Historisches Tagebuch
Was passierte wann und wo in Attendorn? Mit dem Historischen Tagebuch möchten wir Sie teilhaben lassen an den vielen kleinen, aber auch einschneidenden Ereignissen der Vergangenheit.
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Es wurden 4678 Einträge gefunden17.10.1973 Landrat schwer verletzt
Schwer verletzt wurde Landrat Horst Limper, als er gestern auf der Landstraße in Mecklinghausen auf nasser Fahrbahn mit einem Linienbus zusammenstieß. Der Verletzte wurde ins Attendorner Krankenhaus gebracht.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 241 vom 17.10.1973.
18.10.1973 Pavillon für das Gymnasium
Eine gute Stunde dauerte am Dienstagnachmittag die Montage des neuen Schulpavillons, in dem künftig zwei Gymnasiastenklassen mit jeweils 40 Schülern Platz finden werden. In fünf Tagen sollen die Räume bezugsfertig sein. Sie werden mit neuem Mobiliar ausgestattet.
Die an dieser Stelle zwischen dem Verwaltungsgebäude der Stadt am Westwall und an der Turnhalle des Gymnasiums stehenden hundertjährigen Kastanien sind noch einmal davongekommen. Nur ein paar Mini-Äste wurden geknickt. Die knorrigen Stämme standen im Wege, so daß zunächst auch der Gedanke aufkam, mit der Axt Lücken in die Baumreihe zu schlagen. Dagegen aber kamen Einwände, die bei der Verwaltung auch aufgegriffen wurden. Ein Lösungsvorschlag hieß: Einsatz eines Hubschraubers der amerikanischen Streitkräfte. Er sollte die zwischen drei und fünf Tonnen schweren Einzelzellen des Pavillons auf ihren Platz hieven. Diese Überlegung ließ sich aber nicht realisieren.
Jetzt jonglierte ein hydraulischer Spezialbagger die sperrigen Fertigbauteile präzise durch die Lücken. Um diesem Kran einen festen Untergrund zu schaffen, mußte hinter dem Verwaltungsgebäude Mutterboden abgefahren und 60 t Schotter herangeschafft werden.
Der Pavillon stand bisher in Neu-Listernohl, wurde dort aber jetzt nicht mehr benötigt. Jetzt soll er in Attendorn das Raumdefizit mindern helfen. Das Gymnasium hat mit 618 Schülern zur Zeit eine Rekordziffer. Selbst in der Bücherei wird unterrichtet.
Die an dieser Stelle zwischen dem Verwaltungsgebäude der Stadt am Westwall und an der Turnhalle des Gymnasiums stehenden hundertjährigen Kastanien sind noch einmal davongekommen. Nur ein paar Mini-Äste wurden geknickt. Die knorrigen Stämme standen im Wege, so daß zunächst auch der Gedanke aufkam, mit der Axt Lücken in die Baumreihe zu schlagen. Dagegen aber kamen Einwände, die bei der Verwaltung auch aufgegriffen wurden. Ein Lösungsvorschlag hieß: Einsatz eines Hubschraubers der amerikanischen Streitkräfte. Er sollte die zwischen drei und fünf Tonnen schweren Einzelzellen des Pavillons auf ihren Platz hieven. Diese Überlegung ließ sich aber nicht realisieren.
Jetzt jonglierte ein hydraulischer Spezialbagger die sperrigen Fertigbauteile präzise durch die Lücken. Um diesem Kran einen festen Untergrund zu schaffen, mußte hinter dem Verwaltungsgebäude Mutterboden abgefahren und 60 t Schotter herangeschafft werden.
Der Pavillon stand bisher in Neu-Listernohl, wurde dort aber jetzt nicht mehr benötigt. Jetzt soll er in Attendorn das Raumdefizit mindern helfen. Das Gymnasium hat mit 618 Schülern zur Zeit eine Rekordziffer. Selbst in der Bücherei wird unterrichtet.
Stadtarchiv Attendorn, Zeituzngssammlung, Westfalenpost Nr. 242 vom 18.10.1973.
19.10.1973 Ältere Mitbürger sehen Lichtbilder
Die katholische Frauengemeinschaft Neu-Listernohl hat die älteren Mitbürger zu einer gemütlichen Kaffeestunde am Sonntag, 21. Oktober, um 15.00 Uhr in den Gemeindesaal eingeladen.
Pastor Müller zeigt Dias aus dem Leben der Pfarrgemeinde. Ferner wird ein Tonfilm von der Entstehung der Friedenskirche von H. Steinemann gezeigt. Die Sänger vom MGV "Liederkranz" Neu-Listernohl singen dazu einige Lieder.
Pastor Müller zeigt Dias aus dem Leben der Pfarrgemeinde. Ferner wird ein Tonfilm von der Entstehung der Friedenskirche von H. Steinemann gezeigt. Die Sänger vom MGV "Liederkranz" Neu-Listernohl singen dazu einige Lieder.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 243 vom 19.10.1973.
20.10.1973 Siegerehrung
Dr. Arnold Ebert vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Düsseldorf sprach von einem "Stück aktiver Umweltpolitik". Der Staatssekretär vertrat gestern in der mit 2.000 Chrysanthemen, mit herbstlich-goldenem Eichenlaub und Nadelholz geschmückten Attendorner Stadthalle Minister Diether Deneke bei der Siegerehrung zum Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Geehrt wurden 41 Gemeinden und Ortschaften aus dem Landesteil Westfalen-Lippe. Sie hatten sich qualifiziert im Wettstreit auf Landesebene. Der Staatssekretär nannte Zahlen: Im Lande Nordrhein-Westfalen haben 830 Ortschaften mitgemacht. Das sind 26 mehr als vor zwei Jahren, und das ist auch ein neuer Rekord. Im Landesteil Rheinland wurden 36 Gold-, Silber- und Bronzeplaketten vergeben. Für ihn erfolgt die Ehrung im November in der Bonner Beethovenhalle. Es war der siebte Wettbewerb dieser Art.
Aus dem Attendorner Stadtgebiet erhielt das Dorf Neu-Listernohl die Silbermedaille.
Aus dem Attendorner Stadtgebiet erhielt das Dorf Neu-Listernohl die Silbermedaille.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 244 vom 20.10.1973.
21.10.1973 Viehdiebe in Nierhof
Wieder einmal wird ein dreister Viehdiebstahl gemeldet: Am Freitag, in der Zeit von 10 bis 22 Uhr, so teilte die Kripo gestern mit, wurden von einer Weide in der Nähe des Gutes Nierhof bei Attendorn vier Rinder und zwei Bullen gestohlen. Die Viehdiebe konnten unbeobachtet ihre Beute abtransportieren. Die Bevölkerung wird zur Mitfahndung aufgefordert. Sachdienliche Hinweise über den Verbleib der Tiere und über die Täter nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. Sie werden auf Wunsch vertraulich behandelt.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 245 vom 22.10.1973.
22.10.1973 Ball der Könige und Konzert der Polizei in der Stadthalle
Die Schützengesellschaft 1410 veranstaltet am Freitag, 26. Oktober, 20 Uhr, in der Stadthalle ein Schützenkonzert mit großem Königsball. Dazu haben die Mitglieder mit ihren Damen freien Eintritt. Eingeladen sind sämtliche Königspaare mit ihren Vorständen aus dem neuen Stadtgebiet Attendorn. Es konzertiert das Musikkorps der Schutzpolizei Dortmund unter Leitung von Polizeikommissar Horst Kießling. Im Anschluß an das Konzert spielt das Musikkorps in zwei Besetzungen zum Tanz für jung und alt. Wie in der alten Schützenhalle das beliebte Herbstkonzert soll auch diese Veranstaltung eine feste Einrichtung im Vereinsleben der Gesellschaft werden.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 245 vom 22.10.1973.
23.10.1973 Neuer Leiter für die Deutsche Bank in Attendorn
Rötger Heuel (35) wurde zum neuen Leiter der Deutsche Bank AG Filiale Attendorn ernannt. Er tritt die Nachfolge von Wolfgang Schulte an, der - wie wir bereits berichteten - in die Direktion der Filiale Olpe berufen wurde. Rötger Heuel war bisher bereits bei der Deutschen Bank in leitender Funktion tätig. Er hatte wesentlichen Anteil am Aufbau einer Filiale in Plettenberg.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 246 vom 23.10.1973.
24.10.1973 Kardinal Jaeger und sein kritisches Gespräch mit Arbeitnehmern
"Immer und überall da zu sein, wo Unrecht geschieht". Auf diese Formel brachte Lorenz Kardinal Jaeger die Position der Kirche zum Bereich der modernen Arbeitswelt. Wenn dort die Entfaltung des Menschen und seiner Familie behindert ist, hält er unmittelbare Hilfe und Einwirkung für geboten. Das wünschenswerte Ziel der Weiterentwicklung des "sehr verbesserungsfähigen Wirtschaftssystems" aber möchte er langfristig und mit dem Einsatz wissenschaftlicher Erkenntnisse angegangen wissen. Der Kardinal: "Dazu braucht es mehr, als wir einfache Menschen zu tun vermögen." Zur Mitwirkung an diesem Prozeß der Gesamtlage mahnte er die katholischen Standesorganisationen: Darin müßten sie ihre eigentliche Aufgabe sehen.
Lorenz Kardinal Jaeger sprach mit Betriebsräten, Gewerkschaftlern, Arbeitnehmern und den Vertretern verschiedener in der Arbeits- und Berufswelt angesiedelter katholischer Verbände sowie einer Reihe von Geistlichen. Veranstalter war die katholische Betriebsseelsorge, für die Bezirksreferent Rudi Wurm sowie Diözesanreferent Pfarrer Kümhoff am Vorstandstisch zusammen mit Bezirksdekan Utsch und Dechant Kurze Platz genommen hatten. Der hochbetagte Kirchenmann und Olper Ehrenbürger weilt bekanntlich zur Firmungsreise in seiner Heimat.
Rudi Wurm skizzierte eingangs die Aktivitäten der Betriebsseelsorge. In Kreuztal trifft sich im mehrmonatigen Abstand ein Kreis aus Betriebsräten, Sekretären, Vertretern von KAB, CAJ und Kolping zum Gespräch mit Geistlichen. Daß im Olper Land der Kontakt zwischen Kirche und Arbeitswelt bei einem ebenso gewichtigen wie spektakulären Vorgang bereits die Sinne der Arbeitsnehmer funktioniert hat, daran erinnerte DGB-Vorsitzender Kleinberg mit dem Rückblick auf Hoesch. Bekanntlich wurde dort eine Stillegung verhindert und eine andere Fertigung mit neuen Arbeitsplätzen aufgebaut. Dort gab es damals bei demonstrativem Protest auch Geistliche zu sehen und zu hören.
Und hier ein Blick auf das Paket der Fragen, Meinungen und Antworten während der Diskussion. Da wurde die Bereitschaft vieler Kleriker zum Gespräch mit dem Betriebsrat vermißt, dort die Meinung laut, daß von der Kirche "die Entchristlichung in den Betrieben nicht wichtig genommen" (Franz Tump) werde. Paul Holweg wünschte sich für die Betriebsseelsorge mehr Beteiligung und Beachtung am öffentlichen Gespräch. Ludwig Schulte wollte wissen, ob Betriebsseelsorge auch in Richtung Arbeitgeber zielt und warum von der Amtskirche nicht das erhebliche Sozialgefälle Arbeitgeber/Arbeitnehmer deutlicher "angeprangert" werde. Caritas-Geschäftsführer Hafenbradl sah bei Arbeitnehmern wachsendes Interesse auch an theologischen Fragen. Willi Frese zitierte Stimmen aus dem Betrieb: War in der Kirche so viel Bautätigkeit erforderlich, wenn anderswo noch Hunger herrscht?
Bernhard Knobel sah in der Solidarität einer Form moderner Nächstenliebe. Abbau von Ängsten und mehr geistige Unterstützung der Arbeitnehmer bei Wahrnehmung ihrer Rechte - das schienen ihm durchaus zeitgemäße Predigt-Intentionen sein zu können. Jugendsekretär Greven regte zum 1. Mai ein Hirtenwort an, in dem betrieblich-gewerkschaftliche Tätigkeit von Jugendvertretern gegen Druck und handfeste wirtschaftliche Benachteiligung nach altersbedingtem Abschluß ihrer Aufgabe in Schutz genommen werde. Pater Hgrebe, Bezirkskaplan der christlichen Arbeiterjugend, vermisste bei vielen Geistlichen die Bereitschaft, die Arbeiterjugend ebenso ernst zu nehmen wie z. B. "Heliand" oder Studenten.
Lorenz Kardinal Jaeger sagte eindeutig "nein" zu der Anregung, Geistlichen den Zutritt ins Parlament und dortige Mitwirkung zu gestatten. Er verteidigte den Kirchbau (318 Kirchen waren total zerstört) als Beitrag zur Vollbeschäftigung ebenso wie zur landwirtschaftlichen Gestaltung und zur kulturellen Verpflichtung. Er hielt den Kirchbau für bedeutsam auch für die innere Haltung der Bevölkerung. Mehr als für Bauten gebe die Diözese für die dritte Welt aus.
"Solidarität ja", meinte der Kardinal: "Aber immer in dem Wissen, daß es um eine gerechte Sache geht." Er verurteilte eine Haltung, die das Profitinteresse höher einstuft als die Beschäftigung des Menschen, und glaubt, "daß kapitalistische Fehlentwicklungen, die wir mit uns schleppen, dringend abgestellt werden müssen." Im übrigen aber formulierte er zurückhaltend, wenn z. B. die Gewinnmarge der Unternehmer oder andere Betriebs- und volkswirtschaftliche Fragen tangiert wurden. Er gab nicht die Antwort, die man hier vielleicht gern gehört hätte auf Fragen, zu denen sozialpolitische Theoretiker gerade auch aus dem kirchlichen Raum bereits wesentlich engagierter Stellung bezogen haben. Doch Distanz zu den Details des Tagesstreits und der Gruppeninteressen steht dem Inhaber des Bischofsamtes wohl an.
Lorenz Kardinal Jaeger sprach mit Betriebsräten, Gewerkschaftlern, Arbeitnehmern und den Vertretern verschiedener in der Arbeits- und Berufswelt angesiedelter katholischer Verbände sowie einer Reihe von Geistlichen. Veranstalter war die katholische Betriebsseelsorge, für die Bezirksreferent Rudi Wurm sowie Diözesanreferent Pfarrer Kümhoff am Vorstandstisch zusammen mit Bezirksdekan Utsch und Dechant Kurze Platz genommen hatten. Der hochbetagte Kirchenmann und Olper Ehrenbürger weilt bekanntlich zur Firmungsreise in seiner Heimat.
Rudi Wurm skizzierte eingangs die Aktivitäten der Betriebsseelsorge. In Kreuztal trifft sich im mehrmonatigen Abstand ein Kreis aus Betriebsräten, Sekretären, Vertretern von KAB, CAJ und Kolping zum Gespräch mit Geistlichen. Daß im Olper Land der Kontakt zwischen Kirche und Arbeitswelt bei einem ebenso gewichtigen wie spektakulären Vorgang bereits die Sinne der Arbeitsnehmer funktioniert hat, daran erinnerte DGB-Vorsitzender Kleinberg mit dem Rückblick auf Hoesch. Bekanntlich wurde dort eine Stillegung verhindert und eine andere Fertigung mit neuen Arbeitsplätzen aufgebaut. Dort gab es damals bei demonstrativem Protest auch Geistliche zu sehen und zu hören.
Und hier ein Blick auf das Paket der Fragen, Meinungen und Antworten während der Diskussion. Da wurde die Bereitschaft vieler Kleriker zum Gespräch mit dem Betriebsrat vermißt, dort die Meinung laut, daß von der Kirche "die Entchristlichung in den Betrieben nicht wichtig genommen" (Franz Tump) werde. Paul Holweg wünschte sich für die Betriebsseelsorge mehr Beteiligung und Beachtung am öffentlichen Gespräch. Ludwig Schulte wollte wissen, ob Betriebsseelsorge auch in Richtung Arbeitgeber zielt und warum von der Amtskirche nicht das erhebliche Sozialgefälle Arbeitgeber/Arbeitnehmer deutlicher "angeprangert" werde. Caritas-Geschäftsführer Hafenbradl sah bei Arbeitnehmern wachsendes Interesse auch an theologischen Fragen. Willi Frese zitierte Stimmen aus dem Betrieb: War in der Kirche so viel Bautätigkeit erforderlich, wenn anderswo noch Hunger herrscht?
Bernhard Knobel sah in der Solidarität einer Form moderner Nächstenliebe. Abbau von Ängsten und mehr geistige Unterstützung der Arbeitnehmer bei Wahrnehmung ihrer Rechte - das schienen ihm durchaus zeitgemäße Predigt-Intentionen sein zu können. Jugendsekretär Greven regte zum 1. Mai ein Hirtenwort an, in dem betrieblich-gewerkschaftliche Tätigkeit von Jugendvertretern gegen Druck und handfeste wirtschaftliche Benachteiligung nach altersbedingtem Abschluß ihrer Aufgabe in Schutz genommen werde. Pater Hgrebe, Bezirkskaplan der christlichen Arbeiterjugend, vermisste bei vielen Geistlichen die Bereitschaft, die Arbeiterjugend ebenso ernst zu nehmen wie z. B. "Heliand" oder Studenten.
Lorenz Kardinal Jaeger sagte eindeutig "nein" zu der Anregung, Geistlichen den Zutritt ins Parlament und dortige Mitwirkung zu gestatten. Er verteidigte den Kirchbau (318 Kirchen waren total zerstört) als Beitrag zur Vollbeschäftigung ebenso wie zur landwirtschaftlichen Gestaltung und zur kulturellen Verpflichtung. Er hielt den Kirchbau für bedeutsam auch für die innere Haltung der Bevölkerung. Mehr als für Bauten gebe die Diözese für die dritte Welt aus.
"Solidarität ja", meinte der Kardinal: "Aber immer in dem Wissen, daß es um eine gerechte Sache geht." Er verurteilte eine Haltung, die das Profitinteresse höher einstuft als die Beschäftigung des Menschen, und glaubt, "daß kapitalistische Fehlentwicklungen, die wir mit uns schleppen, dringend abgestellt werden müssen." Im übrigen aber formulierte er zurückhaltend, wenn z. B. die Gewinnmarge der Unternehmer oder andere Betriebs- und volkswirtschaftliche Fragen tangiert wurden. Er gab nicht die Antwort, die man hier vielleicht gern gehört hätte auf Fragen, zu denen sozialpolitische Theoretiker gerade auch aus dem kirchlichen Raum bereits wesentlich engagierter Stellung bezogen haben. Doch Distanz zu den Details des Tagesstreits und der Gruppeninteressen steht dem Inhaber des Bischofsamtes wohl an.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 247 vom 24.10.1973.
25.10.1973 Karnevalisten in Helden organisieren sich
Bereits seit 1963 finden im oberen Repetal karnevalistische Veranstaltungen statt. Der gute Anklang in der Bevölkerung gab den Ausschlag für die Gründung des Heldener Carnevals-Club (HCC), die jetzt im Hause Platte vorgenommen wurde.
Franz Köper, der bis zur Wahl der Vorsitzenden die Versammlung leitete, wies auf die Förderung und Pflege des dörflichen Karnevals hin. Einstimmig wurde Josef Duwe (Helden) zum 1. Vorsitzenden gewählt; sein Stellvertreter ist Josef Aßmann; Kassierer Jürgen Tarrach; Schriftführer Werner Rüenauver; Sitzungspräsidenten: Werner Fichten und Franz Köper, Inventarverwalter Josef Arens.
Die Versammlung sprach sich für die Beibehaltung der Veranstaltung am Großsonntag aus. Auch die Kinder sollen nicht zu kurz kommen. Der Kinderkarneval soll am Rosenmontag gefeiert werden. Einen Jahresbeitrag von zwölf Mark hielt die Versammlung für angebracht.
Franz Köper, der bis zur Wahl der Vorsitzenden die Versammlung leitete, wies auf die Förderung und Pflege des dörflichen Karnevals hin. Einstimmig wurde Josef Duwe (Helden) zum 1. Vorsitzenden gewählt; sein Stellvertreter ist Josef Aßmann; Kassierer Jürgen Tarrach; Schriftführer Werner Rüenauver; Sitzungspräsidenten: Werner Fichten und Franz Köper, Inventarverwalter Josef Arens.
Die Versammlung sprach sich für die Beibehaltung der Veranstaltung am Großsonntag aus. Auch die Kinder sollen nicht zu kurz kommen. Der Kinderkarneval soll am Rosenmontag gefeiert werden. Einen Jahresbeitrag von zwölf Mark hielt die Versammlung für angebracht.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 248 vom 25.10.1973.
26.10.1973 Unzumutbare Haftbedingungen in Ewig
Eine Aufwertung der Gefängsnisbeiräte und einen "heißen Draht" zwischen Justizminister, dem Präsidenten der Justizvollzugsämter und den Beiräten in den Justizvollzugsanstalten des Landes NRW forderte die Olper Landtagsabgeordnete Elsbeth Rickers am Dienstag in einer Rede vor dem Plenum des nordrhein-westfälischen Landtages in Düsseldorf. Frau Rickers, die seit Jahren Vorsitzende des Gefängnisbeirats für die Justizvollzugsanstalten Attendorn und Siegen ist, nahm in ihren Ausführungen zur Fortentwicklung des Strafvollzuges in NRW Stellung.
Wie Frau Rickers, deren Rede wiederholt von Beifall unterbrochen wurde, sagte, fand ein vor 100 Jahren nach mehrjähriger Freiheitsstrafe entlassener Gefangener eine kaum veränderte Umwelt vor, während das heute völlig anders sei. Moderner Strafvollzug sei heute Vorbereitung auf die Freiheit, in der sich sonst entlassene Häftlinge schon nach relativ kurzer Freiheitsstrafe nicht mehr zurechtfänden. Das habe nichts mit Humanitätsduselei zu tun, sondern sei ein gesellschaftspolitisches Problem, das außerordentlich schwer zu lösen sei.
Freiheitsentzug in einer Drei- bzw. Vier-Mann-Zelle bewirkt nach den Erfahrungen von Frau Rickers das Gegenteil von dem, was mit dem modernen Strafvollzug angestrebt werde. Den baufälligen Baracken der Justizvollzugsanstalt Attendorn wünschte die Rednerin einen Herbststurm, um sie hinwegzufegen, was im vergangenen Jahr mit vereinten Kräften gerade noch verhindert worden sei. 50.000 DM Planungskosten im Landeshaushalt für die Anstalt Attendorn, wo sich 400 Männer im offenen Vollzug befänden, seien nicht viel mehr als ein "Denkansatz".
In diesem Zusammenhang bedauerte Frau Rickers, zu deren aufmerksamen Zuhörern auch Justizminister Dr. Diether Posser gehörte, daß die Genehmigung für die Belegung der Baracken in Attendorn um drei Jahre bis 1976 verlängert worden sei. "Das ist nicht nur nach meiner Meinung unzumutbar", betonte die Abgeordnete, zumal auch in drei Jahren die neue Anstalt noch nicht fertiggestellt sein werde. Frau Rickers kritisierte, dass das Raumprogramm für Attendorn in der Mehrzahl Drei-Mann-, und nur wenige Ein-Mann-Räume vorsehe. Diese Planung werde dem offenen Vollzug nicht gerecht.
Wenn es in Attendorn nicht ein so hervorragendes Mitarbeiterteam gäbe, sähe es dort anders aus. Die Gefangenen zögen es vor, in Ergste zu bleiben, obwohl es dort zwar keinen offenen Vollzug, dafür aber eine menschenwürdige Umgebung gäbe. Eine Lanze brach Frau Rickers auch für die Gefängnisbeiräte, in denen sich viel Engagement, Sachwissen und praktische Erfahrungen vereinten. Dennoch werde den Beiräten vom Justizministerium nicht mehr der rechte Stellenwert eingeräumt. Die Beiratsmitglieder fühlten sich alleine gelassen, was die Gefahr der Resignation heraufbeschwöre. Der von ihr vorgeschlagene "heiße Draht" werde auch den Justizminister stärker mit der Praxis konfrontieren.
Wie Frau Rickers, deren Rede wiederholt von Beifall unterbrochen wurde, sagte, fand ein vor 100 Jahren nach mehrjähriger Freiheitsstrafe entlassener Gefangener eine kaum veränderte Umwelt vor, während das heute völlig anders sei. Moderner Strafvollzug sei heute Vorbereitung auf die Freiheit, in der sich sonst entlassene Häftlinge schon nach relativ kurzer Freiheitsstrafe nicht mehr zurechtfänden. Das habe nichts mit Humanitätsduselei zu tun, sondern sei ein gesellschaftspolitisches Problem, das außerordentlich schwer zu lösen sei.
Freiheitsentzug in einer Drei- bzw. Vier-Mann-Zelle bewirkt nach den Erfahrungen von Frau Rickers das Gegenteil von dem, was mit dem modernen Strafvollzug angestrebt werde. Den baufälligen Baracken der Justizvollzugsanstalt Attendorn wünschte die Rednerin einen Herbststurm, um sie hinwegzufegen, was im vergangenen Jahr mit vereinten Kräften gerade noch verhindert worden sei. 50.000 DM Planungskosten im Landeshaushalt für die Anstalt Attendorn, wo sich 400 Männer im offenen Vollzug befänden, seien nicht viel mehr als ein "Denkansatz".
In diesem Zusammenhang bedauerte Frau Rickers, zu deren aufmerksamen Zuhörern auch Justizminister Dr. Diether Posser gehörte, daß die Genehmigung für die Belegung der Baracken in Attendorn um drei Jahre bis 1976 verlängert worden sei. "Das ist nicht nur nach meiner Meinung unzumutbar", betonte die Abgeordnete, zumal auch in drei Jahren die neue Anstalt noch nicht fertiggestellt sein werde. Frau Rickers kritisierte, dass das Raumprogramm für Attendorn in der Mehrzahl Drei-Mann-, und nur wenige Ein-Mann-Räume vorsehe. Diese Planung werde dem offenen Vollzug nicht gerecht.
Wenn es in Attendorn nicht ein so hervorragendes Mitarbeiterteam gäbe, sähe es dort anders aus. Die Gefangenen zögen es vor, in Ergste zu bleiben, obwohl es dort zwar keinen offenen Vollzug, dafür aber eine menschenwürdige Umgebung gäbe. Eine Lanze brach Frau Rickers auch für die Gefängnisbeiräte, in denen sich viel Engagement, Sachwissen und praktische Erfahrungen vereinten. Dennoch werde den Beiräten vom Justizministerium nicht mehr der rechte Stellenwert eingeräumt. Die Beiratsmitglieder fühlten sich alleine gelassen, was die Gefahr der Resignation heraufbeschwöre. Der von ihr vorgeschlagene "heiße Draht" werde auch den Justizminister stärker mit der Praxis konfrontieren.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 249 vom 26.10.1973.
27.10.1973 Preisausschreiben der Volksbank
Anlässlich der Weltsparwoche gab die Volksbank Attendorn für Kinder ein Preisausschreiben heraus, auf dem zehn Fragen, welche die Stadt Attendorn betrafen, zu beantworten waren. Kirsten Müller spielte am Donnerstagnachmittag "Fortuna" und ermittelte aus der Vielzahl der richtigen Einsendungen die Gewinner. Den 1. Preis, ein Sparbuch mit 250 Mark, gewann Detlef Blankenburg, 2. Preis Ruth Maiworm 30 Mark, 3. Preis Dorothea Sangermann 20 Mark. Weitere neun Gewinner erhielten Spargeschenke und Bücher.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 250 vom 27.10.1973.
28.10.1973 Königsball der Attendorner Schützen
Ein gesellschaftliches Ereignis war das Konzert der Schützengesellschaft 1410 mit großem Königsball in der Attendorner Stadthalle. Königspaare aus Attendorn, Neu-Listernohl, Listerscheid, Windhausen, Lichtringhausen, Ennest, Dünschede, Helden und Biekhofen nahmen mit ihrem stattlichen Gefolge daran teil und sorgten insbesondere für eine festliche Note. Ihnen galten die Grußworte des Schützenhauptmanns Josef Rink, der auch Schützenvikar Klinkhammer, Bürgermeister Hammer und Stadtdirektor Sperling willkommen hieß.
In hervorragender Weise sorgten 32 Musiker des Musikkorps der Schutzpolizei Dortmund unter Leitung von Polizeikommissar Horst Kießling für die Gestaltung des Abends. Das Orchester sorgte kürzlich beim Länderspiel Deutschland gegen Frankreich für den musikalischen Rahmen und ist auch vertreten, wenn am ersten Adventssonntag in Dortmund der Weihnachtsmarkt eröffnet wird, wo auch der Kreis Olpe fremdenverkehrsmäßig wirbt. Voraussichtlich wird das Orchester im nächsten Jahr bei neun Fußball-Weltmeisterschafts-Spielen für schmissige Rhythmen sorgen.
Rund 600 Zuhörer belohnten die bemerkenswerte Konzertleistung mit Beifall und sparten auch nicht mit Sonderapplaus, als der Trompeten-Solist "Mitternachts-Blues" interpretierte. Mehr als verdient war das von Hauptmann Rink überreichte Blumen-Präsent an den Dirigenten.
Als in doppelter Besetzung für Bewegung auf dem Tanzparkett geworben wurde, gehörte der erste Tanz den "Majestäten". Jung und Alt waren sich einig: Ein solches Herbstfest sollte wie in früheren Jahren zur bleibenden Einrichtung im Terminkalender der Schützengesellschaft werden.
In hervorragender Weise sorgten 32 Musiker des Musikkorps der Schutzpolizei Dortmund unter Leitung von Polizeikommissar Horst Kießling für die Gestaltung des Abends. Das Orchester sorgte kürzlich beim Länderspiel Deutschland gegen Frankreich für den musikalischen Rahmen und ist auch vertreten, wenn am ersten Adventssonntag in Dortmund der Weihnachtsmarkt eröffnet wird, wo auch der Kreis Olpe fremdenverkehrsmäßig wirbt. Voraussichtlich wird das Orchester im nächsten Jahr bei neun Fußball-Weltmeisterschafts-Spielen für schmissige Rhythmen sorgen.
Rund 600 Zuhörer belohnten die bemerkenswerte Konzertleistung mit Beifall und sparten auch nicht mit Sonderapplaus, als der Trompeten-Solist "Mitternachts-Blues" interpretierte. Mehr als verdient war das von Hauptmann Rink überreichte Blumen-Präsent an den Dirigenten.
Als in doppelter Besetzung für Bewegung auf dem Tanzparkett geworben wurde, gehörte der erste Tanz den "Majestäten". Jung und Alt waren sich einig: Ein solches Herbstfest sollte wie in früheren Jahren zur bleibenden Einrichtung im Terminkalender der Schützengesellschaft werden.
Stadtarchiv Attendorn, Westfalenpost Nr. 251 vom 29.10.1973.
29.10.1973 Gnadenbild der Wallfahrtskapelle Dörnschlade gestohlen
Mit Empörung wurde am Sonntagmorgen im Wendener Land die Nachricht vom Diebstahl des Gnadenbildes der Muttergottes von der Dörnschlade aufgenommen. Unbekannte Täter hatten in der Nacht zum Sonntag die große Eingangstür der Wallfahrtskapelle mit starken Brecheisen aufgebrochen und die hölzerne Figur entwendet. Das Kleid, das die Figur schmückte, war liegengelassen worden.
Das Gnadenbild der "gekrönten Gottesmutter mit dem Kind" ist seit Jahrhunderten das Ziel frommer Pilger aus nah und fern gewesen. Die Figur selbst soll etwa 300 Jahre alt sein. Ein genaues Alter konnte selbst von Fachleuten bisher nicht geschätzt werden. Die Dörnschlade ist als Wallfahrtsort schon bekannt aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg. Bis zum Jahre 1861 bestand auf der Höhe bei Altenhof eine kleine Kapelle. Die jetzige Kapelle wurde dann wegen der vielen Pilger unter hohen Opfern der Gläubigen des ganzen Kirchspiels erbaut.
Das Gnadenbild der "gekrönten Gottesmutter mit dem Kind" ist seit Jahrhunderten das Ziel frommer Pilger aus nah und fern gewesen. Die Figur selbst soll etwa 300 Jahre alt sein. Ein genaues Alter konnte selbst von Fachleuten bisher nicht geschätzt werden. Die Dörnschlade ist als Wallfahrtsort schon bekannt aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg. Bis zum Jahre 1861 bestand auf der Höhe bei Altenhof eine kleine Kapelle. Die jetzige Kapelle wurde dann wegen der vielen Pilger unter hohen Opfern der Gläubigen des ganzen Kirchspiels erbaut.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 251 vom 29.10.1973.
30.10.1973 Überlegener Sieg der Elf des SV Attendorn
Der Sieg für Attendorn war wegen der Vorteile in der ersten Halbzeit völlig klar, wenn auch die Gäste ein Tor verdient gehabt hätten. Doch hätte nicht ein so glänzender Schlußmann im Tor der Gäste gestanden, so wären sicher nicht viele der Attendorner Angriffe an diesem Spieler gescheitert. Keeper Rademacher machte schon nach sechs Minuten einen Schuss von Manfred Klein zunichte. Doch in der 11. Minute, als Ernst Stumpf einen herrlichen 40-Meter-Pass geschlagen hatte, war Manfred Kleins Schuß auch für ihn nicht zu halten. Kurz darauf hatte Attendorn Glück bei einem Lattenschuss für die Gäste. Im Anschluss traf Bernd Klein nur den Außenpfosten. Doch auch er hatte in der 42. Minute mehr Glück, als er aus 20 Metern Distanz abzog und genau ins Winkelkreuz traf. Vorher rettete erneut Rademacher gegen M. Klein. Nach dem Seitenwechsel wurde Wandhofen offensiv. Doch im Abschluß waren Schwächen zu erkennen. Zudem fanden die Gästestürmer in Dieter Hundt einen Libero, der heute in einer glänzenden Form aufspielte. Er sorgte für Sicherheit und Ruhe und baute zudem noch den eigenen Angriff auf. Auch Ochel zeigte im Tor in einigen Szenen tolle Paraden. Auf der Gegenseite war Schlußmann Rademacher nicht zu schlagen, als die Brüder Klein und auch Helmut Rokitte gegen Ende der Begegnung frei vor ihm standen.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 251 vom 29.10.1973.
31.10.1973 The Sweet in Attendorn - Popkonzert des Jahres
Noch am vergangenen Samstag wurden sie in der ZDF-Disco gefeiert, am Mittwoch, dem 12. Dezember, werden sie nach langen Verhandlungen in der Attendorner Stadthalle gastieren: The Sweet, englische Super-Gruppe, zur Zeit Spitzenreiter in fast allen bundesrepublikanischen Diskotheken und Hitparaden mit ihrem Titel "Ballroom Blitz". München, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Hamburg, Berlin - das sind Städte, in denen "The Sweet" bei ihrer Tournee vom 7. bis 15. Dezember in Deutschland gastieren. Wegen der überaus guten Besucherzahl bei Pop-Konzerten in der Hansestadt hat die Frankfurter Agentur "Mama-Concert" Attendorn als einzige kleinere Stadt mit in den Tourneeplan aufgenommen. Die Stadtverwaltung bietet Schülern und Jugendlichen Karten im Vorverkauf (Beginn: nächste Woche) zu verbilligten Preisen an.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 253 vom 31.10.1973.
01.11.1973 MGV Helden gibt Herbstkonzert
Der Männergesangverein Helden (Leitung: F. W. Figge) veranstaltet am Samstag, 3. November, um 18 Uhr, in der Schützenhalle Helden ein Wunschkonzert. An dem Konzert beteiligen sich außerdem der Männerchor Ohle 1882 (Leitung ebenfalls F. W. Figge) sowie der MGV "Liederkranz" Neu-Listernohl (Leitung Lorenz Koch). Auf dem Programm steht eine bunte Palette an alten Volksliedern sowie von Werken moderner Komponisten. Ab 20 Uhr wird gertanzt.
Stadtarchiv Attendorn, Zewitungssammlung, Westfalenpost Nr. 254 vom 1./2.11.1973
02.11.1973 Wir wären mit Ennester Kindergarten weiter
"Auch die Elternvereinsgründung in Ennest bringt Verzögerung beim Bau des Kindergartens", schreibt WP-Leser Karl-Josef Horn, SPD-Stadtverordneter der Stadt Attendorn, in einer Leserzuschrift. Horn bezieht sich auf einen Leserbrief des Geschäftsführers der Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Siegen/Wittgenstein, Jürgen Langhans, in der Westfalenpost. Horn schreibt unter anderem:
"... Bei den verschiedensten Besprechungen in den Ausschüssen wurde auf das Kindergartengesetz und die darin enthaltenen günstigen Finanzierungsmöglichkeiten bzw. Unterhaltung des Kindergartens hingewiesen. Zwischenzeitlich wurden von verschiedenen Fertigbaufirmen Angebote eingeholt.
Auf meine Anfrage in der Stadtverordnetenversammlung am 25. September 1972 sagte der Stadtdirektor, die Arbeiterwohlfahrt sei bereit, die Trägerschaft für die Kindergärten Windhausen und Ennest zu übernehmen (was auch schriftlich vorliegt!). Der Kindergarten Windhausen wurde bereits amn 3. Mai 1973 von der Arbneiterwohlfahrt eröffnet!
In einer zwischenzeitlich stattgefundenen Sitzung gab der Stadtdirektor das Bestehen der Elterninitiative mit dem Ziel des Kindergartenbaus sowie die schriftliche Bereitschaft der AWo bekannt. Der Hauptausschuss empfahl in dieser Sitzung, den Kindergarten Ennest zu errichten.
Im Dezember 1972 wurde von Frau K., Attendorn, Mitglied des CDU-Kreisvorstandes, in Ennest (und nicht ausgehend von einigen Ennester Eltern) eine Elternversammlung einberufen. Zu dieser Versammlung wurde telefonisch und mündlich eingeladen. Viele Ennester Eltern, wie auch ich, erfuhren erst nachträglich von dieser Sitzung (28.05.1973). In der Stadtverordnetenversammlung wurde wegen großer Bedenken gegen die Elterninitiative, was Planung, Antragstellung, Finanzierung und Durchführung betrifft, mit sechs Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und zwei Enthaltungen, beschlossen, mit dem Bau des Kindergartens die Arbeiterwohlfahrt zu beauftragen.
Wäre nicht dann zur Stadtverordnetenversammlung ein Antrag der Elterninitiative auf Überlassung des städtischen Grundstücks eingereicht worden, wäre die Arbeiterwohlfahrt mit dem Bau und den weiteren Aufgaben beauftragt worden. Ja, wir wären heute ein sehr großes Stück weiter, d. h., wir hätten in Ennest einen Träger, der große Erfahrungen auf diesem Sektor hat und der zudem bereit ist, sich auf die Wünsche der Mehrheit der Eltern einzustellen.
"... Bei den verschiedensten Besprechungen in den Ausschüssen wurde auf das Kindergartengesetz und die darin enthaltenen günstigen Finanzierungsmöglichkeiten bzw. Unterhaltung des Kindergartens hingewiesen. Zwischenzeitlich wurden von verschiedenen Fertigbaufirmen Angebote eingeholt.
Auf meine Anfrage in der Stadtverordnetenversammlung am 25. September 1972 sagte der Stadtdirektor, die Arbeiterwohlfahrt sei bereit, die Trägerschaft für die Kindergärten Windhausen und Ennest zu übernehmen (was auch schriftlich vorliegt!). Der Kindergarten Windhausen wurde bereits amn 3. Mai 1973 von der Arbneiterwohlfahrt eröffnet!
In einer zwischenzeitlich stattgefundenen Sitzung gab der Stadtdirektor das Bestehen der Elterninitiative mit dem Ziel des Kindergartenbaus sowie die schriftliche Bereitschaft der AWo bekannt. Der Hauptausschuss empfahl in dieser Sitzung, den Kindergarten Ennest zu errichten.
Im Dezember 1972 wurde von Frau K., Attendorn, Mitglied des CDU-Kreisvorstandes, in Ennest (und nicht ausgehend von einigen Ennester Eltern) eine Elternversammlung einberufen. Zu dieser Versammlung wurde telefonisch und mündlich eingeladen. Viele Ennester Eltern, wie auch ich, erfuhren erst nachträglich von dieser Sitzung (28.05.1973). In der Stadtverordnetenversammlung wurde wegen großer Bedenken gegen die Elterninitiative, was Planung, Antragstellung, Finanzierung und Durchführung betrifft, mit sechs Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und zwei Enthaltungen, beschlossen, mit dem Bau des Kindergartens die Arbeiterwohlfahrt zu beauftragen.
Wäre nicht dann zur Stadtverordnetenversammlung ein Antrag der Elterninitiative auf Überlassung des städtischen Grundstücks eingereicht worden, wäre die Arbeiterwohlfahrt mit dem Bau und den weiteren Aufgaben beauftragt worden. Ja, wir wären heute ein sehr großes Stück weiter, d. h., wir hätten in Ennest einen Träger, der große Erfahrungen auf diesem Sektor hat und der zudem bereit ist, sich auf die Wünsche der Mehrheit der Eltern einzustellen.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 254 vom 1./2.11.1973
03.11.1973 Wiener Sängerknaben in Attendorn
In guter Erinnerung ist noch ein Konzert der Wiener Sängerknaben, das die Stadt Attendorn im Jubiläumsjahr 1972 arrangierte. Nach vielen Bemühungen ist es nunmehr gelungen, diesen weltbekannten Chor erneut in die Hansestadt zu verpflichten.
Im Programm des am 16. November um 20 Uhr in der Stadthalle stattfindenden Konzertabends stehen Motetten, Volkslieder, Lieder aus aller Welt, Straußwalzer und eine Aufführung von "Ritter Blaubart" nach der Operette "Barbe Bleu" von Jacques Offenbach. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Kapellmeister Uwe Theimer, Karten zu volkstümlichen Preisen werden ab 5. November in den bekannten Vorverkaufsstellen angeboten, sind aber auch an der Abendkasse zu bekommen.
Im Programm des am 16. November um 20 Uhr in der Stadthalle stattfindenden Konzertabends stehen Motetten, Volkslieder, Lieder aus aller Welt, Straußwalzer und eine Aufführung von "Ritter Blaubart" nach der Operette "Barbe Bleu" von Jacques Offenbach. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Kapellmeister Uwe Theimer, Karten zu volkstümlichen Preisen werden ab 5. November in den bekannten Vorverkaufsstellen angeboten, sind aber auch an der Abendkasse zu bekommen.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 255 vom 03.11.1973
04.11.1973 Sportlerlegende Franz Wojciechowski
Der heutige Betreuer aller Jugendmannschaften des SV Attendorn (A-, B-, C- und D-Jugend) Franz Wojciechowski stand schon mit Kindesbeinen auf dem Sportplatz und spielte ab 1950 mit 14 Jahren in der Jugend des SV Attendorn. Mit 18 Jahren kam er in die erste Mannschaft, wo er zunächst drei Jahre spielte. Anschließend war er drei Jahre beim SV Heggen, mit dem er den Aufstieg in die Bezirksklasse errang. Aber 1960 zog es ihn wieder nach Attendorn, wo er wieder der ersten Mannschaft zur Verfügung stand, bis er 1962 dort Jugendleiter wurde, was er auch heute noch ist. Er ist Trainer und Betreuer aller Jugendmannschaften des SV Attendorn. Als deren Trainer kann er auf zahlreiche Erfolge zurückblicken: 1954/55 Schüler-Kreismeister in Olpe 1:0 gegen Hünsborn, 1965/66 Kreismeister der A-Jugend. Im gleichen Jahr ebenfalls Kreispokalmeister der Jugend in Olpe mit einem 7:2 gegen Maumke. 1967/68 Kreismeister der A-Jugend in Heggen 5:0 gegen Meggen, 1968/69 Kreismeister der A-Jugend in Oberveischede 2:1 gegen Olpe, 1971/72 Knaben-Kreismeister und nach Abschluss der letzten Saison im Sommer dieses Jahres Kreismeister der C-Jugend.
Der bei einer Attendorner Firma tätige Werkzeugmacher ist jetzt 39 Jahre alt und hat 3 Kinder, von denen die beiden Jungen ebenfalls in die Fußstapfen des Vaters treten, denn Frank spielt in der Schüler- und Stephan in der Knabenmannschaft. Franz Wojciechowski weilte auch einige Mal zu Lehrgängen in Kaiserau und besitzt den F-Schein. Er ist Inhaber der silbernen Vereinsnadel des SV Attendorn und des WFV. Wenn es ihm die Zeit erlaubt, spielt er auch noch gern in der Altliga seines Vereins. Aber nicht nur in der Jugendarbeit, auch als Senioren-Trainer hat er sich einen Namen gemacht. 3 Jahre trainierte er den TV Rhode und führte diesen 1969 in die 1. Kreisklasse. Seit 1972 ist er noch Trainer beim SV Listerscheid, mit dem er z. Zt. an zweiter Stelle der 1. Kreisklasse rangiert. Er hofft, aus Windhausen am Sonntag einen Punkt mitzunehmen. In seiner aktiven Laufbahn war er vornehmlich als Stürmer eingesetzt, konnte aber auch stets in der Abwehr aushelfen.
Der bei einer Attendorner Firma tätige Werkzeugmacher ist jetzt 39 Jahre alt und hat 3 Kinder, von denen die beiden Jungen ebenfalls in die Fußstapfen des Vaters treten, denn Frank spielt in der Schüler- und Stephan in der Knabenmannschaft. Franz Wojciechowski weilte auch einige Mal zu Lehrgängen in Kaiserau und besitzt den F-Schein. Er ist Inhaber der silbernen Vereinsnadel des SV Attendorn und des WFV. Wenn es ihm die Zeit erlaubt, spielt er auch noch gern in der Altliga seines Vereins. Aber nicht nur in der Jugendarbeit, auch als Senioren-Trainer hat er sich einen Namen gemacht. 3 Jahre trainierte er den TV Rhode und führte diesen 1969 in die 1. Kreisklasse. Seit 1972 ist er noch Trainer beim SV Listerscheid, mit dem er z. Zt. an zweiter Stelle der 1. Kreisklasse rangiert. Er hofft, aus Windhausen am Sonntag einen Punkt mitzunehmen. In seiner aktiven Laufbahn war er vornehmlich als Stürmer eingesetzt, konnte aber auch stets in der Abwehr aushelfen.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 255 vom 03.11.1973.
05.11.1973 Bei Kemmerichs ging's französisch zu
"Baguette" heißt das berühmte Pariser Stangenbrot, das auch hierzulande sicherlich zu einem Gaumenschmaus für die Verbraucher werden wird. Hergestellt wird es seit einigen Tagen in der Bäckerei Otto Kemmerich. Wie es der französische Landesnachbar zu speisen pflegt, das wurde in der Bäckerei demonstriert, die ihre Kunden zu einem "französischen Frühstück" einlud. "Baguette"´, mit Butter und verschiedenen Käsesorten geschmackvoll angerichtet - dazu französischen Rotwein - das fand Anekennung und Begeisterung. Ein Bäckermeister aus dem französischen Grenzgebiet wies die heimischen Kräfte in der Bäckerei Kemmerich in die Herstellung der 1,50m langen Brote ein. Jenes "Knüppelbrot" erhält seinen besonderen Charakter durch die lange Vorteigführung. Bedingt dadurch entsteht der besondere Geschmack und die feine Kruste. Eine Spezialität, die es wert ist, probiert zu werden.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 256 vom 05.11.1973.
06.11.1973 Jubilare der Arbeit bei Firma Viegener II
Die Firma Franz Viegener II in Attendorn ehrte Jubilare der Arbeit. Heinz und Walter Viegener sowie Betriebsleiter Theo Hoffmann überbrachten vier Jubilaren Glückwünsche: Galvano-Meister Toni Schulte kann auf eine 40jährige Betriebszugehörigkeit zurückblicken. 25 Jahre: Obermeister Paul Schmitte sowie die Mitarbeiter Werner Bock und Willi Boesebeck. Die Zahl der Arbeitsjubilare hat sich in der Firma auf 57 erhöht.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 257 vom 06.11.1973.
07.11.1973 Fabrikant Hugo Beul wird 70
Hugo Beul, Fabrikant aus Attendorn, vollendet am heutigen Mittwoch bei guter Gesundheit sein 70. Lebensjahr. Im Jahre 1936 übernahm er die von seinem Vater 1895 gegründete Armaturenfabrik und Metallgießerei ABA. Unter seiner Leitung hat das Werk eine stete Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen. Auch heute absolviert der Jubilar noch täglich ein volles Arbeitspensum. Aus dem letzten Krieg kehrte er erst nach sechsjähriger russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Zwei Kinder und fünf Enkel werden heute ihre Glückwünsche überbringen.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 258 vom 07.11.1973.
08.11.1973 Hospitalstiftung wird nicht aufgelöst
Mit einer Hospitalstiftung aus dem 14. Jahrhundert, aus jenen Tagen, da Erzbischof Heinrich II. die Erlaubnis erteilte, "vor den Toren der Stadt ein Hospital zu errichten", befasste sich der Stadtrat Attendorn in seiner letzten Sitzung. Zum Vermögen dieser Stiftung gehören das alte Hospital (heute Wohnhaus), Wald- und Ackerflächen sowie Teile des Krankenhausgrundstücks und Wegeflächen.
Da sich die Verhältnisse wesentlich geändert haben und der Stiftungszweck auf andere Weise erfüllt wird, empfahl Verwaltungsrat Münch die Auflösung der Stiftung und das Vermögen der Stadt Attendorn zu übertragen, die als Rechtsnachfolgerin der Stiftung gelten soll. Auf diese Weise, so Münch, werde eine erhebliche Verwaltungsvereinfachung erzielt.
Für die CDU-Fraktion erklärte Schulte demgegenüber, daß seine Fraktion nicht zuletzt aus historischen Gründen, zumal der materielle Nutzen nur gering sei, einer Auflösung der Stiftung nicht zustimme. Die Jahresrechnung im Etat solle weiter an die edlen Spender erinnern.
Klosner (FdU) hielt zwar eine Verwaltungsvereinfachung für akzeptabel, wollte aber andererseits den Erlös der Stiftung im Sinne der Stifter angewandt sehen, so beispielsweise für das Laurentiusheim.
Eine Verwaltungsvereinfachung darf nach Ansicht von Dr. Theo Heller (CDU) nicht dazu führen, daß man sich aus der Kultur- und Heimatpflege zurückzieht. Ferner müsse die Rechtsbeziehung zu Dritten geklärt werden. Wie Klosner, so sprach auch er sich dafür aus, die Intention der Stifter zu berücksichtigen und den Erlös für die vorbestimmten Zwecke anzuwenden. Der Vorschlag auf Aufhebung wurde mit 15 Nein-Stimmen bei vier Ja-Stimmen und vier Enthaltungen vom Rat abgelehnt.
Da sich die Verhältnisse wesentlich geändert haben und der Stiftungszweck auf andere Weise erfüllt wird, empfahl Verwaltungsrat Münch die Auflösung der Stiftung und das Vermögen der Stadt Attendorn zu übertragen, die als Rechtsnachfolgerin der Stiftung gelten soll. Auf diese Weise, so Münch, werde eine erhebliche Verwaltungsvereinfachung erzielt.
Für die CDU-Fraktion erklärte Schulte demgegenüber, daß seine Fraktion nicht zuletzt aus historischen Gründen, zumal der materielle Nutzen nur gering sei, einer Auflösung der Stiftung nicht zustimme. Die Jahresrechnung im Etat solle weiter an die edlen Spender erinnern.
Klosner (FdU) hielt zwar eine Verwaltungsvereinfachung für akzeptabel, wollte aber andererseits den Erlös der Stiftung im Sinne der Stifter angewandt sehen, so beispielsweise für das Laurentiusheim.
Eine Verwaltungsvereinfachung darf nach Ansicht von Dr. Theo Heller (CDU) nicht dazu führen, daß man sich aus der Kultur- und Heimatpflege zurückzieht. Ferner müsse die Rechtsbeziehung zu Dritten geklärt werden. Wie Klosner, so sprach auch er sich dafür aus, die Intention der Stifter zu berücksichtigen und den Erlös für die vorbestimmten Zwecke anzuwenden. Der Vorschlag auf Aufhebung wurde mit 15 Nein-Stimmen bei vier Ja-Stimmen und vier Enthaltungen vom Rat abgelehnt.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 259 vom 08.11.1973.
09.11.1973 Industriegebiet Ennest auf den Weg gebracht
Grünes Licht gab der Stadtrat Attendorn in seiner letzten Sitzung durch zwei einstimmige Beschlüsse für das Attendorner Baugebiet am "Ennester Weg" und für das Gewerbe- und Industriegebiet in Ennest. In beiden Fällen wurde die Aufstellung der Bebauungspläne beschlossen. Damit wird das Gewerbe- und Industriegebiet Ennest etwa um das Vier- bis Fünffache vergrößert.
Erstmals wurde 1964 über das Gewerbegebiet in Ennest beraten. Gemeinsam mit der Kreisplanungsstelle wurde ein Entwurf ausgearbeitet, der aber nicht den Erfordernissen entsprach. Auch die Ortsumgehung musste berücksichtigt werden. Im Zuge der Aufstellung des Flächennutzungsplanes wurde bereits entscheidende Vorarbeit geleistet. Die Abwasserbeseitigung, so hob Baurat Geisler vor dem Rat hervor, soll nicht - wie ursprünglich vorgesehen - durch ein besonderes Klärwerk für dieses Gebiet erfolgen. Vielmehr soll über ein Pumpwerk der Anschluß an das vorhandene Klärwerk Attendorn hergestellt werden, ebenso für den Wohnbereich. Der Flächennutzungsplan, so teilte Geisler mit, steht kurz vor der Vollendung.
Das Baugebiet in Attendorn am Ennester Weg/Schallhollenloch hat sich gegenüber der ersten Planung nur wenig verändert. Nur kleine Flächen wurden zusätzlich in den Plan mit einbezogen. In diesem Gebiet sollen zwischen 700 und 800 Wohnungseinheiten entstehen. Möglicherweise wird auch eine Grünspange mit eingeplant, die bis zum Schulzentrum vorstößt und eine Verbindung mit reizvollen Spazierwegen zu der vorhandenen Bebauung schafft.
Erstmals wurde 1964 über das Gewerbegebiet in Ennest beraten. Gemeinsam mit der Kreisplanungsstelle wurde ein Entwurf ausgearbeitet, der aber nicht den Erfordernissen entsprach. Auch die Ortsumgehung musste berücksichtigt werden. Im Zuge der Aufstellung des Flächennutzungsplanes wurde bereits entscheidende Vorarbeit geleistet. Die Abwasserbeseitigung, so hob Baurat Geisler vor dem Rat hervor, soll nicht - wie ursprünglich vorgesehen - durch ein besonderes Klärwerk für dieses Gebiet erfolgen. Vielmehr soll über ein Pumpwerk der Anschluß an das vorhandene Klärwerk Attendorn hergestellt werden, ebenso für den Wohnbereich. Der Flächennutzungsplan, so teilte Geisler mit, steht kurz vor der Vollendung.
Das Baugebiet in Attendorn am Ennester Weg/Schallhollenloch hat sich gegenüber der ersten Planung nur wenig verändert. Nur kleine Flächen wurden zusätzlich in den Plan mit einbezogen. In diesem Gebiet sollen zwischen 700 und 800 Wohnungseinheiten entstehen. Möglicherweise wird auch eine Grünspange mit eingeplant, die bis zum Schulzentrum vorstößt und eine Verbindung mit reizvollen Spazierwegen zu der vorhandenen Bebauung schafft.
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 260 vom 09.11.1973.
10.11.1973 Franziskanerkloster wird nicht aufgelöst
Den Gerüchten über die Aufhebung des Attendorner Franziskanerklosters trat Pater Wilfried in einem Gespräch vor der Presse entgegen. Nach seinen Angaben entbehren sie jeder Grundlage, da das Provinzkapitel der Nordwestdeutschen Franziskanerprovinz dem Attendorner Kloster das Noviziat zugeordnet hat. Pater Wilfried nannte für diesen Schritt die folgenden Gründe:
Früher bildete das Noviziat eine räumlich getrennte Unterabteilung des betreffenden Klosters und führte ein Eigenleben mit besonderen Übungen. Das entsprach nicht der Wirklichkeit des späteren Ordenslebens. Nach dem Konzil wurde heftig Kritik geübt. Es mache weltfremd und verleite zu einer ungesunden Selbstbespiegelung. Die Frömmigkeit müsse mehr auf das wirkliche Leben bezogen werden.
Attendorn bot sich als Noviziatskloster an, da es sich von der Größe und den Räumlichkeiten her besser für eine nachkonziliare Form eignet. Die Novizen können mit jedem Mitglied der Gemeinschaft persönlichen Kontakt pflegen. Die Aufgaben des früheren Novizenmeisters und seiner Assistenten hat nunmehr der ganze Konvent übernommen. Der theoretische Unterricht wird mit verteilten Rollen von diesem Team erteilt. Wichtiger als der formelle Unterricht ist nach den Worten von Pater Wilfried die lebendige Integration der jungen Ordensleute in Geist und Leben der Gemeinschaft. Die Namen der nach Attendorn versetzten Brüder: Pater Theo Maschke, Guardian (40); Pater Aemilian Siemen, Seelsorger (70); B. Christian Avermeyer, Pförtner und Gärtner (37); P. Wolfgang Jurowski, Pfarrvikar von Windhausen und Lichtringhauen (36); P. Wilfried Sicken, Ausbildungsleiter (37); B. Vitus Bergmann, Koch (26).
Früher bildete das Noviziat eine räumlich getrennte Unterabteilung des betreffenden Klosters und führte ein Eigenleben mit besonderen Übungen. Das entsprach nicht der Wirklichkeit des späteren Ordenslebens. Nach dem Konzil wurde heftig Kritik geübt. Es mache weltfremd und verleite zu einer ungesunden Selbstbespiegelung. Die Frömmigkeit müsse mehr auf das wirkliche Leben bezogen werden.
Attendorn bot sich als Noviziatskloster an, da es sich von der Größe und den Räumlichkeiten her besser für eine nachkonziliare Form eignet. Die Novizen können mit jedem Mitglied der Gemeinschaft persönlichen Kontakt pflegen. Die Aufgaben des früheren Novizenmeisters und seiner Assistenten hat nunmehr der ganze Konvent übernommen. Der theoretische Unterricht wird mit verteilten Rollen von diesem Team erteilt. Wichtiger als der formelle Unterricht ist nach den Worten von Pater Wilfried die lebendige Integration der jungen Ordensleute in Geist und Leben der Gemeinschaft. Die Namen der nach Attendorn versetzten Brüder: Pater Theo Maschke, Guardian (40); Pater Aemilian Siemen, Seelsorger (70); B. Christian Avermeyer, Pförtner und Gärtner (37); P. Wolfgang Jurowski, Pfarrvikar von Windhausen und Lichtringhauen (36); P. Wilfried Sicken, Ausbildungsleiter (37); B. Vitus Bergmann, Koch (26).
Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung, Westfalenpost Nr. 260 vom 09.11.1973.