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Collegium Bernardinum


Das Collegium Bernardinum ist ein dreigeschossiges Gebäude am Nordwall in Attendorn. Die Fassade zeigt neuromanische Bauweisen aus Sandstein. Das rundbogige Hauptportal mit Freitreppe wird von einer Steinskulptur des heiligen Bernhard überragt.

Namensgebung
Das Collegium Bernardinum leitet seinen Namen vom heiligen Bernhard von Clairvaux ab, der als Schutzpatron des Klosters und der Prediger sowie der dort lebenden Gemeinschaft verehrt wird.

Geschichte und Bau
Die Gründung des Collegiums geht auf eine Initiative des Attendorner Pfarrers und Dechanten Bernhard Pielsticker (1811–1887) zurück. Das erste Gebäude des Internats konnte 1887 im zweigeschossigen Haus „Am Kirchplatz 3“ bezogen werden. Um den Betrieb auf einen Standort zu konzentrieren, wurde 1905 ein Architektenwettbewerb ausgerufen, den Johannes Franziskus Klomp aus Dortmund gewann. Auf einem großzügigen Grundstück am Nordwall entstand der Neubau, der 1907 eingeweiht wurde.

Erweiterungen
1927 wurde das Hauptgebäude im Südosten um einen Anbau erweitert. 1956 erfolgte die Grundsteinlegung für die Kapelle nach Plänen des Attendorner Architekten Christian Szukay. Die Buntglasfenster der Kapelle stammen von Wilhelm Rengshausen und zeigen verschiedene Heilige.

Nutzung
Ursprünglich als Internat und Gymnasium für Jungen genutzt, bot das Collegium Bernardinum eine fundierte Ausbildung in den klassischen Fächern. In den 1970er-Jahren wurde der Schulbetrieb eingestellt, das Internat bestand jedoch weiterhin. Bis 2024 diente das Gebäude als erzbischöfliches Internat für Jungen. Heute ist es ein pastoraler Ort und Teil des kulturellen Erbes von Attendorn. Aktuell wird das Collegium vorübergehend für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt, künftig wird die Sonnenschule dort einziehen, sodass das Gebäude seiner akademischen Nutzung verbunden bleibt.

Architektur
Die symmetrische Westfassade des Hauptgebäudes ist durch zwei Seitenrisalite und einen Mittelrisalit gegliedert. An der Rückseite sind Treppenhäuser durch halbrund vorspringende Türme erkennbar, deren Fensterhöhen sich nach dem Treppenverlauf richten. Kennzeichnend für die Architektur ist die Kombination von Rundbögen, den unterschiedlichen Oberflächen der Werksteine und die Gestaltung von Symmetrie ohne starre Fensterachsen.

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