Alte Stadtschule
Nach dem Stadtbrand 1783 entstand hier ein großzügiges, klassizistisches Gebäude. Schon 1784 wird das Gebäude nach Pickerts Häuserbuchfragment als Kinderschule genutzt.
Jetzige Form entstand nach 1800
Das Haus in der jetzigen Form entstand laut Bauakten im Pfarrarchiv nach Plänen von Caspar Zumbroich in den Jahren nach 1800.
Die Rohbauabnahme fand 1803 statt, noch 1805 klagt Bürgermeister Greve über säumige Schuldner, die ihren Beitrag zum Schulbau noch nicht geleistet hätten.
Auf dem Funke-Stadtplan von 1810 (Stadtarchiv) ist auch folgerichtig das Gebäude bereits eingetragen und gekennzeichnet als „Schule P.“.
Zur Architektur
Das im klassizistischen Stil im Jahr 1800 als Stadtschule errichtete Gebäude hatte diese Funktion bis 1882 inne.
Es ist ein schlichtes zweigeschossiges Bauwerk mit einem verschieferten Satteldach, das in der zur Pfarrkirche hinweisenden Schaufassade durch eine 1949 aufgesetzte sehr breite Gaube mit einem flachen Giebel und zwei Fenstern geprägt wurde.
Der zentrale Eingang ist über eine dreiseitige, dreistufige Treppe erreichbar. Die zweiflügelige alte Haustür wird von einem die Kämpfer der flankierenden Fenster überragenden Oberlicht betont. Neben den Fenstern und der Tür strukturieren da schmale Stockwerkgesisms und die Eckquarderung in Stuck die Fassade.
Friedhofsgelände
Erdarbeiten direkt vor dem Eingang des Gebäudes belegten im Frühjahr 1990 die Vermutung, dass dort früher bestattet worden ist. Es ist wahrscheinlich, dass der alte Friedhof um die Kirche (Kirchhof) einst wesentlich mehr Raum einnahm als der heutige Kirchplatz und dass auch das Gebäude der alten Stadtschule auf aufgelassenem Friedhofsgrund errichtet wurde.
Kath. Öffentliche Bücherei
Im Untergeschoss befindet sich heute die Kath. Öffentliche Bücherei. Im Obergeschoss ist, wie schon vor Hunderten vor Jahren, ein Vikar von St. Johannes Baptist wohnhaft.