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Datum: 20.06.2016

Pflege des Jüdischen Friedhofs

Viel los war in diesen Tagen auf dem ansonsten so beschaulichen Jüdischen Friedhof in Attendorn. 29 Schüler des Rivius Gymnasiums kümmerten sich um die Pflege der Grabstätten.

29 Schüler des Rivius Gymnasium pflegten den Jüdischen Friedhof in Attendorn

Der alte Jüdische Friedhof „Am Himmelsberg“, auf dem vermutlich im Jahr 1830 die erste und im Jahr 1942 die letzte Beerdigung stattfand, befindet sich heute im Besitz des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Westfalen-Lippe mit Sitz in Dortmund. In enger Abstimmung mit der Friedhofsverwaltung und dem Baubetriebshof der Hansestadt Attendorn wird der Jüdische Friedhof seit dem Jahr 1984 alljährlich im Wechsel durch die weiterführenden Schulen aus Attendorn gepflegt. Die Initiative für diese Aktion kam seinerzeit von Hartmut Hosenfeld und dem ehemaligen Stadtdirektor Hans-Joachim Sperling.

"Eine wichtige aktive Geschichtsstunde!"

Unter der Leitung der Lehrerinnen Susanne Hullerum und Carolin Peltzer-Linn fanden sich vor einigen Tagen 29 Schüler der Oberstufe Q1 des Rivius Gymnasiums am Jüdischen Friedhof ein. Tom Kleine von der Hansestadt Attendorn begrüßte die Schülergruppe und informierte zunächst über die Besonderheiten der Grabstätten und der jüdischen Beerdigungskultur. Er freute sich über den Einsatz der Schüler: „Damit leistet ihr eine wichtige aktive Geschichtsstunde!“

Dieses Herangehensweise an Geschichte bildet keine Ausnahme am Rivius Gymnasium, das den aktiven Umgang mit der Vergangenheit im Rahmen der Erinnerungskultur regelmäßig ermöglicht.

Nach der Begrüßung stattete der städtische Gärtnermeister Karl Schulte die motivierte Gruppe mit Arbeitshandschuhen, Schubkarre und Werkzeug aus. Auf dem Plan standen Unkraut zupfen, Bodendecker schneiden, Grabsteine pflegen und Wege säubern.

Führungen "Jüdisch in Attendorn" möglich

Heute sind auf dem ca. 1.000 m² großen Grundstück 33 Grabstätten erhalten, davon zwei Grabstätten ohne Stein. Der Jüdische Friedhof ist öffentlich zugänglich und kann auch im Rahmen der Stadtführung »Jüdisch in Attendorn« besichtigt werden. Infos und Anmeldungen nimmt Hartmut Hosenfeld entgegen, Tel. 02722/7123, E-Mail hartmuthosenfeld@t-online.de.