre 1911 gestorben.
Während Kleinschmidt im Rahmen der Gemeinschaftsarbeit hauptsächlich den gesanglichen Teil übernahm, bemühte sich Wacker um Text, Weisen und Gesamtkonzeption. Außer Vikar Sömer in Büderich gab es keine weiteren Mitarbeiter. Erst bei späteren Neuauflagen kamen sie hinzu und bereicherten das Werk. Ihre Namen finden wir in den letzten Auflagen, darunter auch noch den Namen des Mitschöpfers Ferdinand Wacker, während die Erinnerung an Josef Kleinschmidt der Vergessenheit anheimgefallen ist.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 299 vom 28.12.1973.
27.12.1973 Dienstjubiläum
Auf eine 40jährige Tätigkeit (seit 1933) bei der Firma Muhr und Bender in Attendorn kann heute Alfred Brinker zurückblicken.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 298 vom 27.12.1973.
28.12.1973 Arger Ärger
Ich weiß jetzt, warum die Rittersleut auf ihren Burgen so mordsmassive Tische hatten mit ganz dicken Platten und Beinen stämmig wie Eisenbahnschwellen. Das kam, weil sie noch keine Autos hatten.
Und nun bitte nicht über diesen vermeintlichen Unsinn ärgern, obwohl es mit Ärger schon zu tun hat. Geärgert haben sich gewiß auch die alten Ritter hin und wieder, selbst wenn es damals noch keine schlechten Fernsehprogramme gab. Und haben sie halt mal ordentlich auf den Tisch gehauen - der zu diesem Zweck stabil sein musste. Man stelle sich vor, so eine gepanzerte Ritterfaust sause auf unseren Couchtisch aus Kristallglas nieder oder auf den spinnenbeinigen Esstisch mit der hauchzarten Furnierplatte.
Für diese Möbelstücke besteht freilich kaum Gefahr, denn wir haben ja unser Auto. Mit und in demselben kann man prächtig jeden Ärger abreagieren, und das ist bekanntlich vonnöten, um Magen und Galle zu schonen. Es muß heraus, wenn man sich in der Firma über den Chef oder zu Hause über den Nachbarn erbost hat.
Dann kurbelt man auf der anschließenden Fahrt schön alle Fenster dicht, und nun kann man nach Herzenslust schimpfen, kann gar fluchen und wettern und dem Brötchengeber Namen geben, die ihn auf der Stelle hinterrücks in Ohnmacht fallen ließen ... Denn keiner hört's. Niemand erfährt es. Und schon ist man den bösen Ärger los, kriegt weder Komplexe noch hohen Blutdruck und der Tisch bleibt auch heil.
Wenn die Ritter an ihren klobigen Tischen geahnt hätten, wie leicht ihre Nachfahren es in dieser Hinsicht haben würden, hätten sie sich arg geärgert.
Und nun bitte nicht über diesen vermeintlichen Unsinn ärgern, obwohl es mit Ärger schon zu tun hat. Geärgert haben sich gewiß auch die alten Ritter hin und wieder, selbst wenn es damals noch keine schlechten Fernsehprogramme gab. Und haben sie halt mal ordentlich auf den Tisch gehauen - der zu diesem Zweck stabil sein musste. Man stelle sich vor, so eine gepanzerte Ritterfaust sause auf unseren Couchtisch aus Kristallglas nieder oder auf den spinnenbeinigen Esstisch mit der hauchzarten Furnierplatte.
Für diese Möbelstücke besteht freilich kaum Gefahr, denn wir haben ja unser Auto. Mit und in demselben kann man prächtig jeden Ärger abreagieren, und das ist bekanntlich vonnöten, um Magen und Galle zu schonen. Es muß heraus, wenn man sich in der Firma über den Chef oder zu Hause über den Nachbarn erbost hat.
Dann kurbelt man auf der anschließenden Fahrt schön alle Fenster dicht, und nun kann man nach Herzenslust schimpfen, kann gar fluchen und wettern und dem Brötchengeber Namen geben, die ihn auf der Stelle hinterrücks in Ohnmacht fallen ließen ... Denn keiner hört's. Niemand erfährt es. Und schon ist man den bösen Ärger los, kriegt weder Komplexe noch hohen Blutdruck und der Tisch bleibt auch heil.
Wenn die Ritter an ihren klobigen Tischen geahnt hätten, wie leicht ihre Nachfahren es in dieser Hinsicht haben würden, hätten sie sich arg geärgert.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 300 vom 29.12.1973.
29.12.1973 Jahresschlusswanderung
Die Attendorner Abteilung des Sauerländischen Gebirgsvereins trifft sich zu ihrer Jahresschlusswanderung am morgigen Sonntag um 13.30 Uhr am Rathaus. Die Wanderung führt durch die Stesse nach Neu-Listernohl und von dort aus über den Biggedamm zur SGV-Hütte.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 300 vom 29.12.1973.
30.12.1973 Attendorn in Werdohl 1:2
In einem Freundschaftsspiel verlor Attendorn beim Landesligisten Werdohl knapp mit 1:2. Spielerisch waren beide Mannschaften gleichwertig. Die Werdohler Führung in der 18. Minute holten die Hanseaten in der 39. Minute auf. In zwei Spielzügen kam der Ball von Rokitte zu Speich, der Bernd Klein vorbildlich einsetzte. Er erzielte den Ausgleich. Die zweite Halbzeit war für Attendorn bitter, Helmut Rokitte leistete sich Mitte der Halbzeit ein relativ harmloses Foulspiel im Mittelfeld. Der Schiedsrichter schickte ihn dafür vom Platz.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 301 vom 30.12.1973.