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Historisches Tagebuch

Was passierte wann und wo in Attendorn? Mit dem Historischen Tagebuch möchten wir Sie teilhaben lassen an den vielen kleinen, aber auch einschneidenden Ereignissen der Vergangenheit.

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11.11.1973 In der Bütt gegen die Liga:

Elf Schüsse krachten am Sonntag um 11.11 Uhr im Schützenpark und erinnerten auch jene Mitbürger Klein-Kölns an die Eröffnung der Karnevals-Session, die am Samstagabend nicht dabei waren, als 1.300 Kattfiller den stimmungsvollen Auftakt in der Stadthalle feierten.

Mit von der Partie: Prinz Manfred "von Flötenstein", Jubelprinz Antonius Henze, Stadtdirektor Sperling, Stadtverwaltungsrat Münch, Ehrenpräsident Toni Sangermann, Festausschuss und Prinzenkomitee. Präsident Dieter Höffer begrüßte sie. Karnevalistische Klänge der Feuerwehrmusiker und ein beifallspendendes Publikum begleiteten den Einmarsch.

Das Motto der Session 1973/74: "Stimmung gibt's in jedem Fall - in Klein-Köln beim Karneval" zierte in großen Lettern die Stadthallenbühne. Die neuen Schlager: Manfred Sangermanns erfolgversprechendes Walzerlied: "Der Zwiebelturm der weinet nicht, der Zwiebelturm der lacht" und Bruno Exner mit "Der schönste Platz mein Schatz der ist nicht an der Theke". Nach den Klängen von "Wien bleibt Wien" tanzten die Regimentstöchter. Mit dem "Holzschuhtanz" stellten sich die Frauen der Feuerwehrmänner vor und rhythmisch mit einem Tanz präsentierte sich auch die TV-Frauenabteilung. In die Bütt stiegen Fritz Hirling als Stadtsoldat, Dieter Auert als Amadeus Pimpelhauer, Bruno Exner und Wolfgang Frohne, der den Attendorner Talentschuppen aufs Korn nahm, und die Anhänger der Liga gegen den Imperialismus mit den Worten "es sind doch alles Blagen" abspeiste. Das Stimmungsbarometer wuchs bei der Hitparade der Roten Funken mit Dieter Thomas Jeck (Dieter Auert). Dicke Brocken hatte die Prinzengarde in ihrer Varieté-Bühne Klein-Köln zu bewältigen. Durch das dreistündige Programm führte gekonnt Walter Korreck.

Seinen Geldbeutel zückte Elferratsmitglied Karl Viegener, der Humor zeigte, als die Roten Funken seinen Ausspruch glossierten: "Die Roten Funken haben mir immer schon gestunken." Ausgerechnet seine Tochter Monika ist in diesem Jahr Mariechen der Roten Funken und nimmt hier einen Schein entgegen für den gelungenen Beitrag.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 262 vom 12.11.1973.

12.11.1973 Attendorner Stadtrat nicht beschlußfähig

Mit 'ner Flasche Limo abgespeist wurden am Freitagabend im Attendorner Sitzungssaal 20 junge Quintaner vom städtischen Gymnasium. Eigens hergekommen, um gut vorbereitet für die nächste Klassenarbeit eine Sitzung der Stadtverordneten zu erleben, fiel "das Ding ins Wasser". Der Grund: Beschluß-Unfähigkeit des Rates! Das war in Attendorn bisher noch nie vorgekommen. Oberstudienrat Klosner, FdU, Deutsch- und Geschichtslehrer der Quinta b, hatte zuvor seinen Schützlingen noch Anweisungen erteilt: "Versucht einmal, den Abgeordneten Prädikate zu geben." Aber nur 10 von 33 ließen sich blicken (2 SPD, 3 FdU, 5 CDU). Als schließlich das akademische Viertel vorüber - und die Geduld am Ende war, verkündete Bürgermeister Hammer die Beschlußunfähigkeit und sagte die Sitzung ab. Gelächter kam selbst unter den sichtlich sauer gewordenen Quintanern (und nicht nur bei ihnen) auf, als Klosner sich anstatt auf den Stuhl, daneben setzte und BM Hammer den Kasten Limo versprach. Was den Kleinen recht, war den Großen billig: Eugen Epe, Vorsitzender des Bauausschusses, lud in den gegenüber liegenden Ratskeller zum Bier ein. Hier dominierten zwar plattdeutsche "Vertellekes", doch darüber hinaus schienen viele Fragen in gemütlicher Runde beim Bier ungeklärt. War es ein politischer Akt, daß die Mehrheit der Ratsmitglieder der kurzfristig anberaumten Sitzung fernblieben? Diese Meinung stellte wenigstens CDU-Vertreter Schulte in den Raum. Tatsache ist, daß die Stadtverordneten erst am Mittwoch Bescheid über die Sondersitzung für Freitag bekommen hatten. Bei ihrer letzten Sitzung am Montag der gleichen Woche wußte niemand was, obwohl "die Vorlagen über die beiden Freitags-Tagesordnungspunkte Einführung in die Bundestarifordnung Elektrizität und Erhöhung der Wasserpreise bereits vorlagen".

Klosner, FdU: "Seitens der Verwaltung wurde gleichzeitig versucht, mit einem Trick die bereits vom Rat abgelehnte Erhöhung der Strompreise auf dem Wege der Einführung der neuen Bundestarifordnung doch noch zu erreichen." Vorausgegangen war die Ablehnung der Stadt über die vorgeschlagene Preis-Erhöhung und ein Zurückweisen an den Werksausschuß. Zur Sondersitzung am Freitag wurden neben jener Bundes-Tarifordnung (sie tritt am 1. Januar 1974 in Kraft) abermals die Vorlage für Erhöhung der Strompreise den Ratsmitgliedern zugesandt. "Das war vielleicht - so Klosner - der Grund für die Verstimmung der Ratsherren."

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 262 vom 12.11.1973.

13.11.1973 Grüner Abend gelungen

Kreisschützen-Oberst Willi Kemmerich aus Attendorn konnte mit der gelungenen Durchführung des "grünen Abends" am Samstag in der Olper Stadthalle zufrieden sein. Kemmerich hatte unter den Gästen, die Halle war gut besetzt, u. a. Landrat Limper, Adolf Berger (Sportbund) und Olpes Major Kraft willkommen geheißen. Den ersten Preis der Tombola, ein Luftgewehr, erhielt Peter Weber (Röllecken); den Hauptpreis "Fahrrad" gewann Gisela Kühr aus Rhode. Die Jagdhornbläser aus Bilstein und die kleine Besetzung der Feuerwehrkapelle aus Olpe sorgten für den richtigen Rahmen.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 262 vom 12.11.1973.

14.11.1973 500 Flaschen Wein in Ennest leer gemacht

Stimmung wurde großgeschrieben beim Weinfest des MGV "Westfalia" in der Ennester Schützenhalle. Viel Applaus erhielten die Akteure für einen gelungenen Auftritt, wobei sie die Geschichte "des Gesangvereins" in drei Epochen über die Bühne gehen ließen. Einmal war es die Gründung in einer alten Bauernstube, gesanglich umrahmt mit dem Titel "Laßt mich träumen", danach kam die Nazi-Zeit mit dem musikalischen Titel "Am kühlenden Morgen" vor dem als Kulisse aufgebauten Lili-Marleen-Torbogen und schließlich folgte aus der heutigen Zeit der Auftritt eines "Schwäbischen Quartettvereins", bei dem auch Männer als Frauen verkleidet mit von der Partie waren. Die kleine Besetzung der Feuerwehrkapelle Ennest sorgte für Stimmung. 500 Flaschen Wein wurden leergemacht. Übrigens zählt der MGV "Westfalia" Ennest zur Zeit über 250 Mitglieder.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 264 vom 14.11.1973.

15.11.1973 Maria Hellwig kommt nach Attendorn

Eigens aus München anreisen werden zwei Architekten, die in Attendorn die Stadthalle völlig umgebaut haben, wenn es heißt "Die Musik kommt" mit Maria Hellwig. 250.000 DM kostet jene Unterhaltungssendung, die am 25. Januar in der Hansestadt vom ZDF aufgezeichnet wird. Neben Toni Marshall werden die "Eilemänner" aus Köln, die Geschwister Leismann aus Schmallenberg und u. a. auch das "Halbmond-Bläserkorps" des "Deutschen Brackenclubs" in der Sendung mitwirken. Eingeblendet in die musikalische Schau werden Beiträge vom Deutschen Wetterdienst in Winterberg, von Nordenau im Hochsauerland und von der Attahöhle. 14 ZDF-Leute reisten in der vergangenen Woche nach Attendorn, um sich umzuschauen. All dem vorausgegangen war der rein zufällige Aufenthalt eines ZDF-Redakteurs in Attendorn vor einigen Monaten. "Hier existiert ein Angebot, von dem man südlich der Main-Linie gar nichts weiß", hatte er gesagt und die Sache klargemacht.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 265 vom 15.11.1973.

16.11.1973 Polit-Gespräch auch an den Marktständen

Einen neuen Weg der Öffentlichkeitsarbeit will die Gemeindeunion der CDU in der Hansestadt beschreiten. Statt langwieriger Parteiversammlungen, die dann mit Regularien ausgefüllt sind, will sie den Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit geben, sich über die Kommunalpolitik zu informieren. Am morgigen Samstag werden Stadtverordnete der CDU und Vorstandsmitglieder der Partei auf dem Marktplatz mit jedermann über kommunalpolitische Probleme sprechen, der daran interessiert ist.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 266 vom 16.11.1973.

17.11.1973 Hubertus-Orden für Bernhard Wilmes

Bernhard Wilmes aus Hofkühl erwies sich anlässlich einer Gesellschaftsjagd bei Augsburg als besonders guter Schütze und wurde als erster Westfale von der bayerischen Jägerschaft mit dem Hubertus-Orden ausgezeichnet.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 267 vom 17.11.1973.

18.11.1973 650 Frauen bei Versammlung der Frauengemeinschaft

650 Frauen waren aufmerksame Zuhörer, als Landtagsabgeordnete Frau Elsbeth Rickers beim frohen Nachmittag der Frauengemeinschaft zum Thema "Die Frau in unserer Gesellschaft, ihre Stellung und Aufgabe" sprach. Sie wies darauf hin, dass die heutige Zeit von den Frauen mehr Verantwortung fordert, insbesondere den Kindern gegenüber. Eine vorrangige Aufgabe sei es, die Kinder zum rechten Gebrauch der Freizeit zu erziehen. Darüber hinaus sollte sie die Ordnung in unserer Gesellschaft mitgestalten. Eine Gesellschaft ohne Mitarbeit der Frauen entbehrt der Humanität. Auf die hilfsbedürftigen Menschen hinweisend betonte Frau Rickers, was nützen moderne Bauten und Geld, wenn Leute fehlen, die zum Dienst am Mitmenschen bereit sind? Es sei wichtig, die Kinder zu einem sozialen Verhalten zu erziehen.

Jedes Kind benötige bis zum 3. Lebensjahr die eigene Mutter, um seelische und körperliche Schäden zu vermeiden. Frau Rickers: "Die Kinderfreundlichkeit lässt in unserer Gesellschaft viel zu wünschen übrig." Die Frauen sollten versuchen, selbst Alternativen aufzuzeichnen, zum Beispiel Konzepte zur Familienkooperation oder Spielkreise.

Eingeleitet wurde der Nachmittag mit einem gemütlichen Kaffeetrinken. Die Grußworte der Vorsitzenden Frau Köhler galten neben den sehr zahlreich erschienenen Frauen auch der Geistlichkeit. Gute Laune war Trumpf, als die Theatergruppe der Frauengemeinschaft in Aktion trat mit den Sketchen: Das verlorene Kind; die Erbtante; dem Sing-Ratespiel "Hofkonzert im Hinterhaus". Begeisterung fand auch der Beitrag der Feuerwehr-Frauen, die in schmucken Holländer-Kostümen den Holzschuhtanz aufführten. Für die musikalische Gestaltung sorgten die Musiker der Freiwilligen Feuerwehr.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 267 vom 17.11.1973.

19.11.1973 120 Preise bei der Sparkasse Attendorn

Über 1.700 richtige Lösungen wurden beim Schülerpreisausschreiben der Sparkasse Attendorn ermittelt. Sparkassen-Werbeleiter Heinz Halberstadt und Sparkassen-Angestellter Günter Haase überreichten den 1. Preis, ein Jugendsportrad, an Detlef Blankenburg (Kraghammer). Die weiteren Gewinner der Hauptpreise waren: Knut Griesemer, Attendorn, Lerchenstraße 4 (Kofferradio), je eine Olympia Band gewannen Mathias Drexelius (Neuenhof) und Jörg Herchenröder (Neuenhof). Den 5. Preis, ein Fotoapparat, erhielt Helmut Besting (Helden). Zu den insgesamt 120 Preisen zählten Sporttaschen und -hemden, Bücher, Jubiläumsmünzen der Stadt und Geschenkgutscheine.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 268 vom 19.11.1973.

20.11.1973 Vereinskasse zu schwach für den Ankauf von Kunst

Der Verein zur Förderung des Kreisheimatmuseums ist finanziell noch nicht so kräftig, daß er ihm angebotene Kunstobjekte erwerben konnte. Darauf wies Geschäftsführer Boos während der Hauptversammlung des Vereins im Kreisheimatmuseum hin. Rechtsanwalt Junker (Olpe) beantragte nach Prüfung der Kasse mit an sich erfreulichem Bestand die Entlastung von Schatzmeister Heinrich Schmelzer. Beschlossen wurde eine verstärkte Mitglieder-Werbung.

Dr. Franz Mühlen (Münster) sprach zum Thema: "Das kurkölnische Sauerland und die nordwestdeutschen Länder unter dem Krummstab." Dabei stellte er fest, daß für das kölnische Sauerland die Fortentwicklung von der bischöflichen Jurisdiktion zum politischen Herrschaftsbereich der Kölner Kirchenfürsten kennzeichnend ist, die im "Herzogtum Westfalen" heute noch nachklingt. Zahlreiche Kirchen und Stadtgründungen, Burgen und Schlösser sind Zeugen dieses geschichtlichen Ablaufs. An Hand einer umfangreichen Dia-Serie demonstrierte Dr. Mühlen ihre kunsthistorische und kulturgeschichtliche Bedeutung. Klar ersichtlich war, welche große Bedeutung den heimatlichen Baudenkmälern zukommt. So zum Beispiel dem alten Attendorner Rathaus (heute Kreisheimatmuseum), welches nach gründlicher Renovierung seine mittelalterliche, historische Substanz wieder erhalten hat, die Adolfsburg in Oberhundem, die Burgen Nordenau und Schnellenberg und das Kloster Grafschaft. Für die Landesgeschichte von großer Bedeutung waren die Urpfarreien Attendorn, Wormbach und Velmede.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 269 vom 20.11.1973.

21.11.1973 Glückwunsch vom Kardinal

Auf einen 50jährigen gemeinsamen Lebensweg können am morgigen Donnerstag, 22. November, Wilhelm Mücher (74) und Cäcilia geb. Klein (72) zurückblicken. Der Jubilar ist gebürtig aus Wamge, seine Frau erblickte in Attendorn das Licht der Welt. Das Ehepaar feiert den Tag bei guter Gesundheit. Täglich arbeitet Wilhelm Mücher in seiner Landwirtschaft. "Die Hühner sind mein Hobby", sagte Frau Mücher, die noch täglich ihre Hausarbeit verrichtet. Zwei Pflegekinder hat das Ehepaar großgezogen. Mit Bekannten und Verwandten feiert das Jubelpaar den goldenen Hochzeitstag in der Schützenhalle zu Weschede. Ein Glückwunschschreiben übermittelte auch Alt-Erzbischof Kardinal Loenz Jaeger.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 270 vom 21./22.11.1973.

22.11.1973 Jugend im Konflikt ist Thema für die Eltern

In Verbindung mit einer Elternversammlung fand in der St.-Ursula-Schule die Jahresversammlung des Vereins der Freunde und Förderer der St.-Ursula-Schule statt. Der bisherige Vorstand mit Vorsitzenden Dr. Wiemer, Schriftführer Berthold Krieg und Schatzmeister Franz Rüenauver wurde einstimmig wiedergewählt.

Mit großer Aufmerksamkeit folgten Eltern und Lehrer dem Vortrag von W. Andreas, von der Kreisberufsschule Bigge-Olsberg, der zu dem Themna "Jugend im Konflikt" Stellung nahm. Der Redner zeichnete die Problematik im Spannungsfeld der Generationen und machte deutlich, daß es besonders wichtig sei, den Menschen in seiner Ganzheit zu sehen. Für die Erziehung bedeutet das, daß sie dem Kinde und dem Jugendlichen eine den ganzen Menschen betreffende Zielvorstellung zu vermitteln habe und die Bereitschaft zum Verzicht fördern müsse. In der anschließenden Diskussion wurde darauf hingewiesen, daß die Jugendlichen heute einer Fülle verschiedener Einflüsse ausgesetzt sind und stärker als das Wort, die Strahlungskraft der Persönlichkeit den Heranwachsenden überzeugen könne. Wichtig war die Aussage, daß die Ängste des Kindes nicht beseitigt werden, falls sie die verbietende oder strafende Strenge der Eltern nicht mehr kennenlernen, daß eben andere Ängste ihnen dann zu schaffen machen (nach Anna Freud).

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 270 vom 21./22.11.1973.

23.11.1973 Madrigalchor ist Gastgeber eines kleinen Konzertes

Ein "Kleines Konzert" veranstaltet der Madrigalchor Attendorn am Samstag, 24. November. Um vor allem Eltern und Kindern den Besuch zu ermöglichen, wurde der Beginn in der Aula des Städtischen Gymnasiums auf 16 Uhr festgelegt.

Das Programm enthält im vokalen Teil u. a. Volksliedsätze (Lieder aus dem Tageskreis) und gesellige Chormusik verschiedener Stilepochen. Zu nennen sind beispielsweise "Drei schöne Dinge fein" von Daniel Friederici und zwei Tanzlieder von Béla Bartók. Den Abschluss bilden die geistlichen Kompositionen von Palestrina, Johann Sebastian Bach und Hugo Distler. Solist ist der in Attendorn schon bekannte Karl Roosen, Querflöte. Neben Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Georg Friedrich Händel für Flöte und Klavier spielt er "Syrinx" von Claude Debussy und "Danse le la chévre" (Ziegentanz) von Artur Honegger für Flöte solo.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 271 vom 23.11.1973.

24.11.1973 Pinguinladen eröffnet

Eröffnet wurde am gestrigen Freitag in Attendorn "Am kleinen Graben" der Pinguin-Markt. Nach umfangreichen Bauarbeiten im Hause Isphording stehen nunmehr 306 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung. Das Angebot umfasst 2.800 Artikel des täglichen Bedarfs. Besonderen Wert wurde bei der Einrichtung auf die Spezialabteilungen der Frischartikel Fleisch, Wurst, Obst, Gemüse und Molkereiprodukte gelegt. Für sie stehen jeweils die erforderlichen Kühlhäuser zur Verfügung. Georg Kramm ist Filialleiter des Selbstbedienungsgeschäftes. Damit eröffnet die Firma "Reika" in diesem Jahr das sechste Geschäft unter dem Namen "Pinguin".

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 272 vom 24.11.1973.

25.11.1973 Gründung der KJG vor 20 Jahren

1953 wurde die KJG Attendorn gegründet. Gisbert Schulte und Hildegard Schneider haben eine gute Aufbauarbeit geleistet. Die KJG Attendorn zählt heute 10 Jugendgruppen. Anlässlich eines Elternabends, der am Mittwoch in der Attendorner Stadthalle durchgeführt wurde, konnte Vikar Holterhoff eine große Anzahl Gäste begrüßen. "Der Jugend wird häufig der Vorwurf gemacht, keine Ideale zu haben", sagt Vikar Holterhoff und wies darauf hin, dass die KJG Attendorn regelmäßig einen Krankenhausrundfunk durchführt.

Die Gruppenleiter hatten ein neunzehn Punkte umfassendes Programm vorbereitet, zu dem die Mütter der Jugendlichen mit einem Luftballon-Wettblasen ihren Beitrag leisteten und die Väter Gelegenheit hatten, beim Kaugummi-Wettkauen ihr Können unter Beweis zu stellen. Der Zeit angepasst war das Kerzenspiel, wobei demonstriert wurde, wie Energie zu sparen ist. Viel Beifall erntete die pfiffige Schulklasse und die Modenschau mit internationaler Besetzung: Holländer, Schotten, Kosacken, Cowboys gaben sich auf der Bühne ein Stelldichein. Durch das Programm, in dessen Mittelpunkt der 50 Minuten dauernde Film vom Zeltlager mit 105 Kindern dieses Jahres in Niederfischbach stand, führte Friedhelm Hoffmann. 17 Stullen waren damals im Zeltlager der Rekord, bei der Schlacht am "kalten Büfett".

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 272 vom 24.11.1973.

26.11.1973 Sonntagsfahrverbot in Deutschland

"Sprit ist Luxus - wir fahren trotzdem." Dieses Transparent schmückte der Kutschen-Konvoi, der sich gestern Mittag über die Kölner Straße in Attendorn bewegte. Doch Fortbewegung mittels Hafer-PS war die Ausnahme. Mit der Blech-Kutsche durfte nicht gefahren werden. So blieb man halt daheim. Gegen 18 Uhr zog gestern die Polizei eine erste Bilanz. Ergebnis: In keinem einzigen Fall war ein kontrollierter PKW-Fahrer nicht im Besitz einer Ausnahmegenehmigung. Die Bestimmungen des Sonntagsfahrverbots wurden im Kreis Olpe also voll eingehalten. Die Straßen waren wie leergefegt. In der Nachbarschaft der Bundesautobahn beobachteten die Anwohner ein Phänomen, das sonst nur am Heiligabend wahrzunehmen ist: Die Geräusch-Kulisse der Sauerlandlinie - sonst nonstop vorhanden, war abgeschaltet.

Der Polizei in Olpe war gestern auch nichts bekannt von Verkehrsunfällen auf heimischen Straßen. Rege besucht waren die Vorabendmessen am Samstag, und rege genutzt wurde auch die in allen vier Krankenhäusern bestehende Möglichkeit, den sonntäglichen Besuch im Krankenzimmer bereits auf den Samstag vorzulegen.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 273 vom 26.11.1973.

27.11.1973 Weihnachtsverlosung des Attendorner Einzelhandels

Wer wird demnächst den neuen VW-Passat steuern, der zur Zeit vor dem Attendorner Rathaus aufgebockt ist und sich bewundern lässt? Antwort auf diese Frage gibt es am 15. Dezember um 17 Uhr. Das Automobil ist erster Preis der Weihnachtsverlosung des Attendorner Einzelhandels, als 2. Preis ist ein Farbfernseher und als 3. Preis eine Reise nach Wahl im Wert von 1.000 Mark zu gewinnen. Lose gibt es kostenlos in den Einzelhandelsgeschäften. In der vorweihnachtlichen Zeit ist auch ein Weihnachtsmarkt mit etlichen Verkaufsständen und Kasperle-Vorführungen und einer Kinder-Eisenbahn vor dem Kreisheimatmuseum geplant.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 274 vom 27.11.1974.

28.11.1973 Attraktiv ist's im Kasten

Nicht nur dicke Mauern und eisernes Studium sind im Attendorner Konvikt, das scherzhaft gern "Kasten" genannt wird, das "A und O". Im Kasten ist es attraktiv, so wenigstens kommentierte ein Schüler beim ersten Pop- oder Beatkonzert der hauseigenen "College-Band" in der Konvikt-Aula. Für fast drei Stunden lauschten 130 Schülerinnen und Schüler, darunter auch die Mädchen des Ursulinenklosters, den Rhythmen. Präses Norbert Vollmer: "Die Nacgfrage an unserem Haus ist groß."

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 275 vom 28.11.1973.

29.11.1973 Das Sauerland macht's möglich

Der jetzt in Meschede gegründete Aktionsstab von jeweils drei Fremdenverkehrsexperten aus den Kreisen Arnsberg, Brilon, Meschede und Olpe tagte bereits zum ersten Mal am Dienstag abend in Fredeburg. Man einigte sich auf ein ganzes Bündel an Maßnahmen:

- Eine Zeitungsbeilage soll im Ruhrgebiet informieren, wie und zu welchen Preisen die einzelnen Wintersportgebiete hierzulande mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind;

- Presse, Funk und Fernsehen sollen die groß angelegten Werbeaktionen unterstützen;

- Verhandlungen werden mit den Landesbehörden, der Bundesbahn-Direktion und den privaten Verkehrsunternehmern geführt;

- beantragt wird bei den zuständigen Gremien der Sauerlandkreise eine finanzielle Unterstützung der Maßnahme.

Der Aktionsstab war sich darüber hinaus einig, dass sich angesichts der bestehenden Notsituation im Fremdenverkehrsgewerbe Dringlichkeitsentscheidungen nicht vermeiden lassen werden. Bereits am nächsten Montag kommt man wieder zusammen. Trotz Fahrverboten heißt jedoch die Parole: "Das Sauerland macht's möglich."

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 276 vom 29.11.1973.

30.11.1973 Ohnsorg-Aufführung in der Attendorner Stadthalle

Jung und Alt standen sich auf der Bühne gegenüber, trugen Verwicklungen aus, setzten Durcheinandergeratenes wieder gerade und feierten am Schluß, wie konnte es auch nicht anders sein, das "große Happyend". Und so kennt man sie halt vom Bildschirm, jenes Volkstheater-Ensemble aus Hamburg an der den Großen Bleichen, das sich - nach seinem Gründer - Ohnsorg-Theater nennt. 1.200 begeisterte Zuschauer jubelten diesem Theater am Mittwoch in der ausverkauften Attendorner Stadthalle zu, als im Rahmen einer Tournee das Lustspiel "Die zwei Engel" mit Heidi Kabel in der Hauptrolle über die Bühne lief.

Was der Verkehrsverein und die Stadt schon lange geplant hatten, war also Wirklichkeit geworden. Der Erfolg blieb nicht aus. "Trude Engel" alias Heidi Kabel und zugleich "Frau Konsul Brinkmann" in einer Person wollte ihre Tochter Bessie (Heidi Mahler) unter die Haube bringen. Für viel Bühnen-Spektakulum sorgten dabei der gutmütige Kolonialwarenhändler Willy Schünzel (Werner Riepel), der junge Verehrer Klaus Mönkeberg (Jürgen Pooch) und nicht zuletzt Dr. Schäfer (Hanno Thurau).

Übrigens: Pro Auftritt kassiert die Zugnummer des Ensembles, Heidi Kabel, 1.200 Mark. Das bekommt der Kuli nicht.

In der Pause unterhielt sich unser Giba-Redaktionsmitglied mit Heidi Kabel: Hier das Interview:

Frage: Sie sind zum erstenmal mit dem Ohnsorg-Theater auf Torunee. Wieviel Vorstellungen haben sie bisher gegeben, wann ist Tournee-Ende?

Antwort: Es begann am 12. August und endet jetzt am 4. Dezember in Hamburg. Wir haben über 120mal in großen und kleinen Städten gastiert.

Frage: Kann man schon jetzt von einem Erfolg sprechen?

Antwort: Ja, ich glaube schon. Man selbst erzählt das ja nicht so gern, aber wir hatten fast durchschnittlich nur ausverkaufte Häuser, was man leider von allen Tourneen nicht sagen kann.

Frage: Glauben Sie, daß diese Tournee vielleicht einen noch größeren Erfolg gehabt hätte, wenn der vom Ohnsorg-Theater ausgeschiedene Henry Vahl mit von der Partie gewesen wäre?

Antwort: Das glaub ich nicht, denn mehr wie ausverkauft geht wohl nicht. Man kann die Leute ja nicht aufeinander setzen.

Frage: Was kommt nach der Ära von Volkstheater-Schauspielern wie Heidi Kabel oder Willi Millowitsch?

Antwort: Das wird immer weiter gehn. Wenn wir mal nicht mehr sind, dann werden andere kommen, die dann genauso beliebt sind. Wir haben ja guten Nachwuchs genug.

Frage: Gerade im Sauerland hat auch jetzt der Winter seinen Einzug gehalten. Lieben sie den Schnee und die Berge?

Antwort: Wenn ich ein schönes, warmes Zuhause habe, dann lieb ich ihn sehr. Ich laufe gern im Schnee rum, aber es muß dann, wenn ich zurückkomme, auch wieder warm sein. Und das ist ja so'n bißchen in Frage gestellt, jetzt währen der Ölkrise ...

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 277 vom 30.11.1973.

01.12.1973 Goldene Hochzeit in Biekhofen

Das Fest der goldenen Hochzeit feiern am heutigen Samstag im elterlichen Hof in Biekhofen (Gasthof Luke) die Eheleute Josef Luke und Ehefrau Anna geborene Höffer. Der rüstige Jubilar war lange Jahre beim Gerlinger Walzwerk beschäftigt. Auch heute verrichtet er noch Haus- und Gartenarbeiten. Beide sind 75 Jahre alt. Der Spielmannszug des Schützenvereins wird das Goldpaar heute mit einem Ständchen ehren.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 278 vom 01.12.1973.

02.12.1973 Brot für 10.000 Mark

Polizeimeister i. R. Eduard Kramer (79) und Ehefrau Elisabeth geborene Frohwein (70), Birkenfeld 20, Neu-Listernohl, feiern am heutigen Samstag das Fest der Goldenen Hochzeit. Der Jubilar wurde in Niedersessmar geboren, seine Frau erblickte im alten Listernohl das Licht der Welt. Getraut wurde das Paar während der Inflation in Freudenberg. Noch heute erinnern sich beide daran, daß sie das erste Brot zum Preis von 10.000 Mark erworben haben. Ein Sohn ist im Weltkrieg gefallen. Zwei Kinder und vier Enkel werden heute in der Reihe der Gratulanten stehen.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 278 vom 01.12.1973.

03.12.1973 Attendorn schlägt Hemer 4:2

Im Vorjahr hatte es gegen den gleichen Gegner auf eigenem Platz eine böse Überraschung gegeben, als man beide Punkte verlor. In fast knietiefem Schnee pfiff Schiedsrichter Uphoff aus Niederschelden dennoch die Partie an der Kölner Straße an. Beide Vereine wussten genau, daß nur ein weiträumiges halbhohes Spiel zum Erfolg führen würde. Wegen des verkaufsoffenen Sonntags konnte zudem Hormes, der in einem Attendorner Kaufhaus tätig ist, nur eine Halbzeit spielen. Für ihn kam dann Speich in die Mannschaft. Es schien zunächst so, als ob sich die Gäste durchsetzen könnten, denn in der 13. Minute hieß es nach einem Missverständnis zwischen Torwart Ochel und Dieter Hundt 0:1. Attendorn spielte dann aber zielstrebig und man sah bald den Erfolg. Manfred Klein erzielte den Ausgleich in der 31. Minute aus 18 m mit einem Schuss aus vollem Lauf. So blieb es bis zur Pause. Nach dem Seitenwechsel sollte die große Zeit von Bernd Klein kommen. Er erzielte nacheinander in einer Halbzeit 3 Treffer, also einen echten Hattrick. In der 56. Minute das 2:1, in der 67. Minute nach Alleingang flach in die kurze Ecke, als alles mit einer Flanke gerechnet hatte und in der 78. Minute aus einem Gedränge heraus. Erst in der 82. Minute konnten die Gäste ebenfalls aus einem Gewühl heraus noch ein Tor aufholen, doch am klaren und verdienten Attendorner Sieg nichts mehr ändern. Attendorns Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 279 vom 03.12.1973.

04.12.1973 Stadt sagt Ursulinen Unterstützung zu

Um ein Dutzend Klassen und die erforderlichen Neben- und Verwaltungsräume erweitern möchte die St.-Ursula-Schule in Attendorn. Kalkulierte Kosten (ohne Einrichtung): 3,475 Millionen Mark. Mit dem Projekt soll die vor allem im Realschulbereich aufgetretene Raumnot abgebaut werden. Im Rat der Stadt gab es am Montagabend nach einer kontrovers auf beachtlichem Niveau geführten Diskussion eine namentliche Abstimmung. Ihr Ergebnis: 17 Stimmen für und 10 gegen das Beschlußkonzept des Hauptausschusses. Bürgermeister Hammer registrierte ferner eine Enthaltung.

Der Beschlußvorschlag vermerkt unter anderem Übereinstimmung des Bauvorhabens mit der Schulentwicklungsplanung der Stadt, enthält die Zusage einer Förderung entsprechend der (vom Kreis) erarbeiteten Richtlinien und darüber hinaus die Betonung der besonderen Situation der Ursulinen Rechnung zu tragen, das aber auch von der bischöflichen Behörde in Paderborn zu erwarten.

Die "besondere Situation" sah Stadtdirektor Sperling vor allem darin gegeben, daß im Gegensatz zu den in Olpe geplanten Maßnahmen der Franziskanerinnen und des Klosters Maria Königin in Altenhundem die Attendorner Ursulinen nicht auf Leistungen des Ordens zurückgreifen können. Sie sind deshalb nicht in der Lage, einen 25prozentigen Eigenanteil, der ihnen von den Förderungsrichtlinien (50 Prozent Kreis, 25 Prozent Standort- und Einzugsgemeinden) zugewiesen wird, aufzubringen. Sperling: Es geht um diesen ungedeckten Fehlbetrag von 25 Prozent; die Stadt soll zusammen mit dem Generalvikariat diesen Anteil (zusätzlich) übernehmen.

Stadtverordneter Klosner (FdU) betonte die Mitverantwortlichkeit auch gegenüber der St.-Ursula-Schule, bewertete aber als "unzumutbar", was im Augenblick verlangt werde. Zu den beiden Viertel-Anteilen sah er weitere Kosten durch die Einrichtung, aus der Differenz der anerkannten und der tatsächlichen Baukosten, aus der Zwischenfinanzierung und den Folgekosten - z.B. Turnhalle - in erheblicher Weise auf die Stadt zukommen. Ihm schien es wesentlich, daß auch dafür das Generalvikariat Verantwortung übernimmt und "sich nicht mit einem nochmaligen Zuschuss aus dem Geschäft schleicht". Sein Fraktionskollege Maiworm nannte eine Zahl von 8,6 Millionen als Belastung für den Stadtsäckel. Der Verwaltungschef schränkte ein: Nur unter der Prämisse einer totalen Übernahme durch die Stadt.

Für die SPD meldeten Frau Hüsing, Groß und Höffer Bedenken an. Sie erhoben aber den Vorwurf, daß die Ursulinen entgegen ihrer ursprünglichen Absicht den Bau der Schule auf ihrem eigenen Grundstück anvisierten und dadurch das ursprüngliche Konzept eines Schulzentrums im Schwalbenohl "zu einem Torso degradiert" worden sei. Fazit der SPD: Sie hält aus einer Fülle ungeklärter Fragen "den Bau dieser Schule für ein finanzielles Abenteuer".

Für die CDU-Fraktion warnte Dr. Heller vor einer finanziellen Betrachtung, die "so tut, als wären wir Bauträger". Die Stadt hat allen Grund, dankbar dafür zu sein, daß ein anderer das Risiko übernommen habe. Er erinnerte an folgende Erfahrung: Durch Maßnahmen freier Träger werden die Gemeinden in der Regel entlastet.

Den Ursulinen bekundete er mit Nachdruck "Dank für uneigennützige schulische Betätigung". Auch die CDU-Fraktion wolle keinen Freibrief für jedes finanzielle Risiko ausstellen, doch war es für den Stadtverordneten klar, daß "wir uns hier in besonderer Weise engagieren müssen". Das Projekt sei seit drei Jahren in der Überlegung. Dr. Heller: "Es verträgt keine weitere Verzögerung mehr".

Er forderte möglichst rasch Verhandlungen mit der bischöflichen Behörde und meinte - mit einem Seitenblick auf die ins Gespräch gebrachte Summe von 8,6 Millionen Mark sinngemäß: Sicherlich kommen relativ hohe Summen zusammen, doch muß man die Gegenrechnung anstellen und wird dann zu der Feststellung kommen, daß nach Lage der Dinge nicht damit zu rechnen ist, daß der Schulbau entscheidend billiger wird.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 281 vom 05.12.1973.

05.12.1973 Ehrennadeln vom Fußballverband

Im Sportclub Neu-Listernohl wurden sieben Mitglieder mit der goldenen bzw. silbernen Ehrennadel des Westfälischen Fußballbundes ausgezeichnet. Kreisvorsitzender Leo Stickeler und der Vorsitzende des SC Dr. Wagner würdigten die Verdienste der Sportler, die in den schweren Nachkriegsjahren viel Idealismus bewiesen haben. Mit der goldenen Ehrennadel wurden für 25jährige Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet: Edmund Breidebach und Günther Schmidt. Die silberne Nadel erhielten: Hans Bauer, Josef Rinscheid, Manfred Stahl, Hubertus Schulte.

Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 281 vom 05.12.1973.

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