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Sonnenschule


Die Sonnenschule wurde als drittes großes Schulgebäude in der Stadt Attendorn errichtet (nach Rivius-Gymnasium und St.-Ursula-Schule) und beherbergt heute eine Grundschule. 

Am 1. April 1911 wurde die Sonnenschule am Ennester Tor eingeweiht, zeitgleich wurde Rektor Schäfer offiziell in sein Amt eingeführt. Das Gebäude, das heute noch im Kern auf den Bau von 1911 zurückgeht, ist besonders bekannt für die auffällige Sonnenuhr an der Fassade zur Feuerteichseite, auf der die Inschrift „Nutze die Zeit“ zu lesen ist.

Nach dem Zweiten Weltkrieg standen die Schulen in Attendorn vor großen Herausforderungen – auch im Bildungsbereich.

Die Mädchenschule war im März 1945 zerstört worden und durch den Zustrom von Vertriebenen und Aussiedlern spitzte sich die Raumsituation an den Schulen zu. Diese Problematik der Nachkriegszeit konnte mit dem Neubau und der Einweihung der Sonnenschule am 6. November 1952 entschärft werden. Das ursprüngliche Gebäude von 1911 wurde großzügig erweitert.

Heute besuchen am Hauptstandort im Herzen Attendorns knapp 300 Schülerinnen und Schüler in 11 Klassen den Unterricht. Zusätzlich werden am Gemeinschaftsteilstandort im Ortsteil Neu-Listernohl um die 100 Schülerinnen und Schüler in 4 Klassen unterrichtet.

Die pädagogische Arbeit an der Sonnenschule wird von 20 Lehrpersonen sowie einer Sonderpädagogin und einer Sozialpädagogin getragen.

In Kooperation mit der Musikschule erhalten die Schülerinnen und Schüler des ersten Schuljahres regelmäßigen Musikunterricht. 

Im Sinne einer inklusiven Schulkultur unterstützen zudem Integrationshelferinnen und Integrationshelfer den Schulalltag. Ergänzt wird das Team durch die Schulsekretärinnen, Hausmeister sowie die Mitarbeitenden des Kleinen und Großen Ganztags.

Die allgemeine Geschichte der Grund- und Hauptschulen in Attendorn

Die Anfänge des Schulwesens in Attendorn reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. In einer Urkunde vom 16. März 1273 wird ein „rector solarum“ erwähnt – ein Schulrektor, der zugleich Priester war. Dies entsprach der damaligen Praxis, da Bildung im Mittelalter hauptsächlich in kirchlicher Hand lag. Die Aufgabe der Schulen beschränkte sich vor allem darauf, den Kindern Lesen und Schreiben beizubringen. Mädchen erhielten darüber hinaus Unterricht in praktischen Fertigkeiten wie Nähen, Spinnen und Weben.

Aus der Zeit vor dem großen Stadtbrand von 1783 sind kaum konkrete Informationen zum Unterricht an der Attendorner Volksschule überliefert. Es existieren lediglich einige Namensnennungen von Lehrkräften. Daher lässt sich die Geschichte des Schulbetriebes in dieser frühen Phase nur durch Vergleiche mit anderen Schulen rekonstruieren.

Erst nach dem Stadtbrand werden die Quellen ausführlicher. So ist dokumentiert, dass die Pfarrschule im Schuljahr 1789/1790 von 252 Kindern besucht wurde. Parallel dazu bestand eine eigene Mädchenschule sowie eine Industrieschule, in der praktische Fähigkeiten wie Gartenbau, Bienenzucht, Nähen, Stricken und Spinnen unterrichtet wurden. Noch 1812 gab es in der Nähe des Nordwalls den sogenannten Industriegarten.

Im Jahre 1800 ließ die Stadt am Kirchplatz ein neues Schulgebäude errichten. Dort fand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Volksschulunterricht statt. Doch schon 1882/1883 reichten die Räumlichkeiten nicht mehr aus, sodass auf dem Neumarkt ein neues Schulgebäude – die Mädchenschule – bezogen wurde. Auch dieses Gebäude wurde bald zu klein. Deshalb entstand 1899 ein weiteres Schulgebäude am Nordwall, die Engelbertschule (heutige Speckschule).

Für die evangelischen Schülerinnen und Schüler begann der eigenständige Schulunterricht im Jahr 1849. Eine öffentliche evangelische Schule wurde jedoch erst 1875 eingerichtet, als erstmals ein evangelischer Lehrer angestellt wurde. Die Schule entwickelte sich zur Paul-Gerhardt-Schule am Südwall, die als evangelische Bekenntnisschule bis zum Ende des Schuljahres 1972/1973 bestand.

Mit dem allgemeinen Anstieg der Schülerzahlen entstanden weitere Schulgebäude. So wurde 1958 die Engelbertschule am Stürzenberg eingeweiht. Weitere Schulen folgten im Stadtteil Schwalbenohl, wo 1972 eine Gemeinschaftsgrundschule und ein Jahr später eine Gemeinschaftshauptschule fertiggestellt wurden. Hinzu kam noch eine katholische Hauptschule, die ebenfalls im Schwalbenohl angesiedelt wurde.

Ein besonderer Schwerpunkt wurde auf die Förderung lernbehinderter Kinder gelegt. Daher eröffnete am 7. September 1970 die Albert-Schweitzer-Schule, in der zunächst lernbehinderten Schülerinnen und Schüler aus der Stadt Attendorn betreut wurden. 1984 wurde der Schülerkreis um das Gebiet der Gemeinde Finnentrop erweitert. Seit 1992 wird die Schule als gemeinsamer Zweckverband von Attendorn und Finnentrop getragen.

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